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Im Landkreis Pfaffenhofen soll offenbar künftig die "dreidimensionale Mobilität" im Fokus stehen.

(ty) Der bayerische Ministerrat hat am Dienstag die Standorte für sieben weitere "Digitale Gründerzentren" (DGZ) beschlossen. Eines davon entsteht demnach im Kreis Pfaffenhofen. Auf Grundlage der Beurteilung einer Fachjury haben einer Mitteilung aus der Staatskanzlei zufolge Manching, Ansbach, Rottal-Inn/Freyung-Grafenau/Pfarrkirchen, Coburg, Parsberg, Günzburg und Lohr am Main mit ihren Konzepten besonders überzeugt. An diesen sieben Standorten – verteilt über alle Regierungsbezirke – sollen demnach Gründer künftig vielfältige Unterstützungs-Angebote vorfinden. In Manching soll offenbar "dreidimensionale Mobilität" im Fokus stehen. Der Traum vom "Flugtaxi" rückt damit näher.

 

Wie aus dem bereits bestehenden digitalen Gründerzentrum in Ingolstadt (brigk) erklärt wurde, habe das Kabinett dem Konzept "brigkAIR" damit seine Unterstützung ausgesprochen. Der Erweiterung brigk um einen zusätzlichen Standort in Manching stehe somit nichts mehr im Wege. Das "brigkAIR" sei ein "Außenstandort" des brigk, "spezialisiert auf dreidimensionale Mobilität, welches Start-Ups und Projektteams ein optimales Testumfeld sowie hochfokussierte Technologie-Kompetenz und Markt-Know-How rund um autonome Flug- und Fahrzeuge aller Art, einschließlich Drohnen, Flugtaxis, Busse und damit verbundene Geschäftsmodelle anbietet". 

Das Konzept für "brigkAIR" sei in enger Zusammenarbeit mit Airbus, der Stadt Ingolstadt und der Wehrtechnischen Dienststelle der Bundeswehr erarbeitet worden. "Durch das in dieser Form einmalige Angebot", so heißt es aus dem brigk, "sollen Gründer, Start-Ups und Visionäre mit zukunftsträchtigen Geschäftsideen und technischen Lösungen im Bereich von dreidimensionaler Mobilität sowie aller damit verbundenen Geschäftsbereiche in der Region 10 angesiedelt werden". Die Institutionen und Unternehmen hinter "brigkAIR" setzen – würden damit "ein internationales Zeichen" setzen.

 

Ziel sei es, "die hohe Mobilitäts-Kompetenz der Region, die durch die ortsansässigen Mobilitäts-Konzerne Airbus und Audi, aber auch durch die zahlreichen Mittelständler und Zulieferbetriebe hier am Standort besteht, weltweit für Start-Ups sicht- und nutzbar zu machen". In der Folge soll "brigkAIR" den Technologie- und Wirtschafts-Standort Ingolstadt-Manching "nachhaltig bereichern und stärken". Startpunkt für das Konzept "brigkAIR" sei die "Urban Air Mobility"-Initiative der Europäischen Kommission gewesen, in der die Stadt Ingolstadt gemeinsam mit den Landkreisen der Region – Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Ingolstadt – Mitglied ist.

Christian Lösel (CSU), Oberbürgermeister von Ingolstadt und Aufsichtsrats-Vorsitzender des bestehenden digitalen Gründerzentrums erklärte: "Um das digitale autonome Fliegen in Ingolstadt und der Region voranzubringen, benötigen wir auch die richtige Infrastruktur dafür." Mit Airbus gebe es – neben Audi – einen zweiten großen Mobilitäts-Konzern direkt vor den Toren der Stadt. Zusammen mit der Wehrtechnischen Dienstelle direkt daneben, bestünden in Manching ideale Voraussetzungen, um Projekte zu entwickeln – und vor allem auch zu testen.

Das "brigkAIR" könne hier auf hervorragende Weise die Brücke schlagen, so Lösel weiter. "Das Zusammenspiel der großen Unternehmen Audi und Airbus, der Stadt und Landkreise, der Technischen Hochschule und vieler weiterer Partner bietet die einzigartige Chance, uns auf dem Feld der 'Urban Air Mobility' zu positionieren und zu profilieren." 

