Der mutmaßliche Kopf der Gruppe sitzt bereits in U-Haft, weitere acht Beschuldigte müssen sich ebenfalls verantworten.
(ty) Die Erdinger Kripo ist einer Gruppe von Ungarn auf die Schliche gekommen, der vorgeworfen wird, regen Handel mit aus ihrem Heimatland eingeschmuggelten Drogen zu treiben. Laut heutiger Mitteilung wurden im Zuge einer konzertierten Aktion zeitgleich die Wohnungen von neun Beschuldigten in den Kreisen Freising, Ebersberg und München durchsucht. Gegen einen festgenommenen 32-Jährigen, der als Kopf der Bande gilt, wurde bereits Haftbefehl erlassen.
Wie heute aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord gemeldet wurde, ermittelten die Drogen-Fahnder der Erdinger Kripo bereits seit mehreren Monaten gegen die überwiegend aus Ungarn bestehende Gruppe. Die Personen standen „aufgrund von Erkenntnissen aus dem Rauschgift-Milieu in Verdacht, unerlaubten Handel mit Amfetamin, XTC, Kokain und Marihuana zu treiben“, wurde dazu erklärt.
Am 27. Dezember schlugen die Fahnder in den frühen Morgenstunden schließlich zu. Sie durchsuchten in den Landkreisen Freising und Ebersberg sowie in München zeitgleich Wohnungen von insgesamt neun Beschuldigten im Alter zwischen 26 und 32 Jahren. Hierbei seien rund 300 Gramm Cannabis-Produkte, 100 XTC-Pillen, rund 30 Gramm Amfetamin sowie 9000 Euro Bargeld beschlagnahmt worden. Ferner seien verbotene Anabolika-Präparate sowie zahlreiche Stangen geschmuggelter Zigaretten sichergestellt worden. Der 32-Jährige wurde im Zuge der Aktion festgenommen.
Bereits im Vorfeld dieser Razzien habe die Erdinger Kripo Ende November weitere 250 Gramm Marihuana beschlagnahmt, die ein 28-jähriges Mitglied der Gruppierung in Augsburg besorgt habe. „Als er einer Kontrolle unterzogen werden sollte, warf er das Rauschgift aus dem fahrenden Pkw“, berichtete heute ein Polizei-Sprecher. Diese Aktion war allerdings vergebens, denn die Rauschgift-Fahnder fanden das Marihuana trotzdem.
Gegen den im Landkreis Freising wohnenden mutmaßlichen Haupttäter der Bande – einen 32-jährigen Ungarn – erging laut heutiger Mitteilung inzwischen Haftbefehl; der Mann sitzt seither in Untersuchungshaft. Er stehe im dringenden Verdacht, das Rauschgift aus seinem Heimatland nach Deutschland eingeschmuggelt sowie dann hier gewinnbringend weiterverkauft zu haben. Die weiteren acht Mitglieder der Gruppe müssten sich ebenfalls in den gegen sie laufenden Ermittlungsverfahren wegen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge verantworten, heißt es aus dem Polizeipräsidium. Sie sind noch auf freiem Fuß und blicken ihrer Verhandlung entgegen.