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Mit der Design-Vision "Aicon" stellt Audi ein völlig autonom fahrendes Auto der Zukunft vor: ohne Lenkrad, ohne Pedale, mit jeder Menge Hightech und einer Batterie-Reichweite von bis zu 800 Kilometern.

(ty) Mit der viertürigen Design-Vision „Aicon“ stellt Audi ein völlig autonom fahrendes Modell der Zukunft vor – ohne Lenkrad, ohne Pedalerie. Als Designkonzept wagt der viertürige 2+2-Sitzer sowohl beim Exterieur als auch im Interieur einen weiten Sprung in die Formgebung der nächsten Jahrzehnte, vereint auf visionäre Weise Innovationen bei Antrieb und Fahrwerk, bei Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Der „Aicon“ ist für den rein elektrischen Betrieb ausgelegt, er soll Distanzen zwischen 700 und 800 Kilometern mit einer Batterieladung zurücklegen können. 

Als Mobilitätskonzept will der Aicon nach Angaben des Ingolstädter Autobauers eine Welt von Morgen zeigen, „in der die Vorzüge des Individualverkehrs von Tür zu Tür und die luxuriöse Sphäre einer First-Class-Flugzeugkabine sich miteinander verbinden“. Einer Kabine, die ohne Lenkrad und Pedalerie auskomme. „Anders als ein Roboter-Taxi, das auf pure Funktionalität reduziert ist, zieht das autonome Konzeptfahrzeug alle Register“, schwärmt Audi über seine Vision. Seine Präsenz sei unübersehbar und deute von außen den Raumkomfort der Passagiere und den gehobenen technischen Anspruch an. Der Aicon sei „der Ausblick auf ein Prestige-Automobil von Morgen, das bei anspruchsvollen Kunden Begehren wecken wird“.  

Schon die schiere Größe – 5,44 Meter Außenlänge, 2,10 Meter Breite und 1,51 Meter Höhe – platzieren dieses Zukunfts-Mobil im automobilen Oberhaus. Der Radstand beträgt 3,47 Meter – das sind noch einmal 240 Millimeter mehr als beim neuen A8 in der Langversion. Zum zentralen Körper wird die Kabine – große Glasflächen an Front und Heck sowie die nach außen gewölbten Seitenscheiben schaffen eine lichte Weite des Raums für die Reisenden. Eine klare Kante zieht sich auf den seitlichen Fensterflächen als harte Linie bis zur D-Säule – „ein Novum im Automobildesign“, proklamiert Audi. Diese Linie betone die Länge des Autos und reduziere optisch wirkungsvoll das Volumen der Kabine gegenüber dem Gesamtkörper. Die dezent nach hinten ansteigende Schwellerpartie sei abgedunkelt und lasse das Auto geduckt erscheinen.

 


Sowohl in der Front als auch im Heck verzichtet dieses Auto auf herkömmliche Scheinwerfer und Leuchteinheiten. Stattdessen gibt es komplett digital bespielbare Displayflächen, die aus hunderten dreieckigen Pixel-Segmenten bestehen. Um den Singleframe herum gruppiert, finden sich großflächige Lichtfelder, in denen – ebenso wie am Heck – mehr als 600 3D-Pixel in räumlicher Anordnung platziert sind. Die großen Flächen und die hohe Anzahl der Pixel „erlauben vielfältige Grafiken, Animationen und Informations-Darstellungen in allen Farben“. Der Aicon sei damit nicht mehr an statische Tagfahrlicht-Optik gebunden, sondern passe sich Fahrsituationen und sogar seinen Passagieren an. „Der Individualisierung sind keine Grenzen gesetzt“, verspricht man bei Audi.

Horizontal geschnittene Leuchtsegmente rechts und links des Singleframe „wirken wie Augen und lassen sich zu großen Pupillen weiten oder aggressiv zukneifen“. Erkennt dieses Auto Passanten oder andere Verkehrsteilnehmer, „nimmt er regelrecht Blickkontakt zu ihnen auf und folgt ihnen mit den Augen“. Der Aicon unterstütze seine Umwelt intelligent und weise Fußgänger oder Radfahrer mit Warn-Animationen mit seinen Display-Flächen auf Gefahrensituationen hin. Fahrmodi wie Kolonnenfahrt, Stadtfahrt oder Fahren in Schrittgeschwindigkeit ließen sich visualisieren. Beim Beschleunigen wandern horizontale Lichtstreifen von unten nach oben, beim Bremsen in umgekehrter Richtung – das Tempo nimmt synchron mit dem des Automobils zu oder ab. 

