Anlässlich des bayerischen Tags der Ausbildung besuchte Emilia Müller (CSU) heute den Wacker-Neuson-Standort in Reichertshofen.
Von Alfred Raths
Anlässlich des heutigen bayerischen Tags der Ausbildung ist Arbeitsministerin Emilia Müller (CSU) am heutigen Vormittag beim Baumaschinen-Hersteller Wacker-Neuson in Reichertshofen zu Gast gewesen. Dort bekräftigte die Politikerin, dass die Wirtschaft im Freistaat dringend qualifizierten Nachwuchs brauche. Mit dem Aktionstag soll die duale Berufsausbildung gestärkt sowie auf deren Bedeutung hingewiesen werden. "Die duale Ausbildung ist ein Exportschlager in andere Länder", sagte Müller.
„Jedes Jahr können sich junge Menschen aus über 300 Ausbildungsberufen den passenden Start ins Berufsleben aussuchen. Die Vielfalt der Möglichkeiten ist enorm. Hier ist für jede und jeden etwas dabei“, befand die Ministerin. Entscheidend sei dabei das attraktive, aber auch integrative System der dualen Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule. „Die duale Ausbildung ist ein Exportschlager in andere Länder“, betonte sie, mahnte aber gleichzeitig: „Ausbildung ohne Weiterbildung geht heute nicht mehr.“ Angesichts des Fachkräfte-Mangels und der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung seien gut ausgebildete Leute wichtiger denn je. An die Adresse von Wacker-Neuson gerichtet, sagte die CSU-Politikerin, dass das dem Unternehmen sehr gut gelinge.
Helmut Bauer, Geschäftsführer der Wacker-Neuson-Produktion-GmbH & Co. KG, bekräftigte, dass eine fundierte Ausbildung zur DNA des Unternehmens gehöre. Hinsichtlich der Beschäftigung von Zuwanderern wies er darauf hin, wie wichtig das Beherrschen der deutschen Sprache sei. Dies sei „absolute Voraussetzung“, ansonsten funktioniere Integration im Betrieb nicht. Am Standort Reichertshofen, der – wie berichtet – erneut ausgebaut werden soll, zähle das Unternehmen 500 Mitarbeiter, darunter 42 Auszubildende. Davon sind zwei Drittel aus der Mittelschule, ein Drittel kommt von der Realschule. Mit zehn Prozent Ausbildungsquote im gewerblichen Bereich sei Wacker-Neuson in Reichertshofen übrigens sehr gut aufgestellt, wie im Informationsgespräch mit der Ministerin dargelegt wurde.
„Wir sind ganz stolz auf unsere praxisnahe Ausbildung“, so Ausbildungs-Gruppenleiter Georg Riedmeier. Im vergangenen Jahr habe der Konzern vom Magazin „Capital“ die Auszeichnung „Deutschlands bester Ausbilder“ erhalten, am Standort Reichertshofen die Ehrenurkunde des bayerischen Wirtschaftsministeriums für die Verdienste um die Ausbildung in der gewerblichen Wirtschaft – und regelmäßig würden Auszubildende aus Reichertshofen mit dem Staatspreis bedacht. Im vergangenen Jahr etwa Dominic Ludwig für seine weit über dem Durchschnitt liegenden Noten des Berufsschul-Zeugnisses.
Mindestens ebenso stolz sind die Wacker-Leute aber auch auf die Betriebstreue der Mitarbeiter – und zwar auch der der ausgelernten Industrie- und Zerspanungs-Mechaniker. „Wir haben eine hohe Übernahmequote und Treue zum Unternehmen. Von 160 Ausgelernten der letzten 25 Jahre sind noch 112 Personen im Unternehmen.“ Die Ausbilder-Teams sind in vielfältiger Weise engagiert. So gibt es Ausbildungs-Scouts, die Ausbildungsberufe in den umliegenden Schulen präsentieren, oder auch das Angebot von Schüler- und Studentenpraktika.
Bei einer Führung durch den Produktionsbetrieb, an der unter anderem die Bürgermeister von Reichertshofen und Baar-Ebenhausen – Michael Franken (JWU) und Ludwig Wayand (CSU) – teilnahmen, konnte sich die Ministerin auch gleich einmal selbst im Praxisversuch beweisen und stellte sich dabei zur Überraschung der sie unterweisenden Azubis dabei nicht einmal ungeschickt an. Im Abschluss-Gespräch wies Müller sinngemäß noch darauf hin, wie wichtig Kommunen seien, um den Unternehmen ein geeignetes Umfeld zu bieten. An diesem Standort sei dies ja offenbar der Fall, befand die Ministerin, die sich im Zuge ihres Besuchs auch in das "goldene Buch" der Marktgemeinde Reichertshofen eintrug.