Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Tödliches Ehedrama
(ty) Heute Vormittag ist ein Streit zwischen getrennt lebenden Eheleuten in Miltenberg eskaliert. Ein 39-Jähriger griff dem Sachstand nach zu einem Messer und fügte seiner sechs Jahre jüngeren Frau massive Verletzungen zu. Nachdem Angehörige zur Hilfe geeilt waren, verletzte sich der Angreifer selbst tödlich. Die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft haben inzwischen die Ermittlungen übernommen.
Nach den bisherigen Erkenntnissen sind die Eheleute seit einiger Zeit getrennt. Am Vormittag kam es zu einem Treffen im Hof des Wohnanwesens in einem Stadtteil von Miltenberg. Im Zuge eines heftigen Streits soll der 39-Jährige plötzlich zu einem Küchenmesser gegriffen und damit seine Frau am Oberkörper schwer verletzt haben. Als ihre Schwester zur Hilfe kam, wurde auch sie an den Händen verletzt. Erst dem Lebensgefährten der Schwester gelang es, das Tatmesser zu sichern. Der nun unbewaffnete Ehemann ging daraufhin zu seinem Pkw, griff zu einem weiteren Messer und fügte sich damit selbst eine tödliche Verletzung zu.
Die schwer verletzte 33-Jährige kam nach einer Erstversorgung durch den Rettungsdienst, der mit fünf Fahrzeugen und einem Rettungshubschrauber vor Ort war, in eine Klinik. Auch ihre Schwester, die mit leichteren Verletzungen davonkam, wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Nach einer ersten Sachverhaltsaufnahme durch Beamte der örtlichen Polizeiinspektion hat inzwischen die Kriminalpolizei die Ermittlungen übernommen, die in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft geführt werden. Ermittelt wird unter anderem wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Neben Polizei und Rettungsdienst waren auch Notfallseelsorger und das Kriseninterventionsteam im Einsatz, die sich um die Familienangehörigen kümmerten.
Betrunkener 16-Jähriger fährt Auto der Eltern zu Schrott
(ty) Besoffen, natürlich ohne Führerschein und mit dem Auto seiner Eltern – freilich ohne deren Einverständnis – war am gestrigen Morgen ein 16-Jähriger im Kreis Bamberg unterwegs. Ein Unfall ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Aber der Reihe nach.
Nachdem er Alkohol getrunken hatte, schnappte sich der junge Mann gegen 6 Uhr die Schlüssel des elterlichen VW und fuhr los. In der Trunstadter Hauptstraße endete die Spritztour. Der Jugendliche kam mit dem Auto nach rechts von der Strecke ab und prallte gegen einen Baum. Der junge Mann, der keinen Führerschein besitzt, blieb glücklicherweise unverletzt. An dem Passat entstand ein Schaden von etwa 10 000 Euro. Ein Abschlepp-Unternehmen holte das Wrack ab.
Nachdem der Jugendliche es bei einem Atemalkoholtest auf fast ein Promille brachte, musste er mit den Polizisten anschließend zur Blutentnehme ins Krankenhaus. Ihn erwartet jetzt ein Strafverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und Fahrens ohne Fahrerlaubnis.
Im Kofferraum des Wagens befanden sich mehrere Flaschen mit chemischen Reinigungsmitteln, die durch den Aufprall beschädigt worden waren und ausliefen. Da zunächst nicht klar war, wie die Substanzen bei Vermischung reagieren, verständigten die Beamten die Feuerwehr, die mit Spezialisten anrückte. Als schließlich die Eltern des 16-Jährigen erreicht wurden, konnte hinsichtlich der Gefährlichkeit der chemischen Mittel sofort Entwarnung geben werden. Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine erhöhte Gefahr.
Nach Unfall: 200 000 Euro teures Pferd muss eingeschläfert werden
(ty) Heute Morgen ist es auf der A3 im Kreis Aschaffenburg zu einem Unfall mit zwei Pferdetransportern gekommen. Ein wertvolles Springpferd wurde so schwer verletzt, dass es noch an der Unfallstelle von einer Tierärztin eingeschläfert werden musste. Insgesamt drei Personen erlitten leichte Verletzungen. Eine Frau kam vorsorglich ins Krankenhaus.
Kurz vor 8 Uhr hat sich der Crash zwischen den Anschlussstellen Aschaffenburg und Stockstadt ereignet. Ein Porsche und ein nachfolgender Mitsubishi, die jeweils einen Pferde-Anhänger zogen, mussten auf der rechten Spur in Richtung Frankfurt aufgrund eines Rückstaus anhalten. Der 27-jährige Fahrer eines Klein-Lkw erkannte die Situation offenbar zu spät und fuhr auf den stehenden Pferde-Anhänger des Mitsubishis auf. Dieser wurde durch die Wucht des Aufpralls auf den davorstehenden Pferde-Anhänger des Porsche geschoben.
Bei dem Crash wurde die Klappe am Anhänger des Mitsubishi abgerissen. Da sich auch ein Sicherungsbügel löste, wurde das sieben Jahre alte Springpferd im Wert von 200 000 Euro aus dem Anhänger geschleudert. Das Tier blieb schwer verletzt auf der rechten Spur liegen und musste später von einer Tierärztin von seinem Leiden erlöst werden.