Damit nicht genug: Der Aicon leuchtet mit Beamer-Modulen hochauflösend Straße und Umgebung aus und projiziert Signale auf den Boden, heißt es weiter. „Warnhinweise und Fahrzeug-Informationen übermittelt er so an Passanten, die keine direkte Sicht auf das Auto haben.“ Was ein ausschließlich autonom fahrendes Automobil der Zukunft definitiv nicht mehr benötige, seien weit reichende Fernscheinwerfer. Die Laser- und Radar-Sensorik „sehe“ auch im Dunkeln genug, finde den Weg sicher und entdecke mögliche Hindernisse frühzeitig. Beim Verlassen des Aicon im Dunkeln aktiviere sich ein „Lichtbegleiter“: Eine Mini-Drohne mit Scheinwerfer leuchte den Fußweg des Nutzers sicher aus.

 

 


Die Türen des Aicon sind gegenläufig, vorn und hinten angeschlagen; eine B-Säule gibt es nicht. Dieses Zukunfts-Mobil ist ein 2+2-Sitzer. Eine gepolsterte zweisitzige Bank ist als Sitzgelegenheit in die Rückwand integriert, die beiden vorderen Sessel sind auf maximalen Komfort und ein optimales Raumangebot ausgelegt. Die Mitfahrer können sie auf Wunsch um bis zu 500 Millimeter in Längsrichtung zwischen vorderer und hinterer Position verschieben. Die Justierung der Sitze erfolgt dabei nicht in Schienen, sondern auf einer mit hochflorigem Teppich bedeckten und in Längsrichtung beweglichen Plattform, auf der auch die Füße der Passagiere ruhen. Die Höhe der Plattform ist variabel, so dass sie sich auch als Ottomane für die Beine nutzen lässt. Sitzflächen und Lehnen lassen sich stufenlos neigen und erlauben bequeme Arbeits- oder Ruhepositionen. 

Zusätzlich lassen sich die Einzelsitze – so heißt es weiter – um bis zu 15 Grad schwenken. Sind die Sitze nach außen gedreht, wird das Einsteigen für die Passagiere noch bequemer, nach innen gedreht können die Passagiere leichter miteinander sprechen und interagieren. „Wenden sie sich nach hinten, klappt die Kopfstütze der Sitze wie ein Kragen elektrisch nach hinten um und wird zur Armauflage.“

Die Architektur der Sitze sei die „automobile Neuinterpretation“ eines Möbelklassikers, des „Lounge Chair“. Sitzfläche und Rückenlehne seien optisch voneinander getrennt – zwei äußere Schalen tragen die hellen Polsterelemente in Kissenoptik mit rechteckig gesteppter Oberfläche. Die Seitenwangen der Rückenlehne sind dezent angewinkelt und sorgen so für ausreichende Abstützung in Kurven. 

Raum bleiben soll auch für Gepäck. „Dank der platzsparenden Bauweise des Elektroantriebs gibt es sowohl im vorderen als auch hinteren Fahrzeugbereich je einen Stauraum – zusammen rund 660 Liter groß“, heißt es dazu. Außerdem habe der Aicon zahlreiche Ablagemöglichkeiten in der Fahrgastkabine. 


Der viel zitierte Paradigmenwechsel in der automobilen Welt – im Aicon soll er sichtbar werden. „Denn es fehlen auf den ersten Blick alle Bedien- und Anzeigenelemente. Lenkrad, Pedale, Batterien von Tasten und Anzeigeinstrumenten – Fehlanzeige.“ Stattdessen: weite Flächen. „Die Passagiere werden umfasst von der sanft geschwungenen, nach vorn leicht ansteigenden Armauflage entlang der Türen. Vor ihnen findet sich statt eines Armaturenbretts eine großzügige Ablagefläche und das Zentraldisplay unterhalb der Frontscheibe“, fabuliert Audi. 

