Jährliche Spenden-Sammlung des Volksbunds Deutsche Kriegsgräber-Fürsorge steht an. Die Organisation pflegt die letzten Ruhestätten von mehr als 2,7 Millionen Opfern.
(ty) Im Landkreis Pfaffenhofen findet von Freitag, 19. Oktober, bis einschließlich Sonntag, 4. November, wieder die alljährliche Haus- und Straßensammlung des "Volksbunds Deutsche Kriegsgräber-Fürsorge e.V." statt. Hierbei werden Mitglieder der Krieger-, Soldaten- und Kameradenvereine im Landkreis sowie ehrenamtliche Mitarbeiter der Kriegsgräber-Fürsorge durch die Straßen ziehen, um bei den Bürgerinnen und Bürgern um Unterstützung für die Erhaltung und Erstellung deutscher Kriegsgräber zu bitten.
Der Volksbund wurde im Jahr 1919 von Heimkehrern, Witwen und Hinterbliebenen des Ersten Weltkrieges ins Leben gerufen. Er ist damit eine der ersten Bürger-Initiativen in Deutschland. Derzeit pflegt die Organisation in 46 Ländern auf 832 Kriegsgräberstätten die Gräber von mehr als 2,7 Millionen Toten aus beiden Weltkriegen. Seit 1989 wurden 900 000 Kriegstote in Osteuropa aus gefährdeten Grablagen geborgen, viele von ihnen identifiziert, alle jedoch würdig bestattet und die Angehörigen, falls möglich, benachrichtigt. Auch in diesem Jahr werden wieder 25 000 Umbettungen vorgenommen.
Parallel hierzu wird die Gräber-Datenbank unter www.volksbund.de ständig erweitert. Aktuell umfasst sie über 4,77 Millionen Verlustmeldungen. Jeder Name steht für ein Kriegsschicksal und damit auch für ein Familienschicksal. Seit 1953 arbeitet der Volksbund mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf den Kriegsgräber- und Gedenkstätten Europas. So wurden auch heuer wieder rund 15 000 Teilnehmer in rund 50 Workcamps und in den vier Jugendbegegnungs- und Bildungseinrichtungen in Golm, Lommel, Niederbronn und Ysselstein betreut.
"Der humanitäre Auftrag des Volksbundes hat nichts von seiner Bedeutung verloren. Die Sorge für die Kriegsgräber ist und bleibt eine ständige, gesamt-gesellschaftliche Verpflichtung. Die mahnende Botschaft, die von den Soldaten-Friedhöfen ausgeht, ist von bitterer Aktualität", sagt der Pfafefnhofener Landrat Martin Wolf (CSU), der auch der hiesige Kreisvorsitzende des Volksbunds ist. Der Volksbund muss den Großteil der erforderlichen Mittel selbst aufbringen. Wolf bittet daher um freundliche Aufnahme der ehrenamtlichen Sammler sowie um eine großzügige Spende, damit der Verband seinen humanitären Auftrag weiterhin erfolgreich fortführen könne.