Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Rasender 91-Jähriger: 160 bei erlaubten 80
(ty) Geschwindigkeits-Beschränkungen und sogar einen Streifenwagen ignorierte ein Porsche-Fahrer gestern auf der A9 bei Bayreuth. Bei der späteren Kontrolle staunten die Verkehrspolizisten nicht schlecht. Als Raser entpuppte sich ein 91-jähriger Schweizer. Aber der Reihe nach.
Mit stark überhöhter Geschwindigkeit hatte der rasende Rentner das Polizeiauto auf der Fahrt in Richtung Berlin zwischen den Anschlussstellen Trockau und Bayreuth überholt. Erst am Beginn einer Baustelle musste er bremsen, so dass die Beamten aufschließen konnten. Den Baustellenbereich befuhr der Porsche dann – verfolgt von der Polizei – mit bis zu 160 Sachen, statt der erlaubten 80 km/h.
Nachdem die Gesetzeshüter den Raser schließlich gestoppt hatten, erwartete sie eine Überraschung. Am Steuer des Sportwagens saß ein 91 Jahre alter Schweizer. Noch vor Ort musste er das fällige Bußgeld berappen, ehe er seine Fahrt – hoffentlich dann deutlich langsamer – fortsetzen durfte.
Unglaublich dreister Patient
(ty) Unglaublich dreist gelangte ein Patient an das Handy seiner behandelnden Ärztin. Ende Juli hatte der 26-Jährige einen Termin bei der Medizinerin in Nürnberg. Während der Behandlung erzählte sie ihm, dass sie bei ihrer Bank das Handy vergessen hatte. Unmittelbar nach Ende der Behandlung rief der Patient dort an. Er log den Bank-Angestellten vor, er habe sein Handy liegen gelassen, und kündigte an, er komme nun vorbei, um es abzuholen. Auf Grund schlüssiger Angaben und durch sicheres Auftreten gelang dem Mann tatsächlich, das Mobiltelefon ausgehändigt zu bekommen. Einige Tage später gab er es einer Bekannten der Ärztin zurück – es hatte ihm nämlich nicht gefallen. Nürnberger Polizisten ermittelten den Beschuldigten und leiteten ein Ermittlungsverfahren gegen ihn ein. Das Handy wurde der Ärztin wieder ausgehändigt.
Drei Haftbefehle nach Raub-Überfall
(ty) Am gestrigen Vormittag überfielen – wie berichtet – drei Männer ein Juweliergeschäft in Amberg. Sie waren bewaffnet und erbeuteten mehrere Armbanduhren im Wert von etwa 50 000 Euro. Die Polizei konnte inzwischen drei Tatverdächtige festnehmen. Es handelt sich um drei Litauer im Alter zwischen 19 und 35 Jahren. Sie wurden heute auf Antrag der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehle gegen das Trio. Die Männer wurden in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert.
Im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen wurden gestern im Bereich des Bahnhofs zunächst zwei Männer vorläufig festgenommen. Bei den Ermittlungen erhärtete sich der Tatverdacht gegen die Festgenommenen. Die Fahndungs- und Suchmaßnahmen wurden bis in die Abendstunden fortgeführt. Begleitend wurde ein Fahndungsaufruf in den sozialen Netzwerken veröffentlicht.
Gegen 16.15 Uhr ging dann gestern bei der Polizeiinspektion Amberg ein telefonischer Hinweis auf einen verdächtigen jungen Mann ein, der sich im Bereich Ensdorf aufhalten würde. Der Mitteiler war aufgrund der auf der Facebook-Seite der Polizei veröffentlichten Fahndung auf die Person aufmerksam geworden. Der Verdächtige sei in einen Linienbus in Richtung Schmidmühlen eingestiegen und weggefahren.
Die Beamten konnten gegen 17.15 Uhr in Schmidmühlen den verdächtigen Mann vorläufig festnehmen. Aufgrund der Ermittlungen der Kripo richtet sich der Tatverdacht nun auch gegen diesen jungen Mann. Die Beute sowie die bei der Tat verwendete Waffe konnte trotz intensiver Suchmaßnahmen zunächst nicht gefunden werden. Nach der Mitteilung einer Passantin fand die Polizei heute Mittag im Gleisbereich des Amberger Bahnhofs aber die beiden Armbanduhren, die mutmaßlich bei dem Überfall erbeutet worden waren. Im Zuge einer weiteren Suchmaßnahme wurde im Bahnhofsbereich auch die Schusswaffe gefunden. Nach derzeitigen Erkenntnissen handelt es sich um keine scharfe Waffe.
Betriebsunfall: 60-Jähriger lebensgefährlich verletzt
(ty) Am gestrigen Vormittag fiel in Kollnburg (Kreis Regen) ein 60-Jähriger kopfüber aus etwa 3,5 Metern Höhe in die Tiefe. Der Mann wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Gegen 11.15 Uhr passierte das Unglück: Der Vorarbeiter aus dem Landkreis Regen stürzte bei Tätigkeiten an einem Hotel aus bislang noch ungeklärter Ursache ab und landete auf dem Boden. Er erlitt schwere Verletzungen am Kopf und an der Wirbelsäule. Ein Rettungshubschrauber brachte ihn sofort in ein Krankenhaus. Der Zustand des Mannes ist derzeit stabil. Die Kripo ermittelt nun, wie es zu dem folgenschweren Betriebsunfall kommen konnte. In die Nachforschungen sind auch die Berufsgenossenschaft und das Gewerbeaufsichtsamt eingebunden.
Geisterfahrer: Zeugen gesucht
(ty) Die Verkehrspolizei Coburg sucht Zeugen im Fall eines Geisterfahrers, der gestern auf der A73 unterwegs war. Gegen 10.50 Uhr fuhr der Lenker des bislang unbekannten Autos auf der A73 von der Anschlussstelle Rödental kommend in die falsche Richtung. Wie lange der Falschfahrer hier bereits unterwegs war, ist nicht bekannt. Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb ergebnislos.
Möglicherweise bemerkte der Fahrer seinen Fehler und wendete. Nach Angaben eines Zeugen soll es sich um einen grauen Opel gehandelt haben. Die Polizei sucht nun Verkehrsteilnehmer, die den Geisterfahrer beobachtet haben, Hinweise zum Auto oder zum Kennzeichen geben können oder dem Wagen sogar ausweichen mussten. Meldungen nimmt die Autobahnpolizei Coburg unter der Rufnummer (0 95 61) 6 45 – 21 1 entgegen
400 Bierkästen verloren
(ty) Mangelnde Ladungs-Sicherung war die Ursache für einen Unfall am gestrigen Nachmittag an der Autobahn-Einfahrt Neudrossenfeld (Kreis Kulmbach). Bierkästen verteilten sich auf der Fahrbahn. Es kam zur Sperrung der Autobahn-Auffahrt. Beim Einbiegen von der B85 auf die A70 hatte sich ein Teil der Ladung eines Sattelzugs selbstständig gemacht, sprengte die Plane des Aufliegers. Etwa 400 Kästen Bier landeten auf der Straße und in der Böschung. Das THW und die Autobahnmeisterei beseitigten das Malheur. Hierzu musste die Einfahrt in Richtung Bamberg für mehrere Stunden gesperrt werden. Der Schaden beträgt etwa 5000 Euro. Auf den 68-jährigen Lkw-Fahrer aus Fulda kommt ein Bußgeldbescheid zu.