Steigen Passagiere zu, komme rasch Leben in das Interieur. Beleuchtete LED-Linien setzen farbige Akzente im Türbereich. Auf dem vorderen Bildschirm leuchtet eine Begrüßung auf. PIA, „die empathische elektronische Fahrzeugassistenz“, hat den Mitfahrer an seinem Smartphone erkannt und aktiviert alle seine persönlichen Einstellungen. Klimaanlage und Sitzeinstellung, Innenlichtfarbe und das Layout des Infotainment-Systems passen sich nun individuell an. Die Navigation wartet auf die Zieleingabe, und alle zugänglichen Kommunikationskanäle, angebunden über den schnellsten verfügbaren Standard, sind zur Nutzung bereit.

Ein Novum sind in der Vision von Audi die variabel positionierbaren Bedienungs-Interfaces in der umlaufenden Türbrüstung. Je nach Position der um 50 Zentimeter verschiebbaren Sitze stehen im digital belebten „wrap around“ stets ergonomisch perfekt platzierte Touch- und Anzeigeelemente zur Verfügung. Die Hand findet wie von selbst zu den berührungsempfindlichen Bedienfeldern. Der Passagier kann die wichtigsten Einstellungen per Fingertippen vornehmen, ohne dass er sich im Sitz aufrichten oder gar vorbeugen müsste. Die Bedienung erfolgt dabei interaktiv: „Das PIA-System ist dem Passagier oft einen Schritt voraus und bietet Dienstleistungen an, noch bevor dieser sie aktiv angewählt hat“, prophezeit Audi.

Für den Dialog mit dem Auto stehen mehrere Eingabe-Modi zur Verfügung. Neben der haptisch-manuellen Ebene gibt es auch die Sprachbedienung und das so genannte Eye-Tracking, die Blick-Erfassung durch Sensoren im vorderen Abschluss des Interieurs. Der Passagier fixiert dabei  eine Bedieneinheit im Bereich des vorderen Hauptdisplays mit den Augen und wählt diese dadurch an; mit seiner Hand oder Stimme nimmt er die Feinjustierung vor. 

  

Im Audi Aicon stehen jederzeit alle Angebote moderner Kommunikationselektronik zur Verfügung. Die Reisenden können entspannt einen Film anschauen oder im Internet surfen. Videokonferenzen sind ebenso möglich wie die Interaktion über einen Social-Media-Kanal. Je nach Sitzposition wählen die Fahrgäste dabei das große vordere Display als Ausgabefläche oder darüber ein virtuell eingespiegeltes Head-up-Bild in der Frontscheibe. 

Die gläsernen Dachflächen, so heißt es weiter, sperren auf Wunsch das Tageslicht aus, indem sie durch Anlegen elektrischer Spannung ihren Transparenzgrad verändern. Integrierte OLED-Leuchtelemente erlauben zusätzlich gezielte Lichtstimmungen oder – etwa beim Ein- und Aussteigen – eine gleichmäßige Ausleuchtung des Innenraums.


Der Aicon „zeigt sich bereits in seiner Formgebung als ein Automobil aus einer anderen Welt, ein Automobil der Zukunft“, fasst man in Ingolstadt zusammen. Auf diese Welt sei auch die Technik des Konzeptfahrzeugs konsequent ausgerichtet. Sie gehe von einer Verkehrsinfrastruktur aus, in der autonom fahrende Automobile auf allen Straßen selbstverständlich seien. Die Verkehrsteilnehmer seien miteinander und mit ihrer Umwelt vernetzt. 