"Die perfekte Zusammenarbeit mit Airbus verstärkt die sehr gute Vernetzung zu den jetzigen Gesellschaftern wie der Audi AG, Continental, Media-Markt-Saturn-Retail-Group, Here-Technologies und der Bauer-AG", erklärte brigk-Geschäftsführer Franz Glatz und prophezeit: "Mit brigkAIR werden wir große internationale Aufmerksamkeit auf dem schnell wachsenden Markt von Drohnen und Flugtaxis erzeugen."

 

Der Bundestags-Abgeordnete Reinhard Brandl (CSU) freute sich ebenfalls: "Mit der Entscheidung für brigkAIR sind wir einem Ziel unserer Urban Air Mobility Initiative einen großen Schritt näher gekommen." Mann wolle erreichen, "dass es auch für kleinere Unternehmen künftig leichter möglich sein wird, den Flugplatz Manching für Testzwecke zu nutzen".

"Start-ups sind für die Digital-Wirtschaft enorm wichtig", so Ministerpräsident  Markus Söder (CSU). "Sie rollen mit ihren Innovationen in rasanter Geschwindigkeit die Märkte auf und sind damit entscheidende Treiber bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Produkte." Mit dem besonderen Ansatz zur Förderung von jetzt 19 digitalen Gründerzentren in allen Regierungsbezirken sei der Freistaat "exzellent aufgestellt, um landesweit – nicht nur in den Ballungsräumen – sein Gründerpotential im Bereich Digitalisierung zu aktivieren", erklärt Söder und betont: "Das gibt es nur in Bayern." 

Das Konzept flächendeckender digitaler Gründerzentren funktionierte hervorragend, befand der bayerische Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (CSU). Im gesamten Freistaat erhalte die Gründer-Tätigkeit kräftigen Schwung. Die digitalen Gründerzentren in den Regionen erhöhen seinen Worten zufolge die Innovationsfähigkeit des Freistaates insgesamt und fördern gerade im ländlichen Raum Unternehmens-Gründungen. "Von den Netzwerk-Aktivitäten profitiert jeweils eine gesamte Region", so Pschierer. "Wie bei den bisherigen digitalen Gründerzentren ist uns auch an den neuen Standorten die Einbeziehung der Akteure im Einzugsgebiet besonders wichtig.“

"Die über ganz Bayern verteilten digitalen Gründerzentren bieten digitalen Start-ups ein maßgeschneidertes, vielfältiges Angebot", heißt es in der Mitteilung aus der Staatskanzlei. Sie seien "Kristallisationspunkte für alle Gründerinnen und Gründer, Unternehmen, Hochschulen und Universitäten im Bereich Digitalisierung in der jeweiligen Region". Neben der Infrastruktur – genannt werden insbesondere Büro-Flächen – stünden bei dem Konzept vielfältige Ansätze der Netzwerkbildung im Vordergrund. "Veranstaltungen, Workshops und gemeinsame Projekte bringen die verschiedenen Akteure zusammen." 

Auch die Zusammenarbeit neuer Unternehmen mit etablierten Firmen werde gefördert, heißt es weiter. "BayStartUP", die vom bayerischen Wirtschaftsministerium und der Wirtschaft geförderte Institution für Gründung, Finanzierung und Wachstum im Freistaat, bietet zudem seit heuer an allen Standorten digitaler Gründerzentren ein auf digitale Gründer zugeschnittenes Coaching an. Damit hätten die Start-ups auch Zugang zum weitreichenden Finanzierungs-Netzwerk von "BayStartUP", angeblich einem der größten in Europa. Die Staatsregierung fördert nach eigenem Bekunden bisher zwölf digitale Gründerzentren an 22 Standorten im Freistaat mit insgesamt 80 Millionen Euro. 

Am 26. Juni dieses Jahres hatte der bayerische Ministerrat beschlossen, das aus seiner Sicht erfolgreiche Konzept der Gründerzentren weiter auszubauen sowie in allen sieben Regierungsbezirken jeweils ein weiteres digitales Gründerzentrum außerhalb der Ballungsräume einzurichten. Das Wirtschaftsministerium, so wurde heute ferner dargelegt, "wird auch für nicht berücksichtigte Standorte durch Integration in erfolgreiche Bewerbungen beziehungsweise bestehende Netzwerk-Aktivitäten Lösungen erarbeiten".


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