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Regional-Ausschuss fordert bessere Kooperation der 19 Gemeinden: "Kirchturmpolitik bringt uns nicht weiter."

(ty) Die Wirtschaft im Kreis Pfaffenhofen gehe sorgsam und effizient mit der Ressource Boden um. Zu diesem Ergebnis kommt die IHK für München und Oberbayern nach einer Auswertung von Zahlen aus dem Landesamt für Statistik. Wie Eduard Kastner, der Vorsitzende des IHK-Regional-Ausschusses Pfaffenhofen erklärt, waren zum Ende des Jahres 2016 mehr als 86 Prozent der Landkreis-Fläche Natur oder in landwirtschaftlicher Nutzung. Lediglich ein Prozent der Fläche sei von Gewerbe, Industrie, Handel oder Dienstleistungen beansprucht worden. Eine Obergrenze für Kommunen bei der Flächen-Ausweisung lehnt die IHK ab.

 

"Mit einer künstlichen Verknappung der Flächen wird dringend benötigter Wohnraum noch teurer", warnt Kastner. „Die Einschränkung der kommunalen Planungshoheit setzt zudem die unterschiedlichen Nutzungsarten wie Wohnen, Freizeit und Gewerbe unnötig in Konkurrenz zueinander. Wichtige Projekte bleiben dann zu Lasten der Bürger auf der Strecke", befürchtet der Wolnzacher Unternehmer. Stattdessen plädiert die IHK in einer aktuellen Pressemitteilung "für mehr Effizienz bei der Flächennutzung beispielsweise durch Verdichtung und Revitalisierung von Brachflächen".

Die Erschließung neuer Flächen müsse dabei stets gründlich und unter Berücksichtigung aller Alternativen geprüft werden, so Kastner. Wichtig sei den Unternehmen, "dass die Interessen aller Interessens-Gruppen sorgfältig gegeneinander abgewogen werden." Ziel müsse immer ein Konsens sein, "der zu einer gemeinschaftlich akzeptierten Lösung führt", proklamiert der Vorsitzende des IHK-Regional-Ausschusses Pfaffenhofen in einer Pressemitteilung, die mit dem Kastner-Zitat überschrieben ist: "Wirtschaft im Landkreis geht sorgsam und effizient mit Flächen um."

 

Die Kommunen fordert Eduard Kastner zu einer besseren Zusammenarbeit auf. "Kirchturmpolitik bringt uns nicht weiter", sagt er, "ein gemeinde-übergreifendes Flächen-Management hingegen schon." In der gewerblichen Nutzung sollten seiner Meinung nach unter anderem auch interkommunale Gewerbegebiete mehr in Betracht gezogen werden. "Wenn der Bedarf da ist und die Bedingungen stimmen, müssen unsere 19 Städte, Märkte und Gemeinden im Landkreis auch in Zukunft flexibel auf die Wünsche und Anforderungen der lokalen Unternehmen eingehen können", appelliert Kastner.

 

Eine wichtige Botschaft meint er auch für die bayerische Landespolitik zu haben: "Wir verlangen von allen politischen Akteuren und Parteien eine ehrliche Diskussion", sagt Kastner und moniert: "Wer nur die vermeintlich flächen- verschwenderische Wirtschaft an den Pranger stellt und jegliche Entwicklung mit Versiegelung und Betonflut gleichsetzt, führt die Bürger bewusst in die Irre." Wie aus den Zahlen des bayerischen Landesamtes für Statistik hervorgehe, habe sich die Flächennutzung durch Gewerbe und Industrie im Landkreis Pfaffenhofen zwischen 2011 und 2015 nur leicht von 0,6 auf 0,8 Prozent erhöht. Die folgende tabellarische Übersicht hat die IHK in diesem Zusammenhang dazu veröffentlicht.

 


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