Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Razzia bringt Waffen-Arsenal ans Licht
(ty) Aufgrund der Angaben eines Zeugen geriet ein 50-jähriger Mann wegen des mutmaßlich illegalen Besitzes von Schusswaffen in das Visier der Schwabacher Kripo. Gestern vollstreckte die mittelfränkische Polizei daraufhin einen Durchsuchungsbeschluss bei dem Tatverdächtigen – und wurde im großen Stil fündig.
In den Morgenstunden durchsuchten Beamte der Kripo Schwabach und Fürth eine Wohnung in Zirndorf sowie einen angemieteten Lagerplatz in Schwabach. Unterstützt wurden die Ermittler dabei von Einsatzkräften des Einsatzzuges Ansbach sowie einem Polizeihund. Im Zuge der Razzien stießen die Polizisten auf ein beachtliches Arsenal an Schusswaffen und Munition. Insgesamt fanden sie 22 Schusswaffen, Waffenzubehörteile und mehrere hundert Schuss entsprechender Munition. Diese hatte der 50-Jährige größtenteils an dem angemieteten Lagerplatz in Schwabach aufbewahrt.
Eine Erlaubnis für den Besitz von Waffen und Munition kann der 50-Jährige nicht vorweisen. Die Kriminalpolizei Schwabach leitete gegen ihn ein Strafverfahren wegen diverser Verstöße gegen das Waffengesetz ein. Die aufgefundenen Waffen, das Zubehör und die Munition wurden beschlagnahmt.
Ermittlungen gegen Polizeibeamten
(ty) Die Staatsanwaltschaft Kempten führt derzeit ein Ermittlungsverfahren gegen einen Polizeibeamten des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West. Sie legt ihm Unregelmäßigkeiten bei der Arbeitszeiterfassung sowie eine Untreuehandlung zur Last – insoweit bestehe der Verdacht, dass im Zusammenhang mit der Dienstausübung dienstlich nicht notwendige Gegenstände beschafft und einer privaten Nutzung zugeführt wurden.
Um die Neutralität der Gesamtermittlung zu gewährleisten, wurde dem Beamten mit Vorgesetztenfunktion aus dem Bereich der Einsatztechnik vom Polizeipräsidium das vorübergehende „Verbot der Führung der Dienstgeschäfte“ ausgesprochen. „Eine neutrale Aufklärung des zur Last gelegten Fehlverhaltens genießt oberste Priorität“, wurde mitgeteilt. Aus diesem Grund hat – wie in diesen Fällen üblich – das Landeskriminalamt gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft die strafrechtlichen Ermittlungen übernommen.
Mehrfach überschlagen
(ty) Schwere Verletzungen erlitt am gestrigen Abend eine 35-jährige Autofahrerin aus dem Landkreis Lichtenfels, als sie mit ihrem Ford Fiesta auf der Staatsstraße 2205 zwischen Wiesenfeld und Beiersdorf von der Straße abkam und sich mit ihrem Fahrzeug überschlug (Foto oben). Der Rettungsdienst brachte die 35-Jährige ins Coburger Klinikum, sie musste stationär aufgenommen werden. Der Ford hat nur mehr Schrottwert. Gegen die Frau wird nun wegen eines Verstoßes nach der Straßenverkehrsordnung ermittelt.
Die Frau war gegen 20.45 Uhr mit ihrem Pkw zunächst nach rechts von der Fahrbahn abgekommen. Das Auto schleuderte daraufhin in den Graben und überschlug sich anschließend mehrfach in einem angrenzenden Feld. Dadurch wurde der Wagen massiv beschädigt, bevor er am Ende auf der Beifahrerseite liegenblieb. Die Frau konnte sich nicht selbstständig aus dem Wrack befreien und musste von der angerückten Feuerwehr gerettet werden. Sie klagte über Schmerzen am ganzen Körper.
Staatsschutz ermittelt nach Attacke auf Eritreer
(ty) Am 28. Juli gegen 23.40 Uhr war in der Konventstraße in Altötting ein 41-jähriger Eritreer von zwei Männern angegriffen und dabei verletzt worden. Die Tatverdächtigen, die der rechten Szene angehören sollen, sind der Polizei bereits bekannt. Da die Tat einen fremdenfeindlichen Hintergrund vermuten lässt, hat das Kommissariat für Staatsschutz der Kriminalpolizei Traunstein die Ermittlungen übernommen. Mittlerweile wurde zur Klärung des Tathergangs auch ein Sachverständiger eingeschaltet.
