30 THW-Spezialisten aus ganz Bayern trainierten bei Münchsmünster ein anspruchsvolles und aufwändiges Szenario. Mit Video und Bilder-Galerie.
(ty) Nehmen wir an, das Land heißt Portugisa und aufgrund lang anhaltender Dürre toben dort heftigge Waldbrände. Über 2000 Feuerwehrleute sind bereits im Dauer-Einsatz. Durch starke Winde dehnen sich die Flammen aber immer weiter aus und bewegen sich rasant auf die Hauptstadt des Landes zu. Portugisa hat eine Anfrage an die deutsche Bundesregierung gestellt, um ein so genanntes High-Capacity-Pumping-Modul zur Löschwasser-Bereitstellung anzufordern. So lautete die angenommene Lage.
Mehr als 30 Auslands-Spezialisten des THW aus ganz Bayern trainierten dieses Szenario am vergangenen Wochenende am Wasserübungsplatz in Münchsmünster – darunter auch sieben Helfer aus Pfaffenhofen. Neben den typischen Pumpen-Aufgaben wurden die Einsatzkräfte mit weiteren verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. So wurde zum Beispiel auch bereits die Einreise in das fiktive Land am Freitagabend trainiert – unter anderem die Vorbereitung der notwendigen Dokumente, die Einreise in das Einsatzland, die Errichtung des Base-Camps, die Kontaktaufnahme mit den örtlichen Behörden sowie Zusammenarbeit mit der Feuerwehr.
Eine größere Herausforderung war bei der Übung, dass eine Förderstrecke von knapp 1000 Metern mit mehreren Wasserentnahme-Stellen überbrückt werden musste. Das Zusammenspiel der einzelnen Großpumpen war dabei ebenso wichtig wie die Zusammenarbeit mit dem Verbindungsoffizier des Landes und der örtlichen Feuerwehr, berichtet das Pfaffenhofener THW.
Bei Hochwasser und Überflutungen kommt es auch international auf schnelle Hilfe an. Das THW stellt hierfür im Rahmen des EU-Gemeinschaftsverfahrens acht so genannte High-Capacity-Pumping-Module (HCP) zur Verfügung. Zur Ausrüstung eines solchen HCP-Moduls gehören Hochleistungs-Schmutzwasser-Pumpen mit einer Leistung von bis zu 15 000 Litern pro Minute. Dabei kann das Wasser über eine Distanz von bis zu 1000 Metern gepumpt werden. Die HCP-Module sind nach Angaben des THW zwölf Stunden nach Alarmierung einsatzbereit, können auch in schwierigem Gelände arbeiten und sind autark einsetzbar, können sich also selbst versorgen.
