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Audi-Beschäftigte testen derzeit ein ergonomisches Hilfsmittel, das beim Heben und Tragen von schwerem Material unterstützt sowie die Rückenmuskulatur entlastet.

(ty) Mit einem Exoskelett beugt Audi Rückenschmerzen am Arbeitsplatz vor. Das ergonomische Hilfsmittel unterstützt beim Heben und Tragen von schwerem Material und entlastet die Rückenmuskulatur. Mitarbeiter des Autobauers testen das Exoskelett aktuell an ausgewählten Arbeitsstationen in der Logistik, im Presswerk und in der Montage an den Standorten Ingolstadt und Neckarsulm, wie das Unternehmen heute mitteilte.

 

Die Hebehilfe werde am Körper getragen und wiege rund drei Kilogramm, wird dazu erklärt. "Ein Metallrahmen mit Teilen an Oberkörper, unterem Rückenbereich und Oberschenkeln ist mit einer Stützstruktur verbunden." Zum Anlegen ziehe der Mitarbeiter das Exoskelett im ersten Schritt wie einen Pullover über den Kopf und schnalle es mit Gurten an der Hüfte fest. Dann platziere er zwei faustgroße Platten, die die Belastung entsprechend verteilen, auf seinen Oberschenkeln.

 

"Das Exoskelett unterstützt den Mitarbeiter insbesondere bei Tätigkeiten, die ein Vorbeugen des Oberkörpers erfordern, um Bauteile aufzunehmen oder abzulegen", heißt es weiter. Auch das Tragen von schweren Materialien falle mit dieser ergonomischen Konstruktion leichter. Denn das Exoskelett lenke die Last der gehobenen Elemente vom Rumpf in die stärker ausgeprägten Oberschenkel. Das entlaste die Rückenmuskulatur um 20 bis 30 Prozent und fördere zugleich eine gesunde Körperhaltung. Die ergonomische Konstruktion helfe dem Mitarbeiter bei seinen täglichen Aufgaben, ohne seine Bewegungsfreiheit einzuschränken. "Dank der flexiblen Struktur und des geringen Gewichts des Exoskeletts kann er wie gewohnt gehen, sich drehen und strecken", heißt es von Audi

 

"Eine ergonomische Arbeitsweise hat bei Audi in allen Bereichen einen hohen Stellenwert – so auch in den Fertigungs- und Logistikbereichen", sagt Vinzent Rudtsch, Logistik-Planer und Leiter des Projekts "Ergoskelett". Er erklärt: "Mit dem Exoskelett oder – wie wir bei Audi es auch nennen – Ergoskelett ermöglichen wir den Mitarbeitern ein gesundes Arbeiten, wir vermeiden Überbelastungen und erhalten ihre Leistungsfähigkeit." 

 

Derzeit erproben nach Unternehmens-Angaben Mitarbeiter an den Audi‑Standorten Ingolstadt und Neckarsulm die ersten industriefähigen Geräte bei unterschiedlichen Aufgaben. In der CKD‑Logistik – CKD steht für "Completely Knocked Down" – unterstütze das Hilfsmittel den Mitarbeiter beispielsweise, wenn er Bauteile aus Kisten greife. In der Montage erleichtere das Exoskelett unter anderem den Einbau der Mittelkonsole oder das Tragen von schweren Materialboxen. Die Nutzungszeit steige in der Testphase sukzessive von zwei Stunden pro Tag auf bis zu sieben Stunden in einer Tagesschicht.

 

Ein interdisziplinäres Team aus Prozess- und Arbeitsplatzplanern sowie Medizinern begleitet laut Audi das Pilotprojekt. Die Tests erfolgen den Angaben zufolge in Zusammenarbeit mit dem Hersteller Laevo, der sich auf Exoskelette spezialisiert hat. Ziel sei es, das Hilfsmittel nach der Testphase schrittweise in die Serienfertigung an allen Audi‑Standorten weltweit zu integrieren. Mit dem Exoskelett ergänzt Audi laut eigener Darstellung seine vielen Maßnahmen für ein ergonomisch gestaltetes Arbeitsumfeld in der Produktion. Demnach tragen Hilfen wie der ergonomische Montagesitz, der "Chairless Chair" und gelenkschonende Handschuhe, so genannte Produktionsorthesen, zum Wohlbefinden und zur Gesundheit der Mitarbeiter bei.


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