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Ein 53-Jähriger Abensberger, dem am Telefon ein hoher Gewinn vorgegaukelt wurde, überwies immer wieder Geld an die Betrüger – die gaben sich am Ende sogar als Mitarbeiter von Interpol aus. Insgesamt prellten sie den Mann um mehr als 10 000 Euro.

(ty/zel) Ein 53-Jähriger Abensberger ist gleich mehrmals auf die selbe Betrugsmasche hereingefallen. Vorgegaugelt wurde ihm am Telefon ein angeblicher Gewinn, doch zuvor sollte der Mann erst einmal Geld für die Abwicklung überweisen. Und der Mann überwies. Mehrfach. Insgesamt über 10 000 Euro blechte er. Stutzig wurde er erst, als sich die Betrüger dann auch noch als Mitarbeiter von Interpol ausgaben und erneut Geld forderten. Am Mittwoch nun hat der geprellte Abensberger Anzeige erstattet. Und die Polizei schildert den Fall, der sich liest wie das Drehbuch eines schlechten Films, so.

Der Mann erklärte, dass er einen Anruf erhielt, bei dem ihm mitgeteilt wurde, dass er 49 750 Euro bei einem Gewinnspiel gewonnen hätte. Für den Geldtransport sollte er 900 Euro überweisen. Der Mann kam dieser Aufforderung nach und überwies per Paysafe diesen Betrag.

Kurz darauf erhielt er einen erneuten Anruf, in dem ihm vom selben Anrufer mitgeteilt wurde, dass es einen Zahlendreher gegeben hätte und er nicht 49 750 Euro gewonnen hätte, sondern 94 750 Euro. Aus diesen Gründen müsste er nun für den Geldtransport 4750 Euro bezahlen. Auch diesen Betrag überwies der Mann noch am selben Tag auf ein ausländisches Konto in die Dominikanische Republik.

Zwei Tage später bekam der 53-Jährige erneut einen Anruf. Diesmal mit dem Hinweis, dass die Steuerfahndung auf ihn aufmerksam geworden sei und er nun 4515 Euro überweisen müsse, um keine Steuerprobleme zu bekommen. Diesmal sollte der Mann das Geld auf ein Konto im Kosovo überweisen – was er ebenfalls tat.

Schließlich bekam er dann nochmals einen Anruf, in dem er aufgefordert wurde, 4500 Euro für einen Rechtsanwalt in der Dominikanischen Republik zu bezahlen. Der Rechtsanwalt sei notwendig, schwindelte der Anrufer ihm vor, weil es ja Probleme mit der Steuerfahndung gebe. Und der Abensberger hätte auch diesen Betrag überwiesen – was jedoch aus technischen Gründen nicht möglich war, da nur einmal täglich ein Geldversand in dieser Höhe mit Western Union möglich ist, wie die Polizei schildert. 

Letztendlich fand die Betrugsmasche vorerst ihren Abschluss darin, dass das Opfer einen erneuten Anruf bekam, in dem sich der Anrufer als Beamter von  Interpol ausgab. Diesmal wurde dem Mann erklärt, dass es sich bei den Leuten, welchen er die Geldbeträge überwiesen hatte, um Betrüger handelt. Er wurde nun aufgefordert, den letztmals geforderten Geldbetrag von 4500 Euro zu überweisen. Die Transfernummer der Überweisung sollte er dann an Interpol weitergeben. Von dem Betrüger, der sich als Mitarbeiter von Interpol ausgab, wurde ihm außerdem versprochen, dass er im Falle, dass die Täter gefasst werden, 42 000 Euro Schadensersatz erhalten würde.

Nun wurde der Mann dann doch stutzig und wandte sich an die Polizeiinspektion Kelheim, um nachzufragen, ob es sich tatsächlich um Mitarbeiter von Interpol gehandelt haben könnte. Von dem zuständigen Beamten wurden dem Mann nun die Augen geöffnet und erklärt, dass er einer in letzter Zeit mehrfach aufgetretenen Betrugsmasche aufgesessen war. „Den Gesamtbetrag von 10 140 Euro, welchen er bisher überwiesen hat, muss der 50-jährige sehr wahrscheinlich abschreiben“, so ein Polizeisprecher.

Die Polizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass so genannte Gewinnbenachrichtigungen über Telefon immer eine Betrugsmasche darstellen. Zudem sei es auch vollkommen unüblich, dass man in einem Gewinnspiel zuvor Geld überweisen müsse, um dann das Geld zu erhalten. Bei Anrufen solcher Art rät die Polizei dringend, den Sachverhalt bei der nächstgelegenen Dienststelle zur Anzeige zu bringen. Auf keinen Fall sollte man Geld überweisen. 


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