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Eine neue Serie beleuchtet die Geschichte des Kreises Freising. Den Auftakt machen Bilder aus der Zeit, als das heutige Landratsamt noch eine Kaserne war.

(ax) „Heimatgeschichten – den Landkreis kennen lernen.“ So heißt eine neue Serie, die die Geschichte des Landkreises Freising in Erinnerung rufen will. Im monatlichen Rhythmus werden auf der Homepage des Landratsamts Beiträge zu finden sein. Los geht's heute mit Bildern aus der Zeit, als das heutige Freisinger Landratsamt noch eine Kaserne war. 

Der Landkreis Freising ist eine reiche Kulturlandschaft, die in Jahrtausenden von ihren Bewohnern geschaffen wurde. Uralte Siedlungen, historisch bedeutende Ereignisse, interessante Persönlichkeiten und eine vielfältige Landschaft prägen den Landkreis. Kreisarchäologin Delia Hurka und Bernd Feiler, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Heimat- und Kulturpflege im Landratsamt, stellen in der neuen Serie die Zeugnisse dieses Reichtums vor: Archäologische Funde, Kunstwerke, Archivstücke und Fotografien veranschaulichen die Geschichte, vergegenwärtigen wichtige Ereignisse und erinnern an bedeutende Personen des Landkreises Freising. Die Serie „Heimatgeschichten – den Landkreis kennen lernen“ startet heute unter www.kreis-fs.de auf der Homepage des Landratsamtes.

 

Das Landratsamt als Kaserne des Königlich Bayerischen Feldartillerie-Regiments „Prinzregent Luitpold“. Im Jahr 1803 zogen Soldaten in das aufgehobene Kloster Neustift. Aus der Kaserne wurde 1906 die Tuchfabrik Feller und 1986 das Landratsamt Freising. Ende des 19. Jahrhunderts fotografierten Hauptmann J. Baumann und J. Wasum den Alltag der Kanoniere der Neustifter Kaserne. Die Fotos wurden im Jahr 1900 unter dem Titel „Unsere Kanoniere“ als Drucke bei den Vereinigten Kunstanstalten München veröffentlicht. Die Aufnahmen gewähren einen interessanten Eindruck vom Kasernenleben vor über 100 Jahren und werfen einen Blick zurück auf das alte Neustift.

Für die Zubereitung der Mahlzeiten waren die Soldaten selber zuständig. Allerdings nur die Mannschaft, die Offiziere speisten im Restaurant. Die Kasernenküche befand sich im östlichen Erdgeschoss des heutigen Landratsamtes.

 

Mit Feuerlöschübungen bereiteten sich die Neustifter Soldaten auf den Ernstfall vor. Die Kaserne verfügte zwar über eine Löschpumpe, genauso aber kamen noch Löscheimer zum Einsatz, wie im Hintergrund zu sehen ist. Eine Rettungsleiter und ein Schlauchwagen vervollständigten das Inventar der Löschtruppe. Die Übung fand vor dem heutigen Altbau statt.

 

Der Gottesdienstbesuch war fester Bestandteil des Kasernenalltags. In der benachbarten Neustifter Pfarrkirche St. Peter und Paul versammelten sich die Soldaten streng nach Dienstgraden getrennt. Im Chorgestühl durften die Offiziere und Unteroffiziere Platz nehmen, während die Kanoniere und Fahrer in den Kirchenbänken saßen. In den hinteren Reihen betete die Neustifter Bevölkerung. Die Aufnahme zeigt noch das barocke, nach 1891 von Karl und August Kraft übermalte Hochaltarbild der Kirche. Das Gemälde ist verschollen.

 

Zum Exerzieren gehören die Ausbildung im Waffengebrauch, aber auch das Körpertraining. Im Vordergrund erlernen die Soldaten die richtige militärische Haltung beim Gehen, während im Hintergrund der Umgang mit dem Säbel geübt wird. Der öde Exerzierplatz war einst ein blühender Klostergarten und ist heute wieder eine grüne Oase, die der Bevölkerung offen steht.

Das erlernte militärische Wissen wurde in Manövern unter realistischen Bedingungen vertieft. An den Neustifter Hängen lernten die Soldaten, wie man schwere Kanonengeschütze transportiert. Ort des Geschehens ist die Wegegabelung an der Grottenau in Freising-Neustift. 


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