Polizei nahm rund 140 Pkw, Busse und Lkw sowie 350 Personen unter die Lupe. Das Ergebnis ist im Grunde schockierend. Einer hatte keinen Schein, ein anderer 1,6 Promille, zwei waren zur Fahndung ausgeschrieben. Und einer war 96 km/h zu schnell.
(ty) Am gestrigen Abend führte die Verkehrspolizei Ingolstadt eine groß Angelegte Kontroll-Aktion auf der Autobahn A9 zwischen den Anschlussstellen Manching und Langenbruck in Fahrtrichtung München durch. Zwischen 20 und 1 Uhr wurde der Verkehr auf eine Spur verengt, Fahrzeuge wurden selektiv auf den Parkplatz „Baarer Weiher“ ausgeleitet. „Je nach Fahrzeugart wurden sie dort von Spezialisten der Polizei in Empfang genommen“, berichtet ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord.
Im Rahmen der fünfstündigen Aktion wurden den Angaben zufolge insgesamt 125 Pkw, drei Busse und 14 Lastwagen sowie 351 Personen, deren Dokumente und mitgeführte Gegenstände einer umfassenden Kontrolle unterzogen. Zudem durchliefen 1170 Fahrzeuge eine Geschwindigkeitsmessung auf Höhe der Anschlussstelle Ingolstadt-Nord. „Die Notwendigkeit dieses mit großem Planungsaufwand durchgeführten Einsatzes spiegelt sich im Ergebnis wider“, lautet das Fazit der Polizei.
Den Angaben zufolge wurden neben einer Vielzahl von Ordnungswidrigkeiten auch vier Vergehen nach dem Betäubungsmittelgesetz und jeweils ein Vergehen gegen das Waffengesetz, gegen das Aufenthaltsgesetz und gegen die Abgabenordnung festgestellt.
Ein Fahrer hatte keine Fahrerlaubnis, ein weiterer Pkw-Lenker musste seinen Führerschein noch vor Ort abgeben – er saß mit 1,6 Promille am Steuer. Im Zuge der Kontrolle gingen den Gesetzeshütern zudem zwei zur Fahndung ausgeschriebene Personen ins Netz.
Beim Schwerverkehr wurden ebenfalls mehrere Ordnungswidrigkeiten aufgedeckt. „In drei Fällen waren diese so erheblich, dass die Weiterfahrt unterbunden werden musste“, berichtet ein Polizei-Sprecher.
Im Zuge der Überwachung der nächtlichen Geschwindigkeits-Begrenzung wurden insgesamt 106 Fahrer angezeigt, von denen jetzt 25 sogar mit einem Fahrverbot rechnen müssen. Trauriger Spitzenreiter war dabei ein Verkehrsteilnehmer, der das Radargerät bei erlaubten 100 km/h mit sage und schreibe 192 Stundenkilometern passierte.
Gerade am frühen Abend löste die Kontrolle zum Teil erhebliche Verkehrsbehinderungen aus. „Nach der vorübergehenden Freigabe einer Fahrspur entspannte sich die Verkehrslage jedoch zügig, sodass die Wartezeit vor der Kontrollstelle auf ein notwendiges Mindestmaß reduziert werden konnte“, heißt es aus dem Polizeipräsidium.
Im Einsatz waren 98 Polizeibeamte aus nahezu allen Fachbereichen. Unterstützt wurden sie von insgesamt 35 Mitarbeitern des Zolls, des Bundesamts für Güterverkehr, des THW Ingolstadt und Pfaffenhofen sowie der Autobahnmeisterei.
Das THW unterstützte die Aktion mit 20 ehrenamtlichen Helfern. Der Ortsverband Pfaffenhofen koordinierte diesen THW-Einsatz und kümmerte sich um die gesamte Technik. "Dazu gehören unter anderem fünf große Zelte für unterschieldiche Zwecke, die gesamte Stromversorgung, Ausleuchtung und Beheizung der Zelte", so ein THW-Sprecher. "Auch die Autobahn musste an der Ausleit-Stelle taghell ausgeleuchtet werden." Die Ingolstädter THW-Kollegen übernahmen die Verpflegung der Einsatzkräfte mit Essen und Getränken. Der Aufbau am Parkplatz begann um 16 Uhr, Einsatzende für die letzten ehrenamtlichen Kräfte war gegen 3 Uhr.