Dem großen Ziel wieder ein Stück näher: Die durchgehende Verbindung zwischen Pfaffenhofen und Schrobenhausen rückt in greifbare Nähe.
(zel) Wenn Politiker mit Dreck werfen, dann ist meistens Wahlkampf. Manchmal aber kommt auch was Gutes dabei raus. So wie heute Nachmittag, als die Erde beim symbolischen Spatenstich für den Bau des Radwegs zwischen Strobenried und Euernbach flog. Rund 4,5 Kilometer lang ist dieser 1,6 Millionen Euro teure Abschnitt, der im Idealfall noch in diesem Jahr vollendet wird und ein weiterer Schritt hin zum größeren, mittelfristigen Ziel ist: eine durchgehende Radwege-Verbindung zwischen Pfaffenhofen und Schrobenhausen. Die weiteren Planungen dafür laufen bereits.
Nachdem in den vergangenen Jahren neben den Abschnitten zwischen Euernbach und Vieth sowie zwischen Vieth und Mitterscheyern bereits größere Radweg-Abschnitte an dieser Staatsstraße 2045 realisiert worden waren, steht nun mit dem Abschnitt zwischen Strobenried (Gemeinde Gerolsbach) und Euernbach (Gemeinde Scheyern) ein weiterer, etwa 4,5 Kilometer langer Streckenbereich an. Diese Maßnahme ist Bestandteil des bayerischen Programms „Nachträglicher Anbau von Radwegen an Staatsstraßen“, wie Arne Schönbrodt, der zuständige Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt Ingolstadt, bereits anlässlich des Baubeginns am vergangenen Montag erklärt hatte.
Heute Nachmittag nun fand am Ortsrand von Strobenried auch der symbolische Spatenstich für das Projekt statt. Der Radweg wird auf gesamter Länge nördlich der Staatsstraße errichtet und ist mindestens 2,50 Meter breit. Stellenweise wird er nämlich zu einem drei Meter breiten Wirtschaftsweg ausgebaut, damit er in diesen Bereichen dann auch von landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt werden kann.
Während der Bauzeit sind nach Angaben der Baubehörde mitunter halbseitige Sperrungen der Staatsstraße erforderlich; der Verkehr wird dann in beiden Richtungen mit Hilfe einer Ampel durch den Baubereich geführt. Wenn das Wetter mitspielt, soll bis Ende dieses Jahres die Asphaltierung des neuen Radwegs abgeschlossen sein. Die Baukosten belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro und werden vom Freistaat Bayern getragen, erklärte Lutz Mandel, der Chef des Staatlichen Bauamts Ingolstadt, heute vor Ort.
Seine Behörde verspricht sich von dem Projekt eine deutliche Erhöhung der Sicherheit für Radler und Fußgänger. Denn auf der Staatsstraße 2045 herrscht eine vergleichsweise hohe Verkehrsbelastung. Bei der jüngsten Erhebung wurden fast 4000 Fahrzeuge pro Tag registriert, davon 270 Lastwagen. Im vergangenen Jahr war, daran erinnerte Mandel, bereits die Strobenrieder Kreuzung sicherer gemacht worden, unter anderem wurde eine Verkehrsinsel für Radler gebaut.
Der Pfaffenhofener Vize-Landrat Anton Westner (CSU) bezeichnete den heutigen Spatenstich als „Wohlfühl-Termin“ und betonte, dass der Landkreis bei Straßenbau-Projekten „bestens bedient“ werde. Der Landtags-Abgeordnete Karl Straub (CSU) erklärte, dass man auch an diesem Radwege-Projekt sehen könne: „Der Freistaat macht aus den Rekord-Steuereinnahmen was.“
Gerolsbachs Rathauschef Martin Seitz (CSU) berichtete, dass er für die Realisierung dieses 4,5 Kilometer langen Abschnitts mit mehr als 30 Eigentümern verhandeln musste, um die benötigten Flächen zu akquirieren. Auch Scheyerns Vize-Bürgermeisterin Katja Limpert (FW) dankte den Grundstücks-Besitzern für die Abtretung der nötigen Quadratmeter und unterstrich die „dringende Notwendigkeit“ dieses Radwegs zur Steigerung der Verkehrssicherheit.
„Das mittelfristige Ziel einer durchgehenden Radwege-Verbindung zwischen Schrobenhausen und Pfaffenhofen rückt damit näher, denn auch die Planung für den letzten Abschnitt von Schrobenhausen bis Strobenried laufen auf Hochtouren“, sagte Arne Schönbrodt, der für den Kreis Pfaffenhofen zuständige Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt Ingolstadt.
Aktuell sieht es so aus: Von Pfaffenhofen bis Euernbach ist bereits ein straßenbegleitender Radweg vorhanden. Nachdem der Abschnitt zwischen Euernbach und Strobenried nun in Angriff genommen wird, verbleibt dann noch eine Lücke zwischen Strobenried und dem Schrobenhausener Ortsteil Altenfurt. Für diesen Abschnitt seien die Vorentwurfs-Planungen auch bereits erstellt, sodass die Kommunen Schrobenhausen, Aresing und Gerolsbach demnächst mit Grunderwerbs-Gesprächen beginnen könnten.