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Nach dem Abstieg folgten drei Pleiten zum Saison-Auftakt in Liga zwei. Die Verantwortlichen glauben nicht mehr an eine Trendwende unter seiner Regie, nun übernimmt vorerst ein alter Bekannter: Ex-Profi Stefan Leitl.

(zel) Obwohl es sportlich alles andere als rund lief, hatte der FC Ingolstadt Ende März den Vertrag mit seinem Cheftrainer Maik Walpurgis vorzeitig verlängert. Damals waren die Schanzer noch in der Ersten Fußball-Bundesliga, standen jedoch nach 25 von 34 Spieltagen mit gerade einmal 19 Punkten auf dem vorletzten Platz. Der Rückstand auf den Relegationsrang betrug stolze acht Punkte. Auf Rang 15, der den sicheren Klassenerhalt bedeutet, fehlen damals zehn Zähler. Der Kontrakt mit Walpurgis, so wurde betont, gelte auch für die Zweite Liga. So sollte es kommen: Der FC stieg ab und sucht nun im Unterhaus seine Form. Künftig allerdings ohne Walpurgis, denn der wurde heute geschasst.

 

„Die Schanzer und Trainer Maik Walpurgis gehen ab sofort getrennte Wege“, teilte der Verein per Presseerklärung mit. Damit reagiere man auf den misslungenen Start in die Zweitliga-Saison. Nach drei Spielen steht der FCI, der eigentlich als einer der Aufstiegs-Favoriten gilt, sieg- und punktlos am Tabellenende. Nach der 0:1-Heimpleite zum Saison-Auftakt gegen Union Berlin gab es eine 0:1-Niederlage in Sandhausen sowie am vergangenen Wochenende eine bittere 2:4-Watschn im eigenen Stadion gegen Jahn Regensburg. 

In den vergangenen Jahren hatten die Verantwortlichen auf der Schanz oft auffällig lange gewartet, ehe sie sich in sportlichen Krisen von ihrem Cheftrainer trennten. Diesmal allerdings, so scheint es, wollte man sich das Trauerspiel nach drei Pleiten in Serie, nicht länger anschauen. „Nach dem schlechten Start in die Saison fehlt uns die Überzeugung, dass eine Trendwende in der bestehenden Konstellation eingeleitet werden kann“, erklärte Harald Gärtner, Geschäftsführer in Sachen Sport und Kommunikation beim FCI.

 

„In der gemeinsamen Zeit haben wir Maik Walpurgis menschlich und fachlich sehr schätzen gelernt, sodass wir uns die Entscheidung in den Gremien nicht leicht gemacht haben“, so Gärtner. „Doch nach intensiver Analyse der Entwicklungen sahen wir uns zu diesem Schritt gezwungen.“ Nach Angaben des Vereins hat der Aufsichtsrat einstimmig beschlossen, dass Walpurgis nicht länger die Geschicke leiten soll. Die Freistellung betreffe auch Co-Trainer Ovid Hajou, der im November mit Walpurgis angetreten war. 

„Wir haben in der letzten Saison die große Herausforderung im Abstiegskampf angenommen, den FC Ingolstadt in der Bundesliga zu halten. Im Abstiegskampf hat die Mannschaft eine beeindruckende Mentalität und eine enorme taktische Disziplin gezeigt“, sagte Walpurgis. Nach dem Abstieg in die Zweite Liga sei man „vor eine neue Aufgabe gestellt“ worden. „Für den Fehlstart in dieser Liga übernehme ich die volle Verantwortung“, so Walpurgis.  

„Ich hätte mich der Aufgabe gern weiter gestellt, respektiere aber die Entscheidung der Verantwortlichen“, erklärte Walpurgis. Er dankt Verein, Fans und Spielern „für die Zusammenarbeit und für eine intensive Zeit“, zugleich wünsche er dem FC Ingolstadt „alles Gute und viel Erfolg für die weitere Saison“.

Das Traineramt beim FCI übernimmt nun nach Angaben des Vereins vorerst Stefan Leitl. Der 40-Jährige ist bereits seit 2007 bei den Schanzern und damit ein echtes Urgestein des Klubs: Als langjähriger Kapitän der Profimannschaft beendete er seine aktive Karriere 2013 und ist seitdem im Nachwuchsleistungszentrum der Schanzer (NLZ) tätig. Zwischen Sommer 2013 und September 2014 betreute Leitl die U17-Auswahl der Schanzer, seitdem war er als Trainer der U21 tätig. Dort rücke Roland Reichel, sportlicher Leiter des NLZ, nun interimsmäßig auf den Trainerposten. 

„Stefan kennt unseren Verein in- und auswendig, er hat die Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren mit vorangetrieben – auf wie neben dem Platz“, erklärte Gärtner über die Interimslösung Leitl.  Und: „Wir sind überzeugt davon, dass er der Mannschaft für das wichtige Spiel am kommenden Freitagabend in Fürth neue Impulse geben wird.“ Im Trainingsbetrieb  assistieren ihm Michael Henke und Ersin Demir. Letzterer war bereits in den vergangenen Jahren Co-Trainer von Leitl. Seit März dieses Jahres ist der gebürtige Münchner Stefan Leitl im Besitz der Fußball-Lehrer-Lizenz.


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