Die beiden Opfer schweben in Lebensgefahr. Der Beschuldigte ist ebenfalls in der Klinik und wird bewacht.
(zel/ty) Gegen den 55-Jährigen, der gestern in Pfaffenhofen seinen Nachbarn (51) und dessen Sohn (17) mit einem Messer angegriffen haben soll, ist inzwischen vom Ermittlungsrichter Untersuchungshaft angeordnet worden. Das bestätigte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord gegenüber unserer Zeitung. Dem Beschuldigten, der unter polizeilicher Bewachung selbst im Krankenhaus liegt, wird ein versuchtes Tötungsdelikt vorgeworfen. Die beiden Opfer schweben weiterhin in Lebensgefahr. Zum Motiv der Bluttat gibt es bis dato nur eine Vermutung.
Der 51-jährige Familienvater war nach Angaben der Polizei am gestrigen Nachmittag gegen 16.30 Uhr zusammen mit seinen beiden Söhnen im Alter von zwölf und 17 Jahren von einem Ausflug in sein Wohnhaus im östlichen Stadtgebiet von Pfaffenhofen zurückgekehrt, als es geschah: Im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses habe der 55-jährige Wohnungs-Nachbar den 51-jährigen Familienvater massiv mit einem Messer attackiert und ihm dabei schwere Verletzungen zugefügt.
Auch dem 17-jährigen Sohn, der seinem Vater zur Hilfe gekommen sei, habe der Angreifer "erhebliche Verletzungen" beigebracht, so ein Polizei-Sprecher. Der zwölfjährige Sohn – der offenbar alles mit ansehen musste – konnte sich den Angaben zufolge in die Wohnung flüchten und blieb körperlich unversehrt. Der 51-jährige Vater sowie der 17-jährige Sohn erlitten laut heutiger Mitteilung durch die Messer-Attacken lebensbedrohliche Verletzungen. Die beiden wurden vom alarmierten Rettungsdienst nach der Erstversorgung vor Ort in ein Krankenhaus gebracht.
Den ebenfalls herbeigeeilten Einsatzkräften der Pfaffenhofener Polizeiinspektion sei es gelungen, den 55-jährigen Tatverdächtigen kurz nach der Tat in dessen Wohnung festzunehmen. "Er machte infolge der Abwehr-Handlungen der Opfer Verletzungen geltend und wurde deshalb zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht", teilte das Polizeipräsidium bereits in einer ersten Meldung mit. Der Beschuldigte befinde sich nach wie vor in einer Klinik und stehe dort unter polizeilicher Bewachung, wie auf Anfrage unserer Redaktion gegen 16 Uhr aus dem Polizeipräsidium erklärt wurde.
Inzwischen ist klar: Der 55-Jährige muss in Untersuchungshaft. Ihm wird ein versuchtes Tötungsdelikt zur Last gelegt. Bei der mutmaßlichen Tatwaffe handelt es sich nach derzeitigem Kenntnisstand – wie berichtet – um ein Küchenmesser. Dieses war im Zuge der polizeilichen Tatort-Maßnahmen im Umfeld der Wohnung von Beamten der Ingolstädter Kripo sichergestellt werden. Zur Betreuung des körperlich unverletzt gebliebenen zwölfjährigen Sohnes war laut Polizei ein Kriseninterventionsteam hinzugezogen worden.
Ersten Erkenntnissen der Ermittler zufolge hatte es bereits länger andauernde Nachbarschafts-Streitigkeiten zwischen dem Beschuldigten und dem 51-jährigen Opfer gegeben. Ob darin allerdings auch das Motiv für die gestrige Bluttat liegt, sei derzeit noch offen, hieß es heute von der Kripo. Sowohl die Vernehmung des Tatverdächtigen als auch der Opfer stünden noch aus. "Für Vater und Sohn besteht weiterhin Lebensgefahr", erklärte ein Polizei-Sprecher heute Nachmittag. Beide seien noch nicht vernehmungsfähig.
Die zuständige Staatsanwaltschaft Ingolstadt hatte aufgrund der Umstände die dem 55-Jährigen vorgeworfene Tat als versuchtes Tötungsdelikt eingeordnet und entsprechend Antrag auf Haftbefehl gestellt. Inzwischen fand der Termin mit dem Ermittlungsrichter statt und es wurde Untersuchungshaft gegen den Beschuldigten angeordnet.
Erstmeldung zum Thema:
Messer-Attacke in Pfaffenhofen: Vater (51) und Sohn (17) lebensgefährlich verletzt