Der Fahrer des Klein-Lkw stammt aus dem Landkreis Aschaffenburg. Er, die 34-Jährige am Steuer des Porsche und der 47-jährige Mitsubishi-Fahrer (beide aus Frankfurt am Main) wurden leicht verletzt. Die Frau kam nach einer Erstversorgung durch den Rettungsdienst vorsorglich in ein Krankenhaus. An den beteiligten Fahrzeugen und der Leitplanke entstand ein Sachschaden, der sich nach ersten Schätzungen auf über 100 000 Euro belaufen dürfte.
Opfer außer Lebensgefahr, Beschuldigter im Koma
(ty) Nachdem eine Frau gestern in Sonthofen im Allgäu – wie berichtet – bei einem Streit mit einem Mann durch Messerstiche schwer verletzt worden war, hatte der Beschuldigte die Wohnung in Brand gesteckt und war dann selbst aus dem zweiten Stock gesprungen. Inzwischen konnte der Mann identifiziert werden. Wie heute gemeldet wurde, handelt es sich um einen 48-jährigen Italiener aus dem österreichischen Bezirk Schwaz. Er lebte seit ungefähr einer Woche in der Wohnung der Frau.
Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei liefen heute weiter und erstreckten sich weiterhin hauptsächlich auf Spurensicherung und die Identifizierung des Tatverdächtigen. Ihm wird zur Last gelegt, der 55-jährigen Frau gestern Stichwunden zugefügt zu haben, durch welche sie zunächst lebensgefährliche Verletzungen erlitt.
Während das Opfer von Nachbarn bis zum Eintreffen von Polizei und Rettungsdienst erstversorgt und in Sicherheit gebracht wurde, steckte der Tatverdächtige in der Wohnung der Frau diverse Gegenstände an und sprang bald darauf aus dem Fenster im zweiten Stock des Mehrfamilienhauses. Durch den Sturz auf den Asphalt zog sich der Mann ebenfalls lebensgefährliche Verletzungen zu.
Durch die Staatsanwaltschaft wurden Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdelikts und schwerer Brandstiftung gegen den Mann eingeleitet. Dieser befindet sich weiterhin in einem kritischen Zustand und im Koma. Ebenso nicht ansprechbar ist die 55-Jährige, die sich aber nicht mehr in Lebensgefahr befindet.
Mit über 21 Kilo Haschisch gedealt: Drei Männer in Haft, 70 Leute im Visier
(ty) In großem Stil handelten drei Syrer über Monate hinweg im Raum Bayreuth mit mehr als 21 Kilogramm Haschisch und einigen hundert Gramm Marihuana. Im Frühjahr war es der Kripo und der Staatsanwaltschaft Bayreuth nach akribischen Ermittlungen gelungen, die kriminellen Machenschaften der drei Beschuldigten zu beenden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft sitzen die Männer seitdem in verschiedenen Justizvollzugsanstalten ein. Heute wurden Details zu dem Fall veröffentlicht.
Im Zuge von Ermittlungen in der Rauschgiftszene geriet im Sommer vergangenen Jahres zunächst ein zu dieser Zeit 27 Jahre alter Mann aus Bayreuth in den Fokus der Kripo. In diesem Zusammenhang konnten die Beamten auch zwei weitere Tatverdächtige ermitteln sowie nach weiteren umfassenden Ermittlungen alle drei beweiskräftig zahlreicher Taten überführen. Außerdem konnten die Beamten den Verkauf von insgesamt über vier Kilogramm Haschisch verhindern.
Wie die Kripobeamten ermitteln konnten, besorgte sich der Mann regelmäßig Haschisch im Kilobereich aus Berlin, um es dann an zwei Landsleute – zur Tatzeit im Alter von 19 und 20 Jahren – gewinnbringend zu verkaufen. Dazu holten die beiden das Rauschgift meist in der Wohnung des Mannes im Stadtgebiet ab. Im Anschluss veräußerten die zwei Käufer das Betäubungsmittel dann in kleineren Mengen an weitere Abnehmer. Mit dem Gewinn aus den Straftaten finanzierte sich das Trio unverfroren seinen kostspieligen Lebensunterhalt.
Anfang März schlugen die Beamten dann zu und nahmen den überraschten 27-Jährigen nach der Rückkehr von einer Autofahrt vor seinem Wohnanwesen fest. Bei seiner Durchsuchung fanden die Polizisten in einer Hosentasche mehrere Gramm Haschisch. Mit einem Durchsuchungsbeschluss, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft erlassen worden war, nahmen die Polizisten dann die Wohnung des Mannes unter die Lupe. Neben zahlreichen Gegenständen, die er für seinen Handel mit den Betäubungsmitteln nutzte, entdeckten die Kripobeamten über ein Kilogramm Haschisch und mehrere tausend Euro Bargeld, das offenbar aus den kriminellen Geschäften stammte. Sämtliche Beweismittel wurden sichergestellt. Am Folgetag erging auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen den 27-jährigen Beschuldigten. Anschließend brachten ihn Beamte in eine Justizvollzugsanstalt.
