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Die Rücklagen des Zweckverbands gehen zur Neige, zugleich stehen weitere Investitionen an. Das dürfte Auswirkungen auf die Preisgestaltung haben.

(ty/zel) Der Zweckverband der Paartalgruppe versorgt rund 2500 Haushalte mit Trinkwasser – im Raum Hohenwart, Waidhofen und Oberlauterbach bei Aresing sowie in Teilen der Gemeinde Gerolsbach. Ihnen drohen steigende Gebühren. Denn wenn, wie im Haushaltsplan vorgesehen, heuer rund 260 000 Euro aus den Rücklagen entnommen werden, sind diese aufgebraucht. Zugleich stehen aber nicht unerhebliche Baumaßnahmen und Investitionen an. Hohenwarts Bürgermeister Manfred Russer (CSU), der Vorsitzende des Zweckverbands, hält deshalb eine Erhöhung der Entgelte für durchaus möglich, wie er heute gegenüber unserer Zeitung erklärte. Alternativ sei die Erhebung von Ergänzungs- beziehungsweise Verbesserungs-Beiträgen denkbar. Oder eine Kombination aus beidem. Darüber werde man sich Gedanken machen müssen. 

Allzu großen Spielraum hat man beim Zweckverband bei der Festsetzung der Preise jedenfalls nicht. Denn beim Wasser und Abwasser müssen die Gebühren – vereinfacht ausgedrückt – stets so kalkuliert werden, dass mittelfristig kostendeckend gearbeitet wird. Will sagen: In diesem Bereich darf auf längere Sicht weder Gewinn noch Verlust gemacht werden. Ebenso verhält es sich übrigens mit den Müllgebühren, die ja vom Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises (AWP) erhoben werden. Deshalb ändern sich die Entgelte für Wasser, Abwasser oder Müllabfuhr auch alle paar Jahre – denn sie werden immer wieder neu kalkuliert und gegebenenfalls angepasst.

Russer hat die jüngste Sitzung des Wasser-Zweckverbands der Paartalgruppe auch dazu genutzt, um den Verbandsräten den neuen Mitarbeiter im Techniker-Team, Andreas Stegmeier  aus Waidhofen, vorzustellen. Mit seiner Einstellung zum Anfang Mai sei das Team vorerst komplett, solle jedoch im nächsten Jahr noch durch einen Auszubildenden ergänzt werden. Schul-Absolventen, die an moderner Technik und handwerklicher Tätigkeit interessiert seien, könnten sich jederzeit mit dem Zweckverband in Verbindung setzen sowie sich gerne auch vor Ort über die Ausbildung zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik informieren, so Russer. Denkbar ist seinen Worten zufolge auch ein schulbegleitendes Praktikum.    

                                                                                                      

Zentrales Thema der Versammlung, bei der eine umfangreiche Tagesordnung zu bewältigen war, bildete aber der Haushalt für das laufende Jahr. Bei der Vorstellung des Etats durch Geschäftsführer Andreas Edin wurden die im Kalenderjahr bereits getätigten Ausgaben für notwendige Investitionen sowie noch bevorstehende  Maßnahmen und die zu erwartenden Einnahmen aufgezeigt. Insgesamt sind demnach für heuer Ausgaben in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro vorgesehen.

Die wesentlichen laufenden Ausgaben sind Personalkosten (300 000 Euro), Zins- und Tilgungsleistungen (145 000), Fahrzeugkosten (15 000) sowie der Unterhalt des Leitungsnetzes, Mieten, Pachten und Betriebsmittel (170 000). Für die Beschaffung von Austausch-Zählern, Bürobedarf, Ausrüstungs-Gegenstände, Sachverständigen-Kosten und Steuern rechnet man beim Wasser-Zweckverband in diesem Jahr insgesamt mit Ausgaben von rund 140 000 Euro.

Im Investitions-Bereich sind heuer unterm Strich etwa 350 000 Euro vorgesehen, hier geht es vor allem um Ersatzbeschaffungen von Schacht-Abdeckungen, Umbauten an bestehenden Leitungs-Schächten,  Vorbereitungs-Arbeiten für die Errichtung eines neuen Brunnens, Leitungs-Neubauten, Restzahlungen für Hochbehälter-Sanierung, Unterhalts-Maßnahmen an den Gebäuden beim Wasserwerk in Wolfshof, Restzahlungen für den Leitungsbau in Eulenried, die Erstellung von digitalen Bestandsplänen und die Beschaffung von Fahrzeugen.

Finanziert werden die Ausgaben im Wesentlichen durch die Wassergebühren in Höhe von zirka 600 000 Euro und Herstellungs-Beiträge in Höhe von rund 260 000 Euro. Aus den Rücklagen sollen heuer um die 260 000 Euro entnommen werden – damit wären sie dann allerdings auch aufgebraucht, wie Russer betonte. Er verwies darauf, dass die geplanten Einnahmen sicher wie geplant erreicht würden. 

Die Dimension der Ausgaben könne dagegen immer auch von möglichen Rohrbrüchen sowie von unvorhersehbaren Defekten an den Anlagen beeinflusst werden. Laut Russer ist ferner noch ein (Rest-) Darlehen für die zurückliegenden Investitionen mit rund 900 000 Euro zu finanzieren. Insofern ist seinen Worten zufolge für die nächsten Jahre kein zusätzlicher finanzieller Spielraum gegeben. „Wir müssen sehr kostenbewusst wirtschaften“, lautet Russers Appell. 

Nach Bekanntgabe des Jahresabschlusses 2017 wurden die Preise für Bauwasser, dafür erforderliche Standrohre und Grundstücks-Anschlüsse mit entsprechender Rückfluss-Verhinderungs-Technik angepasst.  Nach zehn Jahren ohne jegliche Änderung wurden diese Kosten neu aufgesetzt und einstimmig verabschiedet. Planungsaufträge für vorgesehene  Wasserleitungsbau-Maßnahmen  in Waidhofen (Mühlweg und Baugebiet „Schlagäckerweg“) sowie für die Sanierung der Abwasser-Leitung vom Wasserwerk Wolfshof nach Waidhofen  wurden im Zuge der Versammlung vergeben.  Vor diesem Hintergrund kündigte Russer den Verbandsräten schon mal an, dass in einer der nächsten Sitzungen – spätestens, wenn belastbare Zahlen vorliegen –  über die Finanzierung der bevorstehenden Baumaßnahmen beraten und entschieden werden müsse.


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