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Kripo warnt erneut vor der perfiden Masche und gibt Tipps. Vor allem ältere Bürger geraten ins Visier der Täter. 

(ty) Es hört einfach nicht auf. Allein am gestrigen Dienstag sind im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord, zu dem auch der Kreis Pfaffenhofen gehört, fast 80 Fälle von kriminellen Anrufen bekannt geworden, in denen sich die Betrüger als Gesetzeshüter ausgegeben haben. Berichtet wird von Tätern, "die auf subtile Art versuchen, ihre Opfer zur Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen zu bewegen". In einem Fall ist es der Polizei in Gauting gelungen, einen 38-jährigen Tatverdächtigen festzunehmen.

 

Die von den Kriminellen praktizierte Betrugsmasche ist hinlänglich bekannt. Erfahrungsgemäß nehmen die Täter vor allem ältere Menschen als potenzielle Opfer ins Visier. Sie geben sich dabei am Telefon als Polizisten aus, versuchen beispielsweise unter der Legende, dass auf bei Einbrechern gefundenen Unterlagen der Name des jeweiligen Opfers enthalten sei, Informationen über die Besitzverhältnisse der Angerufenen zu erhalten sowie in der Folge diese zur Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen zu bewegen. Immer wieder haben die Betrüger mit dieser perfiden Masche Erfolg. Unsere Zeitung berichtete mehrfach von Fällen, in denen den Tätern von gutgläubigen Opfern Beute übergeben wurde.

 

Enorm aktiv zeigten sich die Täter am gestrigen Dienstag. Laut heutiger Mitteilung wurden insgesamt 77 solcher Anrufe im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord gemeldet. "Schwerpunkt der Betrugs-Aktivitäten waren die Landkreise Fürstenfeldbruck und Starnberg sowie Erding und Freising", so ein Polizei-Sprecher. In keinem der Fälle entstand nach bisherigem Kenntnisstand einem der Opfer ein finanzieller Schaden: Die Angerufenen erkannten demnach die Betrugs-Absicht und beendeten rechtzeitig die Telefonate.

 

Eine Seniorin aus Gauting reagierte auf den Anruf eines falschen Polizisten vorbildlich und informierte zeitnah die echte Polizei, heißt es weiter. Aufgrund der daraufhin veranlassten polizeilichen Maßnahmen sei es gelungen, einen 38-Jährigen aus dem Landkreis München vorläufig festzunehmen, der in Folge des Anrufs zu der Wohnung der Rentnerin gekommen war. "Bisher verweigert der Tatverdächtige die Aussage", sagte ein Polizei-Sprecher heute Mittag. Die polizeilichen Ermittlungen der zuständigen Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck zu diesem Fall dauern an.

Weil davon auszugehen ist, dass diese Betrugsmasche von den Tätern fortgesetzt wird, mahnt die Polizei einmal mehr und gibt die folgenden Ratschläge:

  • Seien Sie grundsätzlich misstrauisch bei derartigen Anrufen!
  • Die Täter nutzen häufig einen technischen Trick, durch den die Notruf-Nummer 110 im Display der Angerufenen angezeigt wird. Beachten Sie: Die Polizei ruft Sie niemals unter der Notrufnummer 110 an!
  • Beenden sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten beziehungsweise Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben!
  • Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Übergabe von Geldbeträgen oder Wertgegenständen ein!
  • Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer an, in eiligen Fällen auch unter der Notruf-Nummer 110!
  • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung!
  • Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit: Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis!
  • Sprechen Sie auch mit Ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie diese vor dem Vorgehen der Täter! 

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