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Netto-Belastung für den Kreis Pfaffenhofen als örtlichen Träger stieg im vergangenen Jahr um 214 000 auf fast 500 000 Euro. Ausgaben für Asylbewerber in Höhe von 5,38 Millionen Euro trägt der Freistaat.

(ty) Die Netto-Belastung in der Sozialhilfe betrug für den Landkreis Pfaffenhofen als örtlichen Träger im vergangenen Jahr rund 499 000 Euro. „Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr auf den ersten Blick einen enormen Anstieg um 214 000 Euro“, teilte Sozialamtsleiter Siegfried Emmer im Rahmen der Vorstellung seines Berichts für 2017 mit. Seinen Erläuterungen zufolge beruht diese immense Steigerung aber hauptsächlich auf niedrigeren Erstattungen im Einnahmebereich – unter anderem des Bezirks für Aufwendungen bei stationären und Krankenhaus-Aufenthalten sowie für gesetzliche Krankenkassen-Beiträge.

Die laufenden Leistungen in der Hilfe zum Lebensunterhalt sind von rund 258 000 Euro im Jahr 2016 auf zirka 272 000 Euro im vergangenen Jahr gestiegen, obwohl sich die Fallzahlen von 53 auf 50 reduzierten. Dies liegt laut Emmer unter anderem an den gestiegenen Wohnkosten und an speziellen Leistungen bei Behinderungen oder Krankheiten.

Die Aufwendungen des Landkreises Pfaffenhofen für die Grundsicherung für Arbeitslose (Kosten der Unterkunft) haben sich im vergangenen Jahr um rund 149 000 Euro oder 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht. Die Kosten lagen zum Jahresende bei rund 2,14 Millionen Euro. „Hauptursache hierfür sind in erster Linie das steigende Mietniveau, die erfolgte Anhebung der angemessenen Mietobergrenzen und die damit höheren berücksichtigungsfähigen Mietkosten“, erklärt Emmer. 

Wie der Leiter des Sozialamts weiter berichtet, sind auch die Aufwendungen für die Grundsicherung im Alter und für Erwerbsunfähige (jeweils Kosten für Lebensunterhalt und Unterkunft) wieder angestiegen. Diese beliefen sich im vergangenen Jahr auf insgesamt rund 2,25 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Erhöhung der Kosten um etwa 18,4 Prozent. „Die Gründe liegen hier unter anderem bei einem Anstieg der Fälle von 406 in 2016 auf 415 Ende 2017", so Emmer. "Zum anderen schlagen natürlich auch hier die gestiegenen Mietkosten zu Buche." Der Bund übernehme seit dem Jahr 2014 die gesamten Kosten für Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit, sodass der Landkreis letztendlich im Bereich dieser Hilfen keine Kosten zu tragen habe.

Finanzielle Hilfen zur Pflege wurden im vergangenen Jahr insgesamt in einem Umfang von knapp 78 500 Euro ausbezahlt. Gegenüber dem Vorjahreswert mit etwas mehr als 97 000 Euro bedeutet dies eine erneute Ausgaben-Reduzierung um 19 Prozent. „Nach sinkenden Ausgaben in den Jahren 2013 und 2014, unterbrochen durch einen zwischenzeitlichen Anstieg in 2015, setzt sich der Trend sinkender Aufwendungen in diesem Bereich fort", fasst Emmer zusammen. "Dies liegt in erster Linie daran, dass für Pflegeleistungen sehr oft der Bezirk Oberbayern zuständig ist und die Mehrheit der Leistungsempfänger beim Bezirk geführt wird."

Die Ausgaben für Asylbewerber im Landkreis, die der Freistaat Bayern trägt, sind im vergangenen Jahr nun erstmals – um knapp 10,8 Prozent – gesunken. Sie betrugen im vergangenen Jahr rund 5,38 Millionen Euro; zum Vergleich: Im Jahr zuvor waren es noch rund 6,03 Millionen Euro. Zum Jahreswechsel waren insgesamt 947 Asylbewerber in 66 dezentralen Asyl-Unterkünften im Landkreisgebiet sowie zusätzlich 237 Personen im bayerischen Transit-Zentrum Manching-Ingolstadt (in der ehemaligen Max-Immelmann-Kaserne bei Oberstimm) untergebracht, die vom Sozialamt betreut und dem Landkreis Pfaffenhofen zugerechnet werden. Hinzu kommen 60 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in separaten Wohnformen.


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