Über die Gemeinden verteilt sind derzeit in den Unterkünften gut 1230 Flüchtlinge untergebracht, weitere 175 haben privaten Wohnraum gefunden.
(ty) Der Strom von Asylbewerbern, die im Landkreis untergebracht werden müssen, ist zuletzt nahezu abgerissen. Wie das Landratsamt auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, sind dem Kreis Pfaffenhofen in diesem Jahr – bis 18. September – insgesamt 41 Flüchtlinge zugewiesen worden; davon elf im Rahmen des Familiennachzugs. Zum Vergleich: Im März vergangenen Jahres kamen noch jede Woche um die 50 Asylbewerber in den Landkreis.
Wie aus einer Aufstellung der Kreisbehörde – ebenfalls Stand 18. September – hervorgeht, sind in verschiedenen dezentralen Unterkünften des Freistaats Bayern im Kreis Pfaffenhofen derzeit gut 1230 Personen untergebracht. Davon sind 852 erwachsene Asylbewerber und rund 60 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Außerdem gibt es gut 320 so genannte Fehlbeleger.
Als Fehlbeleger werden diejenigen bezeichnet, die aufgrund ihres Status eigentlich aus der Asyl-Unterkunft ausziehen und sich selbst eine Wohnung suchen müssten beziehungsweise dürften, aber wegen der angespannten Lage auf dem Immobilienmarkt keine finden und deshalb in der Asyl-Unterkunft bleiben können.
Zu den genannten rund 1230 Personen kommen derzeit nach Angaben des Landratsamts noch 175 Personen mit humanitärem Aufenthaltsrecht, die in privatem Wohnraum leben.
Die Zahl von bislang 41 dem Landkreis Pfaffenhofen zugewiesenen Asylbewerbern enthält nicht die Zu- und Abgänge im so genannten bayerischen Transitzentrums Manching/Ingolstadt (BayTMI). „Dort wechselt die Belegung regelmäßig“, so eine Behörden-Sprecherin. Aktuell steigen die Belegungszahlen des Transitzentrums den Angaben zufolge an.
Aus der Auflistung nach Gemeinden geht hervor, in welchen Kommunen im Kreis Pfaffenhofen derzeit wie viele Asylbewerber untergebracht sind. Am wenigsten sind es demnach in Gerolsbach (1), Ilmmünster (2) und Hettenshausen (4), am meisten in der Kreisstadt (233), im Raum Geisenfeld (230), in Manching (149) sowie in Wolnzach (110) und im Bereich Reichertshofen (98).
Die bayerische Staatsregierung hatte Anfang dieses Jahres die Errichtung von bayerischen Transitzentren beschlossen, in denen Asylbewerber mit keiner oder geringer Bleibeperspektive bis zu ihrer Rückführung untergebracht werden. In Oberbayern ist das das bayerische Transitzentrum Manching/Ingolstadt. "Die Aufnahme- und Rückführungseinrichtung ist aufgegangen im bayerischen Transitzentrum Manching/Ingolstadt", erklärt dazu die Regierung von Oberbayern.
"Dort werden neben den Asylsuchenden aus den Balkanstaaten und der Ukraine seit Juni 2017 auch die sukzessive neu ankommenden Asylsuchenden aus den Herkunftsstaaten Afghanistan und Nigeria untergebracht (Länder mit geringer oder keiner Bleibeperspektive)". Verlegungen aus Anschluss-Unterbringung für diese Herkunftsstaaten nach Manching/Ingolstadt erfolgen nicht, so Martin Nell, Sprecher der Regierung von Oberbayern auf Anfrage unserer Zeitung.
Die Belegung des Transitzentrums Manching/Ingolstadt weise – so Nell weiter – naturgemäß besondere Schwankungen auf. Zwischen Mitte Juni und Mitte September dieses Jahres schwankte die Belegung seinen Worten zufolge zwischen rund 700 und 1100 Personen. Das bayerische Sozialministerium sei im laufenden Kontakt mit der Stadt Ingolstadt, "um eine ausgewogene Belegung des bayerischen Transitzentrums Manching/Ingolstadt sicherzustellen". Das Konzept für bayerische Transitzentren ist ein Teil des „Sofortprogramms Innere Sicherheit“, das das Kabinett am 24. Januar dieses Jahres beschlossen hatte.
Asylbewerber in dezentralen Unterkünften des Freistaats Bayern im Landkreis Pfaffenhofen (Stand: 18. September, Quelle: Landratsamt). "umA" steht für unbegleitete minderjährige Asylbewerber.