Nach einer Großfahndung wurde ein 33-Jähriger festgenommen, der als dringend tatverdächtig gilt. Was bislang offiziell bekannt ist.
(ty) Heute Vormittag hat – wie bereits kurz berichtet – ein zunächst unbekannter Täter im Münchner Osten an mehreren Tatorten wahllos Passanten mit einem Messer attackiert. Nach jüngstem Kenntnisstand wurden insgesamt acht Personen verletzt. Ein Großaufgebot der Polizei fahndete nach dem Mann. Kurz vor Mittag wurde ein 33-Jähriger festgenommen, der als dringend tatverdächtig gilt. Einen terroristischen Hintergrund schließt die Polizei derzeit aus. Das Motiv ist aber noch unklar.
Gegen 8.35 Uhr haben sich nach Angaben der Polizei heute Vormittag am Münchner Paulanerplatz sowie auch an anderen Stellen die Messer-Angriffe auf die Passanten ereignet – unter anderem in der Quellenstraße, am Auer Mühlbach, in der Lilienstraße, in der Gallmayerstraße, in der Schleibingerstraße, in der Trausnitzstraße und in der Ständlerstraße. Wahllos habe der Täter Passanten mit einem Messer angegriffen.
Nach offiziellen Informationen, die am Nachmittag aus dem Polizeipräsidium München veröffentlicht wurden, sind bislang acht Personen bekannt, die durch die Attacken – zum Glück nur leichte –Verletzungen erlitten haben. Sieben von ihnen erlitten demnach Schnittverletzungen, eine Person wurde durch einen Faustschlag verletzt. Sieben der Opfer sind männlich und zwischen zwölf und 77 Jahre alt. Bei dem achten Opfer handelt es sich um eine 44-jährige Frau.
Die Bewohner des Münchner Ostens waren nach Bekanntwerden der Attacken von der Polizei über verschiedene Kanäle dazu aufgefordert worden, in ihren Häusern zu bleiben. Die übrige Bevölkerung wurde gebeten, nichts zu riskieren und das Gebiet zu meiden. Zur Fluchtrichtung des Täters gab es unterschiedliche Aussagen. Bald veröffentlichte die Polizei eine Beschreibung des Täters – die im Folgenden konkretisiert wurde – und bat um Hinweise. Alle verfügbaren Polizeikräfte waren im Einsatz, insgesamt wurde von 500 Beamten gesprochen.
Im Rahmen der sofortig eingeleiteten und umfangreichen Fahndungsmaßnahmen wurde schließlich gegen 11.45 Uhr ein Tatverdächtiger in der Ottobrunner Straße von einer Zivilstreife festgenommen. Den Angaben zufolge handelt es sich dabei um einen 33-jährigen Deutschen, er gilt inzwischen als dringend tatverdächtig. Der Mann sei polizeibekannt, hieß es – wegen Diebstahls und Körperverletzung.
Die weiteren Ermittlungen werden von der Kriminalpolizei geführt. „Aktuell gibt es keinerlei Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund“, teilte das Polizeipräsidium mit. Das Motiv der Tat ist allerdings noch unklar. Möglicherweise spielen psychische Probleme eine Rolle.
Der Münchner Polizeipräsident Hubertus Andrä hob insbesondere auch das besonnene und umsichtige Verhalten der Münchner Bevölkerung während dieser Gefährdungslage hervor.
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