Das bedeute auch: Der Verkehr der Zukunft werde ruhiger und gleichmäßiger fließen als heute vorstellbar. Auch bei moderaten Höchstgeschwindigkeiten lassen sich weite Distanzen mit konstant hohem Dauertempo um 130 km/h zurücklegen. „Die Passagiere erleben ihre Reise als komfortables Gleiten ohne ständiges Abbremsen und Beschleunigen“, so die Vision von Audi. „Auch Unfälle werden dank der hoch entwickelten Sensorik und Vernetzung der Vergangenheit angehören.“ Und: „Aus diesem Grund benötigen die Passagiere in einem Automobil wie dem Audi Aicon künftig keine klassischen Rückhaltesysteme mehr. Sie erleben auch physisch während ihrer Reise einen Grad der Freiheit, der im Jahr 2017 noch visionär erscheint.“

 

An diese veränderte Mobilitätswelt seien auch Antrieb und Gesamtfahrzeug angepasst. Für die Dynamik des Aicon sorge ein hocheffizienter elektrischer Antrieb. Insgesamt vier Elektromotoren sind im Bereich von Vorder- und Hinterachse platziert. Die Energiespeicher sind im Unterflurbereich integriert. Es handelt sich laut Audi um Festkörperbatterien, die über eine erheblich höhere Energiekapazität als Lithium-Ionen-Akkus verfügen werden.

Noch mehr Details aus Audis Visions-Mobil? Insgesamt 260 kW und 550 Newtonmeter Drehmoment mobilisieren die vier Elektromotoren, die jeweils ein Rad antreiben und elektronisch gesteuert variablen Allradantrieb ermöglichen. „Maximale Beschleunigung stand dabei weit weniger vorn im Lastenheft als maximale Effizienz und damit auch Reichweite“, heißt es dazu. „Diese Betriebsstrategie verfolgen auch Antriebsstrang und elektrische Bremseinheiten, die durch Rekuperation Energie zurückgewinnen.“ Gezielter Leichtbau der Multimaterial-Karosserie und eine optimierte Aerodynamik tragen zusätzlich dazu bei, dass der Aicon mit einer Ladung Reichweiten zwischen 700 und 800 Kilometern erreicht. 

Selbst das Aufladen soll sich auf ein Minimum verkürzen. Denn dank eines Hochvolt-Systems mit 800 Volt lässt sich die Batterie-Einheit des Aicon in weniger als 30 Minuten auf 80 Prozent ihrer Kapazität laden. Alternativ steht an Bord auch eine Einheit für das induktive – also kabellose – Laden  zur Verfügung. Beides bewerkstelligt der Aicon fahrerlos – er kann in einer AI-Zone selbstständig eine Ladestation anfahren und dort ohne menschliche Unterstützung seine Batterien aufladen.

 

Und die Vision geht noch weiter: „Als echter quattro bietet der Audi Aicon fahrdynamisch hohe Reserven und kommt auch autonom bei jeder Witterung und auf jedem Fahrbahnbelag stets sicher ans Ziel. Das Fahrwerk ist auf maximalen Komfort ausgelegt: Luftfeder- und Dämpfereinheiten kompensieren jede Unebenheit der Straße. Und elektrisch angetriebene Aktuatoren an allen vier Rädern wirken gezielt jeder Karosserieneigung entgegen, bei der Kurvenfahrt ebenso wie beim Beschleunigen oder Bremsen.“  

Der Aicon bremse, so träumt man weiter, hauptsächlich über Rekuperation und lade dabei die Batterien wieder auf. Die Scheibenbremsen haben die Entwickler aus den Rädern in eine antriebsnahe Position verlegt. Dies verbessere die Aerodynamik an den Rädern, denn die stets von Turbulenz begleitete Luftkühlung im Rad könne entfallen. Ein weiterer Nebeneffekt sei die Reduktion der ungefederten Massen, was wiederum die Passagiere des Aicon als besonders sensibles Anfedern bei Bodenunebenheiten registrieren.

Die Achs- und Antriebseinheiten seien im Audi Aicon symmetrisch – also vorn und hinten identisch ausgelegt. Mechanische Komponenten wie Lenkwelle oder auch die Lenkhydraulik entfallen. Daher verfüge das Auto über eine komplette Allradlenkung, ohne dass dies zu Lasten des Bauraums und damit des Passagierabteils gehe. Positiver Effekt für die Alltagsqualitäten des Aicon: Trotz des langen Radstands von nahezu 3,47 Metern sei das Auto dank der beiden lenkbaren Achsen enorm wendig – der Wendekreis von nur 8,50 Meter liege unter Kleinwagen-Niveau und mache den Aicon innenstadt-tauglich.


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