Sowohl den 19-Jährigen als auch seinen 20 Jahre alten Bekannten zogen die Ermittler anschließend aus dem Verkehr. Zudem wurden sie auch in den Wohnungen der Männer rasch fündig. Während die Polizisten in den Zimmern des Jüngeren rund 200 Gramm Haschisch und 1000 Euro Bargeld sicherstellen konnten, entdeckten sie in der Wohnung des Älteren rund 100 Gramm der Drogen und einige hundert Euro.
Auf Grundlage der Ermittlungsergebnisse mussten auch die zwei Hauptabnehmer aufgrund des Antrags der Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft. Die intensiven Ermittlungen gegen eine große Anzahl Käufer des Rauschgifts dauern indes an, wie heute gemeldet wurde. Rund 70 Personen müssen sich bereits jetzt strafrechtlich wegen Betäubungsmittelverstößen verantworten.
Polizisten mit Pistole bedroht
(ty) Bei einem Einsatz im Nürnberger Stadtteil Hasenbuck bedrohte ein 20-Jähriger heute Vormittag Polizisten mit einer Schusswaffe. Beamte der Inspektion Nürnberg-Süd betraten zusammen mit der ehemaligen Lebensgefährtin (18) des jungen Mannes kurz nach 9.30 Uhr die frühere gemeinsame Wohnung in der Gotenstraße. Die Frau beabsichtigte einige persönliche Gegenstände abzuholen. Der junge Mann hielt sich zu dieser Zeit in der Wohnung auf. Er hatte eine Pistole in der Hand und zielte auf beide Polizisten. Außerdem forderte er sie lautstark auf, die Wohnung sofort zu verlassen.
Als die Beamten ihrerseits die Schusswaffen zogen, legte der 20-Jährige seine Pistole zur Seite. Zu Schussabgaben kam es nicht. Gegen die anschließende Festnahme wehrte sich der Beschuldigte massiv und erlitt hierbei leichte Blessuren. Die Polizeibeamten blieben unverletzt. Die täuschend echt aussehende, geladene Schreckschusspistole wurde gemeinsam mit in der Wohnung gefundenen Betäubungsmitteln sichergestellt.
Bei dem offenbar unter Drogeneinfluss stehenden 20-Jährigen erfolgte auf richterliche Anordnung hin eine Blutentnahme. Im weiteren Verlauf wurde der 20-Jährige beim Gesundheitsamt vorgestellt. Von dort erfolgte die Einweisung in ein Bezirkskrankenhaus. Gegen den jungen Mann wird nun wegen des Verdachts des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Bedrohung und wegen eines Verstoßes nach dem Betäubungsmittelgesetz ermittelt.
Professioneller Serien-Dieb
(ty) In Untersuchungshaft befindet sich seit geraumer Zeit ein 32-jähriger Italiener. Beamte der Ermittlungsgruppe der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt ermittelten in 22 Fällen von Eigentumsdelikten. Zielrichtung des Mannes waren nahezu ausschließlich höherwertige Herren-Mountainbikes und Fahrradteile. Die Ermittlungen sind nun abgeschlossen.
Auf die Spur des Tatverdächtigen kamen die Polizisten, als dieser eines der entwendeten Fahrräder auf einer Online-Verkaufsplattform zum Kauf anbot und das gestohlene Rad dort wiedererkannt wurde. Da der Mann weiterer Fahrrad- und Fahrradteile-Diebstähle dringend verdächtig war, erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft der Ermittlungsrichter einen Beschluss zur Durchsuchung der Wohnung des Beschuldigten. Bei der Razzia konnte schließlich weiteres Diebesgut aufgefunden und sichergestellt werden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erging Haftbefehl gegen den 32-jährigen Mann. Er sitzt inzwischen in einer Justizvollzugsanstalt.
Nach dem jetzigen Abschluss der Ermittlungen besteht der dringende Verdacht, dass der Beschuldigte von Anfang Februar bis Ende April 22 vollendete und versuchte Diebstähle, überwiegend im besonders schweren Fall, in Bamberg begangen hat. Der Gesamtwert der Beute beläuft sich auf über 18 000 Euro.
Versuchter Totschlag
(ty) Schwer verletzt wurde gestern Nachmittag ein Mann in einer städtischen Unterkunft in Memmingen. Nach einer Streitigkeit stach ein 40-Jähriger mit einem Springmesser auf seinen Lebenspartner ein und verletzte diesen im Bereich des Oberköpers. Beide Männer standen zum Zeitpunkt der Tat unter deutlichem Alkoholeinfluss. Das Opfer wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, Lebensgefahr besteht nicht. Unmittelbar nach der Tat hat die Kripo die ersten Ermittlungen aufgenommen. Der Tatverdächtige wurde vor Ort vorläufig festgenommen, das Messer sichergestellt. Die Staatsanwaltschaft stuft die Tat derzeit als versuchtes Tötungsdelikt ein. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen, der Tatverdächtige wurde inzwischen auf freien Fuß gesetzt.