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Das Opfer wurde bis zur Geld-Übergabe am Telefon gehalten. Kripo warnt erneut vor dieser Masche.

(ty) Ein 75-Jähriger aus Painten (Kreis Kelheim) ist am gestrigen Nachmittag zum Opfer eines so genannten Enkeltrick-Betrügers geworden. Die Masche ist seit langem bekannt, aber immer wieder haben Kriminelle damit Erfolg. Im vorliegenden Fall habe der Rentner einen fünfstelligen Geld-Betrag übergeben, wie aus dem Polizeipräsidium Niederbayern gemeldet wird. Die Kripo warnt einmal mehr vor dieser Masche, mit der vor allem ältere Menschen um sehr hohe Summen gebracht werden sollen und mitunter ihre ganzen Ersparnisse verlieren.

 

Ein bislang unbekannter Anrufer meldete sich nach Angaben der Polizei telefonisch bei dem 75-Jährigen und gab sich als dessen Neffe aus. Der vermeintliche Verwandte habe erklärt, er würde Geld für den Kauf einer Wohnung benötigen – woraufhin der gutgläubige Rentner dem falschen Neffen einen mittleren fünfstelligen Geldbetrag angeboten habe. „Nachdem der angebliche Neffe zunächst selbst die Abholung des Geldbetrages angekündigt hatte, teilte er dem Rentner mit, wegen eines Staus nicht selbst rechtzeitig erscheinen zu können, aber es werde eine Bekannte für ihn das Geld in Empfang nehmen“, so ein Polizei-Sprecher. 

Kurze Zeit später habe dann – so heißt es weiter – eine weibliche Person das Bargeld bei dem 75-Jährigen abgeholt und sei damit verschwunden. „Wie für die Masche üblich, wurde der Rentner in der Zeit vom ersten Anruf bis zur Geldabholung nahezu andauernd vom unbekannten Anrufer durch Anrufe am Telefon gebunden“, erklärte ein Sprecher des niederbayerischen Polizeipräsidiums. Der so genannte Enkeltrick ist nicht zuletzt deshalb eine perfide Masche, die immer wieder zum Erfolg für die Kriminellen führt.

Mit den Worten „Rate mal, wer da spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen die Betrüger bei zumeist älteren und allein lebenden Personen an. Sie geben sich als nahe Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird meistens ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, um auf diese Weise das Opfer zur Zahlung zu bewegen. „Nicht selten werden die Opfer um sehr hohe Geldbeträge gebracht und verlieren dadurch sogar ihre ganzen Ersparnisse“, so die Polizei.

Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt erneut vor dieser dreisten Betrugsmasche und gibt insbesondere auch Hinweise für Angehörige von älteren Menschen:

  • Informieren Sie sich als Angehöriger über die Betrugsform „Enkeltrick“
  • Sprechen Sie mit ihrem Angehörigen über Verhaltensweisen, an denen man Betrüger und ihre „Maschen“ erkennen kann.
  • Helfen Sie Ihrem Angehörigen dabei, ggf. den Vornamen im Telefonbucheintrag abkürzen zu lassen. Damit entziehen Sie den Tätern die Grundlage, auf Ihren Angehörigen aufmerksam zu werden.
  • Bestärken Sie Ihren Angehörigen darin, einfach aufzulegen, wenn ein Anruf verdächtig erscheint. Anschließend sollte die Polizei über 110 verständigt werden.
  • Hinterlassen Sie bei Ihrem Angehörigen Ihre Erreichbarkeit. So kann er im Zweifel mit Ihnen Rücksprache halten.
  • Wirken Sie darauf hin, dass Ihr Angehöriger keine größeren Geldbeträge oder Wertgegenstände zuhause aufbewahrt.
  • Wenn Ihr Angehöriger zu Hause Opfer einer Betrugs-Straftat wurde: Unterstützen Sie ihn dabei, Strafanzeige bei der Polizei zu erstatten. 

Weitere Infos zum Thema „Enkeltrick“ gibt es unter: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick/


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