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Mehr als 200 Zuhörer bei Kunden-Veranstaltung der Sparkasse Pfaffenhofen. Wiederholung im Herbst geplant.
(ty) Schenken statt vererben – was sind die Vorteile, aber auch mit welchen Risiken ist eine Schenkung behaftet? Diese und weitere Fragen behandelte Notar Wolfgang Grosser in gewohnt anschaulicher und allgemein verständlicher Form bei einer Kunden-Veranstaltung der Sparkasse Pfaffenhofen. Als zweiter Referent beleuchtete Christian Krauß, Direktions-Beauftragter Verkauf bei der Versicherungskammer Bayern, speziell die Schenkung von Kapitalvermögen. Das Interesse war riesengroß: Über 200 Besucher füllten das Sparkassen-Casino bis auf den letzten Platz.
Fast noch einmal so viele Anfragen konnten aus Platzgründen nicht mehr berücksichtigt werden, wie Vorstands-Vorsitzender Norbert Lienhardt in seinen Begrüßungs- und Einführungsworten erwähnte. Deshalb ist voraussichtlich für Herbst dieses Jahres eine Wiederholungs-Veranstaltung geplant.
Der Sparkassen-Chef stimmte mit zwei vielsagenden Zahlen auf den Abend ein. Demnach flossen im vergangenen Jahr in Deutschland für vererbte Vermögenswerte von 40 Milliarden Euro gut fünf Milliarden Euro Erbschafts-Steuer an das Finanzamt. Für rund 60 Milliarden Euro an Schenkungen konnte der Fiskus dagegen nur eine Milliarde Euro an Steuern einziehen. Allein schon aus rein steuerlicher Sicht scheint die Schenkung damit die bessere Alternative zu sein.
Außerdem ist die Schenkung – wie Notar Grosser zu Beginn seines Vortrags erklärte – emotional weit positiver besetzt: „Vererben ist immer mit dem Tod verbunden, mit dem sich niemand gerne auseinandersetzt. Das Schenken erfolgt dagegen bereits zu Lebzeiten und macht Freude.“ Genau hier lauert aber auch eine der großen Gefahren: „Die Schenkung bedeutet den sofortigen Vermögensübergang bzw. Vermögensverlust. Geber und Nehmer schließen einen Vertrag, den man nur mit der Zustimmung des anderen Vertragspartners wieder rückgängig machen kann“, gab der Notar zu bedenken. Im Gegensatz dazu das Testament, das man zu Lebzeiten jederzeit wieder ändern könne.
In seinem weiteren Vortrag befasste sich Wolfgang Grosser speziell mit der Schenkung von Immobilien – vom unbebauten Grundstück über Wohnhäuser bis zu Betriebsgebäuden. Er beleuchtete dabei eine Vielzahl von Einzelaspekten wie zum Beispiel: gemischte Schenkung mit einer nicht wertgleichen Gegenleistung, Regelung der Eigentumsverhältnisse, Teilungserklärung für Teilübertragung eines Wohnhauses, Vereinbarungen über Gegenleistungen wie Nutzungsrecht und Nießbrauch, Übernahme von Verbindlichkeiten, erbschaftsrelevante Aspekte.
Notar Wolfgang Grosser (Mitte) im Gespräch mit Sparkassen-Chef Norbert Lienhardt (links); rechts die Organisatorin der Veranstaltung, Melanie Haslinger.
Der große Vorteil einer Schenkung: Sie ist eine gute Möglichkeit, um beim Vermögensübergang im Vergleich zur Erbschaft erheblich Steuern zu sparen – auch wenn das nicht der alleinige Antrieb dafür sein sollte, wie Grosser betonte. Ein weiterer Grund für eine Schenkung zu Lebzeiten kann beispielsweise sein, den Kindern den Einstieg ins Berufs- und Familienleben zu erleichtern. Die „Botschaft“ des Abends war: Eine Schenkung kann viele Vorteile bringen, wenn sie wohl überlegt und strategisch gut geplant ist. Vor allem müssen die steuerlichen Aspekte mit einem Steuerberater geklärt und die genauen Modalitäten in einem notariellen Vertrag festgehalten werden.
Christian Krauß, Direktions-Beauftragter Verkauf bei der Bezirks-Direktion Oberbayern-West der Versicherungskammer Bayern, widmete sich in seinem Vortrag der Übertragung von Kapitalvermögen. Er zeigte den Zuhörern auf, wie man mit einer intelligenten Versicherungslösung teils hohe Steuersummen sparen kann. Sparkassen-Chef Lienhardt erklärte in seinem Schlusswort: „Sie brauchen also, wie wir gehört haben, den Steuerberater und den Notar – und als Dritten im Bunde natürlich Ihren Berater bei der Sparkasse Pfaffenhofen.“ Dafür und für die beiden spannenden, informationsreichen und kurzweiligen Vorträge gab es am Ende kräftigen Applaus.