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In Zusammenarbeit mit Hausärzten bildet die Pfaffenhofener Ilmtalklinik Allgemeinmediziner aus

(ty) Die hausärztliche Versorgung in der Region 10, zu der auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört, "ist kritisch", heißt es aus der Ilmtalklinik. "19 Allgemeinarzt-Sitze sind unbesetzt und bei einem Durchschnitts-Alter der Hausärzte von 54 Jahren ist in den nächsten Jahren mit einer deutlichen Unterversorgung zu rechnen." Das Pfaffenhofener Krankenhaus setzt sich laut heutiger Mitteilung in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten unter der Regie der "Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin" (KoStA) dafür ein, dass diese Versorgungslücke geschlossen werden kann. "Unser Ziel ist es, dazu beizutragen, die hausärztliche Versorgung in unserer Region für die Zukunft zu stärken und eng mit unseren Einweisern zusammenzuarbeiten", sagt Dr. Hansjörg Aust, Ärztlicher Direktor an der Ilmtalklinik.

Aus diesem Grund trafen sich, so wurde heute bekanntgegeben, die Leiter der Klinik-Fachabteilungen – Chefärztin Dr. Andrea Riemenschneider für den Bereich Innere Medizin und der kommissarische Leiter für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Oberarzt Franz Richichi – unter der Leitung des ärztlichen Direktors mit dem Koordinator des Ausbildungsteils des niedergelassenen Bereichs, Dr. Lorenz Eberle aus Geisenfeld. Als weitere Teilnehmer seien die Tutoren des Ausbildungs-Programms – Dr. Volker Stagge für Pfaffenhofen und Dr. Thomas Schlüter für Mainburg – eingeladen gewesen sowie Dr. Andreas Kinskofer als Ausbildungsleiter im interdisziplinären Intensivbereich.

Nach dem ersten organisatorischen Teil des Treffens seien die Teilnehmer des aktuellen KoStA-Ausbildungsgangs dazugekommen: Dr. Yvonne Steng, Ion Guranda, Mircea Punca sowie Dr. Alexander von Mendel, der derzeit bei Eberle den Praxisteil absolviert. "Erfreulich war, dass auch die beiden für den Ausbildungsgang 2019 geplanten Ärzte daran teilgenommen haben", sagt Ilmtalklinik-Sprecherin Bianca Frömer.

"Wenn Assistenzärzte aus der Klinik in die Hausarzt-Praxen rotieren und umgekehrt, führt das zu einem lebendigen Informations-Austausch", betont Eberle. "Man lernt sich kennen, versteht die Probleme besser und kann Sympathien füreinander entwickeln." Das Treffen solle jährlich stattfinden und stehe auch anderen interessierten Hausärzten offen.

Die Ausbildung zum Allgemeinmediziner dauert insgesamt fünf Jahre und beinhaltet sowohl einen klinischen als auch einen hausärztlichen Teil. Die Ilmtalklinik stellt nach eigenen Angaben drei Stellen für die Weiterbildung zum Allgemeinarzt zur Verfügung. "Hier absolvieren die Ärzte den klinischen Teil der Weiterbildung", erklärt Frömer. Den hausärztlichen Teil führen sie in einer Hausarztpraxis, wie der von Dr. Lorenz Eberle in Geisenfeld, durch.

Yvonne Steng war bereits innerhalb ihrer Weiterbildung im medizinischen Versorgungs-Zentrum (MVZ) Dachau tätig und ist jetzt an der Ilmtalklinik als Assistenzärztin beschäftigt. Die Koordinierungsstelle KoStA habe sie als hilfreich erlebt und das Programm für Allgemeinmediziner an der Ilmtalklinik sei für sie ein Grund gewesen, nach Pfaffenhofen zu kommen."Die Ilmtalklinik ist für die Ausbildung zum Allgemeinmediziner sehr interessant, da die Klinik durch ihren Versorgungsauftrag ein breites Spektrum an Fachbereichen bietet sowie einen Querschnitt der Krankheiten in der Bevölkerung", so Steng.

Die KoStA ist ein gemeinsames Projekt der bayerischen Landesärztekammer, der kassenärztlichen Vereinigung Bayern und dem bayerischen Hausärzteverband. Hier können Ärztinnen und Ärzte ihre komplette Weiterbildung in einer Region mit garantierter Rotation durch alle erforderlichen und gewünschten Abschnitte absolvieren. Um die verschiedenen Abschnitte der allgemeinmedizinischen Weiterbildung aus einer Hand anzubieten und die Weiterbildung zum Allgemeinmediziner damit attraktiver zu machen, schließen sich Kliniken und niedergelassene Fachärzte für Allgemeinmedizin sowie andere zur Weiterbildung befugte Fachärzte zu einem regionalen Weiterbildungsverbund unter der Regie der Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin (KoStA) zusammen.

Dr. Alexander von Mendel (von links), Dr. Yvonne Steng, Dr. Volker Stagge, Dr. Hansjörg Aust, Dr. Andreas Kinskofer und Dr. Lorenz Eberle.


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