"In dem Anwesen spielen sich – so die Anwohner – mitten in einem ruhigen Wohngebiet unglaubliche Szenen ab", berichtet MdL Straub.
(ty) Die Petition der Nachbarn eines Anwesens, das von einem Zweifamilienhaus in eine Unterkunft für osteuropäische Arbeitnehmer umgewandelt wurde, "ist eigentlich mehr ein Hilferuf", schreibt der hiesige Abgeordnete Karl Straub (CSU) in einer aktuellen Pressemitteilung. Im beschaulichen Ernsgaden ist die heile Welt aus den Fugen geraten. Von unglaublichen Szenen ist die Rede, von rechtswidrigen Zuständen, von Aggressionen und Lärm. Auch die Polizei musste laut Bürgermeister Karl Huber (CSU) bereits tätig werden. Am Mittwoch werde die Petition nun im Ausschuss für Eingaben und Beschwerden im bayerischen Landtag behandelt, berichtet Straub. Er, der in dieser Sache Berichterstatter ist, will dem Gremium einen Ortstermin vorschlagen.
"In dem Anwesen spielen sich – so die Anwohner – mitten in einem ruhigen Wohngebiet unglaubliche Szenen ab, die in der Petition näher geschildert werden", erklärt Straub. Nach Ansicht der Gemeinde und der Anwohner herrschen – so berichtet er weiter – rechtswidrige Zustände. Denn entgegen der Festsetzungen und Auflagen des Pfaffenhofener Landratsamts werde das Anwesen nicht zu Wohnzwecken, sondern als nicht zulässiger Beherbergungs-Betrieb geführt. So seien nach Ansicht der Anwohner deutlich mehr als die 16 genehmigten Bewohner dort untergebracht, offenbar auch in Kellerräumen.
Die dichte Belegung führe zu Aggressionen und Lärm – sowohl in den Morgenstunden als auch abends. Die Unterbringung sei nicht gebietstypisch, sagt auch der Ernsgadener Bürgermeister Huber. In der Spitze seien dort sogar bis zu 28 Leute untergebracht gewesen, mittlerweile sei die Anzahl vom Landratsamt auf 16 Personen reduziert worden. Aber auch das sei noch zu viel, sagt der Gemeinde-Chef – außerdem könne niemand ständig kontrollieren, ob diese Zahl auch eingehalten werde.
"Die Gemeinde Ernsgaden hat großes Verständnis für die Nachbarn und unterstützt alle Bemühungen, dass wieder rechtmäßige Zustände hergestellt werden können", sagte Bürgermeister Huber heute gegenüber unserer Zeitung. Am vernünftigsten wäre es seiner Meinung nach, wenn dort wieder zwei Familien einziehen würden. "Früher lebten in dem Wohnhaus Jung und Alt zusammen, wie es sich für ein Wohngebiet gehört", berichtet er. "Heute gibt es morgens nervigen Verkehrslärm und abends zeitweise Trinkgelage." Auch die Polizei musste laut Huber schon tätig werden, um die Gemüter der Bewohner zu beruhigen.
Die Liste der problematischen Ereignisse sei lang, weiß auch Straub. Er verstehe die Sorgen und Ängste der Anwohner sehr gut. "Derartige Zustände sind in unseren Wohngebieten untragbar und ich werde dafür eintreten, dass Ruhe und Ordnung wiederhergestellt werden, damit die Nachbarn in Frieden leben können", versichert der Abgeordnete. Er werde daher – so kündigte er heute an – in einem ersten Schritt im Ausschuss für einen Ortstermin plädieren, damit die zuständigen Entscheidungsträger die Situation der betroffenen Nachbarn vor Ort besser einschätzen könnten.