Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Wanderer stürzt in den Tod
(ty) Ein Bergwanderer ist am Sonntag auf dem Krumbacher Höhenweg bei Oberstdorf im Allgäu abgestürzt und hat sich tödliche Verletzungen zugezogen. Der Mann befand mit mehreren Bekannten im Abstieg von der Mindelheimer Hütte. Gegen 11 Uhr rutschte er auf feuchtem Untergrund ab, stürzte einen Hang hinab und blieb nach etwa 150 Metern liegen. Seine Begleiter wählten sofort den Notruf. Die Bergwacht rückte mit zwölf Mann aus und der Rettungshubschrauber flog an. Der abgestürzte 53-Jährige aus dem Oberallgäu erlag noch an der Absturzstelle seinen Verletzungen. Zur Betreuung der Begleiter und der Angehörigen waren Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams im Einsatz.
Kripo ermittelt gegen prügelnde Mutter
(ty) Am Samstag wurde ein zwölfjähriger Bub vor einem Ladengeschäft an der Preysing-Allee in Velden (Kreis Landshut) von seiner Mutter verprügelt; jetzt ermittelt die Kripo gegen die Frau. Gegen 9.45 Uhr schlug die 36-Jährige mehrfach auf den Zwölfjährigen ein. Hierbei soll sie auch den Kopf des Jungen auf den Asphalt geschlagen haben. Vorausgegangen war ein Streit zwischen den beiden. Der Bub wurde leicht verletzt in ein Kinderkrankenhaus gebracht und dort ambulant behandelt. Die Kripo hat die weitere Bearbeitung des Falles wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen übernommen. Das Jugendamt wurde informiert. Die Frau wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Die Ermittlungen dauern an.
Festnahme nach Monaten der Fahndung
(ty) Nach über einem halben Jahr Fahndung gelang der Polizei nun die Festnahme eines Tatverdächtigen, dem versuchte Tötung zur Last gelegt wird. Mit der Festnahme endete die Flucht des 32-Jährigen. Er wurde seit Ende vergangenen Jahres nach einem versuchten Totschlag – Opfer war sein Wohnungsnachbar – per Haftbefehl gesucht. Er war seither untergetaucht, von ihm fehlte jede Spur.
Trotz intensiver Ermittlungen im In- und Ausland konnte der Gesuchte zunächst länger nicht lokalisiert werden. Die Kriminalpolizei Neu-Ulm fahndete seit Januar gemeinsam mit Zielfahndern des bayerischen Landeskriminalamts. Diese Fahndung führte nun zum Erfolg, denn es wurde bekannt, dass sich der Gesuchte kurzzeitig in einer Burgauer Wohnung (Kreis Günzburg) aufhalten wird. Am vergangenen Donnerstag kurz nach 18 Uhr drangen Beamte der Spezialeinheiten in diese Wohnung ein und nahmen ihn widerstandslos fest.
Dem Mann wird vorgeworfen, zwei Tage vor Heiligabend gewaltsam in die Wohnung seines Nachbarn eingedrungen zu sein, in der sich auch seine ehemalige Partnerin aufhielt. Der großgewachsene Täter ging damals mit der Drohung „Ich mach dich kalt“ auf den Wohnungsinhaber los und führte mit einem mitgebrachten Butterflymesser Stichbewegungen gegen dessen Kopf und Hals aus.
Nur durch das beherzte Eingreifen eines weiteren Gastes konnte Schlimmeres verhindert werden. Dieser stieß den Bedrohten aus der Gefahrenzone, wurde jedoch selbst zum Opfer und erlitt eine schwere Stichverletzung an der Hand. Anschließend flüchtete der Beschuldigte und tauchte unter. Wo er sich bis dahin aufgehalten und ob er eventuell Helfer hatte, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen. Seitdem ihm der Haftbefehl durch den Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Memmingen eröffnet wurde, befindet er sich in einer Justizvollzugsanstalt.
Frontal-Crash: Eine Tote, drei Schwerverletzte
(ty) Aus noch ungeklärter Ursache ist es am Montagnachmittag auf der Hahnenhügelbrücke in Schweinfurt zu einem Frontalzusammenstoß zwischen zwei Fahrzeugen gekommen. Eine 23-jährige Pkw-Lenkerin ist noch an der Unfallstelle gestorben; drei weitere Personen erlitten schwere Verletzungen.
Gegen 13 Uhr befuhr die 23-Jährige mit ihrem Pkw die Brücke stadteinwärts. Zur gleichen Zeit war ein 37-Jähriger auf der Brücke stadtauswärts unterwegs. Nach derzeitigem Ermittlungsstand geriet die 23-Jährige mit ihrem Auto aus noch ungeklärter Ursache in den Gegenverkehr. Dort kam es zu dem folgenreichen Crash. Die 23-Jährige erlitt durch den Aufprall schwere Verletzungen und musste noch vor Ort vom Notarzt reanimiert werden. Für die Frau kam jedoch jede Hilfe zu spät, sie starb noch an der Unfallstelle. Der 37-Jährige sowie seine beiden Mitfahrer erlitten schwere Verletzungen, sie wurden vom Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Zur Klärung der genauen Unfallursache wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft ein Sachverständiger hinzugezogen. Dieser ordnete unter anderem die Sicherstellung des Pkws an. Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang laufen. Die Brücke war für die Dauer der Unfallaufnahme stadtauswärts komplett gesperrt. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Raten nicht bezahlt: Polizei kassiert Auto ein
(ty) Der lange Arm des Gesetzes reicht auch von Polen bis Deutschland. Dies musste am frühen Montagmorgen ein Pole, der die Leasingraten für seinen Skoda nicht bezahlt hatte, auf der Autobahn bei Bayreuth erfahren. Polizisten zogen nämlich den Wagen ein. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen, in deren Verlauf sie sich auch mit ihren polnischen Kollegen in Verbindung setzten.
Gegen 2 Uhr entdeckten Beamte der Verkehrspolizei das Auto auf der A9 in Richtung Süden fahrend und überprüften es im Fahndungscomputer. Hier erhielten sie die Auskunft, dass der Skoda in Polen gesucht wird. Bei der Anhaltung saß der 35-jährige Leasingnehmer, für den ebenfalls eine Fahndung der polnischen Behörden bestand, hinter dem Steuer. Wie sich herausstellte, bezahlte der in Deutschland lebende Pole mehrere Leasingraten nicht und die betrogene Firma erstattete daher Anzeige. Den Skoda schleppten die Verkehrspolizisten ab und ließen ihn zum Verwahrgelände bringen. Der säumige Zahler musste somit auf eine andere Art der Fortbewegung umsteigen.