Am späten Abend waren Zeugen auf Hilfe-Rufe aufmerksam geworden und hatten die Polizei gerufen. Der 41-jährige Eritreer, der sich auf dem Heimweg befand, wurde von zwei Männern angegriffen und schrie deshalb laut um Hilfe. Die beiden mutmaßlichen Angreifer, ein 32-jähriger und ein 33-jähriger Deutscher sollen nach Angaben des Opfers mit den Fäusten zugeschlagen haben. Die Ermittlungen zu dem Fall dauern an.
Vom Gabelstapler zum Hochstapler
(ty) Die Nürnberger Kripo beschäftigt sich derzeit mit einem 31-Jährigen, der einen Gabelstapler mehrfach verkauft haben soll. Doch damit nicht genug: Das Fahrzeug war zu keiner Zeit in seinem Eigentum. Die Ermittlungen gegen den Beschuldigten laufen bereits seit vergangenem Jahr. Damals hatte der Mann bei einer Getränkefirma im südlichen Mittelfranken Interesse an einem Gabelstapler gezeigt und Kaufabsicht angemeldet. Letztlich aber scheiterte das Geschäft.
Im August vergangenen Jahres telefonierte ein Vertreter einer Firma im Allgäu mit dem Getränkehandel: Er wolle den Gabelstapler demnächst abholen, weil er ihn von dem 31-Jährigen gekauft habe. Überweisungsbelege dokumentierten den Kauf. Der Angestellte jedoch negierte das Ansinnen mit der Begründung, dass der Stapler nicht verkauft worden und noch im Besitz des Getränkehandels sei. In diesem Fall entstand ein Vermögensschaden von rund 9000 Euro.
Denselben Stapler bot der Beschuldigte im November vergangenen Jahres dann einer Firma in Norddeutschland an. Man einigte sich auf einen Kaufpreis von ebenfalls rund 9000 Euro und auf die Abholung in Nürnberg. Nach Überweisung des Kaufbetrags konnte der Beschuldigte freilich den Stapler nicht übergeben, sodass letztlich Anzeige erstattet wurde und die mutmaßlichen Betrügereien aufflogen. Der Beschuldigte selbst, der wegen des Verdachts des Warenbetruges angezeigt wurde, macht keine Angaben.
Flugzeug-Absturz
(ty) Gestern gegen 13 Uhr absolvierte eine 17-jährige Flugschülerin bei Augsburg einen Segelflug im Rahmen ihrer Lizenz-Erwerbung. Nach dem Start wurde sie von einer Seilwinde beschleunigt und gewann rasch an Höhe. Als sie bereits etwa 150 Meter aufgestiegen war, riss das Seil der Winde. Die 17-Jährige begann gemäß ihrer Ausbildung das Flugzeug zu landen.
Unmittelbar vor der Landung bemerkte sie einen Strauch und zog das Flugzeug wieder nach oben, um diesen zu überfliegen. Trotz dieser Maßnahme touchierte sie mit einer Tragfläche den Strauch und das Flugzeug sackte anschließend zu Boden. Der Fluglehrer befand sich im ständigen Funkkontakt mit seiner Schülerin, da diese jedoch zunächst richtig reagierte, griff er nicht ein.
Die Flugschülerin wurde mit Verdacht auf eine Brustwirbel-Fraktur ins Augsburger Zentralklinikum gebracht. An dem Segelflugzeug entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 20 000 Euro. Laut einem Sachverständigen der Bundesstelle der Flugunfall-Untersuchung ist ein solcher Seilabriss nicht ungewöhnlich, die in der Folge nötigen Manöver werden regelmäßig geübt.
21-Jähriger mit Pistole löst Großeinsatz aus
(ty) Der Inhaber einer Gärtnerei im Landkreis Unterallgäu teilte gegen 9.30 Uhr bei der Polizei mit, dass ein Mann gerade mit einer Pistole auf einen anderen Mitarbeiter gezielt habe und anschließend weggelaufen sei. Aufgrund dieser Meldung sowie der zunächst unklaren Situation wurde eine Vielzahl von Streifenbeamten zum Tatort geschickt. Kurz nach deren Eintreffen konnte der Beschuldigte durch Beamte der Bad Wörishofer Polizei festgenommen werden.
