Der Verein hat sich zu einer wichtigen Institution im Landkreis entwickelt. Ausstellung "Demensch" läuft, Theater-Vorführung am 23. März.
(ind) Vor fünf Jahren wurde die Alzheimer-Gesellschaft für den Landkreis Pfaffenhofen aus der Taufe gehoben. Entstanden aus einem Gesprächskreis für Angehörige von Demenzkranken, die bei Helga Inderwies und Gilla Hofmeir die Schulung "EduKation" durchlaufen hatten und weitere Begleitung erhofften, hat sich der Verein zu einer wichtigen Institution im Landkreis Pfaffenhofen entwickelt. Diese Entwicklung und ihr fünfjähriges Bestehen feiert die hiesige Alzheimer-Gesellschaft nun mit einer Ausstellung und einem Theaterstück im Pfaffenhofener Haus der Begegnung.
Fast 50 Gäste hatten am Donnerstagnachmittag den Weg in die Stadtbücherei im Haus der Begegnung gefunden, wohin die Alzheimer-Gesellschaft zur Vernissage geladen hatte. Die Vorsitzende Helga Inderwies begrüßte besonders Landrat Martin Wolf (CSU), Bürgermeister Thomas Herker (SPD) und die Leiterin der Stadtbücherei, Daniela Kneidl – alle drei hatten wesentlich zur Realisierung der Ausstellung "DEMENSCH" beigetragen. Der Maler und Zeichner Peter Gaymann befasst sich in seinen Cartoons unter diesem Titel mit dem Altwerden und der Demenz-Erkrankung. Er greift dabei Situationskomik aus dem Alltag auf und setzt sie mit Scharfsinn und Humor in Szene.
Aus den 60 Kalenderblättern der vergangenen fünf Jahre hatte die Alzheimer-Gesellschaft nun eine Auswahl für ihr fünfjähriges Jubiläum getroffen, die bis zum 28. März in der Stadtbücherei von Pfaffenhofen ausgestellt wird. Erworben wurden die Werke vom Landkreis, der sie danach abwechselnd verschiedenen Einrichtungen zur Verfügung stellen möchte.
Landrat Wolf lobte in seinem Grußwort die Alzheimer-Gesellschaft, die nun ihr "relativ kleines Jubiläum mit einer ansprechenden, kreativen Feier" begeht. Von aktuell rund 1,6 Millionen Demenz-Kranzen leben etwa 1500 im Kreis Pfaffenhofen – aufgrund der demografischen Entwicklung ist eine deutliche Steigerung absehbar. Von daher richtete der Landrat besten Dank an die Aktiven der Alzheimer-Gesellschaft und ermutigte sie, auch in Zukunft nicht nachzulassen.
In die Ausstellung führte Hellmuth Inderwies ein, der die Gäste mit einem bekennend seltsamen Prolog überraschte, um auf das Krankheitsbild der Demenz hinzuweisen. Schon im alten Griechenland war die "Paraphronia" bekannt, heutzutage wird Demenz weitgehend als Tabuthema unter den Tisch gekehrt. Doch es ist länst an der Zeit, damit aufzuräumen, und sowohl Kranken als auch Angehörigen mit mehr Offenheit und Hilfsangeboten zu begegnen. Die Alzheimer-Gesellschaft leiste dazu einen wichtigen Beitrag, auch mit der Ausstellung in der Stadtbücherei, resümierte Hellmuth Inderwies.
Weiterer Höhepunkt des Jubiläumsjahrs der Alzheimer-Gesellschaft ist am 23. März das Theaterstück "Ich erinnere mich genau" im Theatersaal des Hauses der Begegnung. Dieses Zwei-Personen-Stück von Brian Lausund zum Thema Demenz erzählt liebevoll die Geschichte von Hanna (Liza Riemann) und ihrer Mutter Martha (Christine Reitmeier) bis zum letzten Abschied. Beide erleben die ersten Anzeichen auf humorvolle Weise, machen aber auch die Abgründe der
Demenz-Erkrankung durch. Aber zuletzt finden sie doch einen Weg, versöhnlich voneinander Abschied zu nehmen. Die kostenlosen Tickets für diese
Vorstellung sind allerdings bereits nahezu vergriffen.