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Bisherige Kläranlage kann so nicht weiter betrieben werden. Lösung: Überleitung nach Hohenwart.  Investitions-Kosten: gut 1,8 Millionen Euro.

(ty) Die wasserrechtliche Genehmigung für den Betrieb der Kläranlage in Hohenwart-Deimhausen ist abgelaufen. Um eine neue Genehmigung zu erhalten, müssen verschiedene Auflagen beziehungsweise technische Vorgaben erfüllt werden. Fakt ist, so fasst Bürgermeister Manfred Russer (CSU) zusammen: „Die bisherige so genannte Teichanlage kann in dieser Form nicht mehr weiter betrieben werden, zumal erhöhte Anforderungen an die Reinigungsleistung zu berücksichtigen sind.“ Der Gemeinderat hat deshalb in seiner jüngsten Sitzung die Weichen gestellt.

An die Kläranlage im Hohenwarter Ortsteil Deimhausen sind nach Angaben der Gemeinde aktuell rund 310 Einwohner angeschlossen. Anhand der Ergebnisse aus umfangreichen Messungen sei festzustellen gewesen, dass die tatsächliche Schmutzfracht-Belastung der von bis zu 815 Einwohnern entspreche. Die ursprüngliche Annahme zum Grund für diese deutlich größere Belastung der Kläranlage habe sich indes nicht bestätigt. Die Einschätzung des Planungsbüros, wonach die Viehhaltung – und damit die Landwirtschaft – der Auslöser der höheren Schmutzfracht-Belastung sei, hat sich nach Angaben der Gemeindeverwaltung nicht bestätigt und sei auch nicht belegt.

Joachim Massow vom Planungs-Unternehmen „WipflerPlan“ hat kürzlich dem Gemeinderat die Möglichkeiten zur Sanierung beziehungsweise Erweiterung der Kläranlage in Deimhausen sowie eine weitere Variante zur Überleitung des gesammelten Schmutzwassers nach Hohenwart vorgestellt. Wirtschaftlichste Variante ist demnach eben diese Überleitung zur Kläranlage nach Hohenwart – mit Mischwasser-Behandlung und Stauraum-Kanal in der bestehenden Kläranlage in Deimhausen. Die Kosten belaufen sich der Studie zufolge auf etwa 1,84 Millionen Euro. 

Allerdings: „Ein möglicherweise erforderlicher Grunderwerb für die Verlegung der Abwasser-Druckleitung von Deimhausen nach Hohenwart ist in den kalkulierten Kosten für die Maßnahme noch nicht enthalten“, so Russer. Allerdings werde davon ausgegangen, dass die Verlegung der Druckleitung überwiegend auf beziehungsweise entlang von Wirtschaftswegen erfolgen könne, die sich im Eigentum der Gemeinde befinden. „Insofern wird sich zusätzlich erforderlicher Grunderwerb in Grenzen halten“, sagt der Rathauschef. 

Auch bezüglich der Betriebskosten habe sich diese Überleitungs-Variante als die wirtschaftlichste gezeigt. So werden die laufenden Netto-Kosten auf 15 700 Euro pro Jahr geschätzt. Das Wasserwirtschaftsamt fördere indes die wirtschaftlichste Variante mit einem Höchstfördersatz von bis zu 500 000 Euro, der laut Massow auf jeden Fall erreicht wird. Auf dieser Grundlage hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, diese Variante umzusetzen sowie die Planung dafür voranzutreiben. 

Nach den Worten von Massow ist sichergestellt, dass die Ausbau-Kapazität der Kläranlage in Hohenwart ausreicht, um das Schmutzwasser aus Deimhausen aufzunehmen. Außerdem habe die Gemeinde Waidhofen angefragt, ob ihr Ortsteil Wangen an das Hohenwarter Kanalnetz sowie damit an die Hohenwarter Kläranlage angeschlossen werden könnte. Nach Einschätzung des Planungsbüros wäre es möglich, das Abwasser von bis zu 400 Einwohnern zusätzlich aufzunehmen.

Es geht schon wieder weiter 

Ende des Jahres 2021 läuft nach Angaben der Gemeindeverwaltung die wasserrechtliche Erlaubnis für die Kläranlage in Hohenwart aus. Die Entwicklungs-Planung der Kommune sieht vor, dass in den nächsten Jahren zusätzliche Kapazitäten zur Aufnahme von Abwasser erforderlich werden. „Deshalb wird eine Erweiterung der Kläranlage in Hohenwart erforderlich“, so Bürgermeister Russer. Mit diesem Thema sowie mit weiteren anstehenden Projekten in diesem Zusammenhang – etwa die Einführung der gesplitteten Abwasser-Gebühr oder die Erstellung eines General-Entwässerungs-Plans – soll es laut Russer im April oder Mai eine Klausur-Tagung des Gemeinderats geben.

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