Da bei der Durchsuchung des Mannes keine Waffe gefunden wurde, wurden das Firmenareal und das angrenzende Wertach-Ufer abgesucht. Dabei wurde im Uferbereich eine Plastiktüte mit verschiedenen Utensilien gefunden, die zu einer Soft-Air-Waffe gehören.
Gegen den 21-jährigen Rumänen wird nun wegen Bedrohung und Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Memmingen musste er eine Sicherheitsleistung in Form von Bargeld für das zu erwartende Strafverfahren hinterlegen, bevor der Saisonarbeiter seine geplante Heimreise nach Rumänien fortsetzen konnte.
Pkw-Kontrolle endet im Knast
(ty) Den richtigen Blick hatten Beamte der Verkehrspolizei Hof auf der A93 gestern bei der Kontrolle eines Pkw-Insassen aus Leipzig. Der Mitfahrer hatte einen gefälschten Ausweis vorgezeigt. Hintergrund dürfte wohl eine noch offene Haftstrafe sein, die der Mann nun absitzen muss. Zudem erwarten ihn mehrere Strafanzeigen wegen Urkundenfälschung und illegalen Aufenthalts in Deutschland.
Der 47-Jährige mit türkischer Staatsangehörigkeit händigte bei einer Routinekontrolle einen bulgarischen Ausweis aus, den die Beamten bei genauer Prüfung als Fälschung enttarnten. Bei der Feststellung der tatsächlichen Personalien stellten die Polizisten fest, dass gegen den 47-Jährigen ein noch offener Haftbefehl vorlag. Deshalb nahmen sie den Leipziger fest und brachten ihn in eine Justizvollzugsanstalt, wo er die Haftstrafe absitzen muss.
Professionelle Bande von Ladendieben gefasst
(ty) Fünf professionell agierende Ladendiebe im Alter zwischen 16 und 53 Jahren gingen Polizeibeamten aus Marktredwitz und Schleierfahndern aus Selb am Montagabend ins Netz. Die Tschechen hatten es auf Kleidung und kosmetische Artikel abgesehen. Zwei der Männer sitzen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hof seit gestern in Untersuchungshaft.
Gegen 17.15 Uhr wurden Angestellte eines Bekleidungs-Geschäfts an der Wölsauer Straße in Marktredwitz auf zwei Ladendiebe aufmerksam, nachdem diese mehrere Kleidungsstücke in einer mitgeführten Tasche verschwinden ließen. Kurz nachdem sie aufgeflogen waren, ergriffen die zwei Männer zu Fuß die Flucht und wurden zunächst von den Mitarbeitern verfolgt. Die Diebe konnten allerdings entkommen und entledigten sich während ihrer Flucht der präparierten Tasche mit mehreren gestohlenen Jeans.
Die sofort verständigte Polizei nahm die Fahndung nach den flüchtigen Langfingern auf und wurde bereits kurze Zeit später auf einen Wagen mit tschechischer Zulassung aufmerksam, der auf einem Parkplatz unweit des Tatorts abgestellt war. Nachdem sich der Verdacht gegen die vier Insassen des Autos erhärtet hatte, brachten die Gesetzeshüter das Quartett zur weiteren Überprüfung auf die Dienststelle, wo eine Angestellte des Geschäfts einen der mutmaßlich bandenmäßig organisierten Ladendiebe eindeutig wiedererkannte.
Einen weiteren Komplizen nahmen die Beamten bei einem anderen Ladendiebstahl fest, nachdem der Tscheche nahezu zeitgleich in einem weiteren Einkaufsmarkt auf Diebestour gegangen, aber auch dort vom Personal ertappt worden war. Die weiteren Ermittlungen zur fünfköpfigen Diebesbande übernahm die Kripo in Hof. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft ergingen gestern gegen zwei 47 und 53 Jahre alte Männer Untersuchungshaftbefehle. Beide befinden sich nun in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten.
Massive Auseinandersetzung
(ty) Am Montagnachmittag kam es in einer Asylbewerber-Unterkunft in Straubing zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen einem 36-Jährigen aus Sierra Leone und einem 21-jährigen Afghanen. Danach musste der Jüngere unter anderem mit Kopfverletzungen und diversen Frakturen – schwer verletzt – ins Klinikum gebracht werden. Es bestehe keine Lebensgefahr, hieß es heute. Der Ältere wurde durch Prellungen und Abschürfungen leicht verletzt. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen, um insbesondere die Hintergründe der Auseinandersetzung in Erfahrung zu bringen.