Wüste Szenen am heutigen Vormittag hatten einen Großeinsatz der Polizei in Fürstenfeldbruck zur Folge.
(ty) Erneut hat es in einer Asylbewerber-Unterkunft in der Region einen Großeinsatz der Polizei gegeben. Nachdem am gestrigen Nachmittag, wie berichtet, die Lage in einem Quartier in Ingolstadt bei der Geld-Auszahlung eskaliert war, mussten heute Vormittag zahlreiche Gesetzeshüter in einer Flüchtlings-Unterkunft in Fürstenfeldbruck anrücken. Dort lief die Situation bei der Essens-Ausgabe aus dem Ruder. Die Polizei berichtet von Angriffen, bei denen insgesamt sieben Mitarbeiter des Sicherheits-Personals verletzt worden sind.
Gegen 8.45 Uhr entstand nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord am heutigen Vormittag während der Essens-Ausgabe in der Unterkunft an der Von-Grafenreuth-Straße in Fürstenfeldbruck ein Streit mit einem nigerianischen Asylbewerber. „Dieser rastete nach einem kurzen verbalen Streit völlig aus“, heißt es wörtlich, „und schlug zunächst mit Fäusten und Mülltonnen-Deckeln auf drei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes ein, die ihn beruhigen wollten.“ Außerdem habe er die Männer mit einer Eisenstange bedroht.
Im Anschluss sei der 26-jährige Asylbewerber aus der Essens-Ausgabe sowie durch die Gänge der Unterkunft geflüchtet, woraufhin ihm die Sicherheitsdienst-Mitarbeiter gefolgt seien, „um ihn ruhig zu stellen“. Etwa 30 weitere Asylbewerber verfolgten daraufhin laut Polizei wiederum die Security-Leute durch mehrere Gebäude-Komplexe. Einer der Sicherheitsdienst-Mitarbeiter habe von hinten einen Schlag gegen den Kopf bekommen und sei eine Treppe hinabgestürzt – er erlitt laut Polizei dabei Verletzungen am Kopf, die eine stationäre Behandlung in einer Klinik erforderlich machen.
„Sechs weitere Security-Mitarbeiter erlitten durch Angriffe aus der Gruppe leichte Verletzungen, die ambulant versorgt werden konnten“, so ein Polizei-Sprecher. Zudem seien im Zuge der Konfrontation mehrere Scheiben eingeschlagen worden. Unter Leitung der Polizeiinspektion Fürstenfeldbruck seien insgesamt rund 70 Beamte aus umliegenden Dienststellen des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord sowie des Polizeipräsidiums München angerückt. Angesichts dieser starken Präsenz von Gesetzeshütern konnte die Lage rasch beruhigt werden, heißt es weiter.
Eine 22-Jährige aus der Asylbewerber-Gruppe habe noch versucht, nach einem Polizisten zu schlagen – der Beamte konnte jedoch dem Angriff ausweichen. Die 22-Jährige, der eingangs genannte 26-Jährige sowie ein weiterer 19-jähriger nigerianischer Asylbewerber wurden vorläufig festgenommen. Der 19-Jährige soll die Scheibe einer Brandschutztür eingetreten haben. Die Ermittlungen der örtlichen Polizeiinspektion zur namentlichen Identifizierung der weiteren Tatbeteiligten dauern derzeit noch an, wurde am Nachmittag gemeldet. „Die zuständige Staatsanwaltschaft wird die Stellung eines Haftantrags gegen den 26-Jährigen prüfen“, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums.
Bericht zu dem Vorfall in Ingolstadt: Zu betrunken für die Geldauszahlung: Asylbewerber rufen 100 Polizisten auf den Plan