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"Erst mit einem massiven Kräfte-Aufgebot gelang es, die Aggressionen der aufgebrachten Menschenmenge zu beruhigen", berichtet die Polizei.

(ty) Gestern Abend führten tumultartige Auseinandersetzungen in der Unterkunfts-Dependance Fürstenfeldbruck, bei denen mehrere Mitarbeiter des dortigen Sicherheitsdienstes leicht verletzt wurden, zu einem polizeilichen Großeinsatz. Es entstand Sachschaden in Höhe von etwa 10 000 Euro. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute berichtet, kam es gegen 20 Uhr im Laufe einer Anwesenheitskontrolle zunächst zu einem Streit und einer Handgreiflichkeit gegen einen Security-Mitarbeiter durch eine nigerianische Asylbewerberin.

Noch während der polizeilichen Aufnahme des Vorfalls entstand bei einer Kontrolle in einem benachbarten Zimmer eine weitere Streitigkeit zwischen der betroffenen Familie und Sicherheitsdienstmitarbeitern. Eine 22-jährige nigerianische Bewohnerin stieß dabei unaufhörlich verbale Bedrohungen gegen eine Security-Mitarbeiterin aus und ließ sich nicht beruhigen, weshalb die Frau in Gewahrsam genommen werden sollte. Im weiteren Verlauf solidarisierte und versammelte sich eine größere Zahl von Asylbewerbern, in der Spitze bis zu 100 Personen. Aus dieser Menschenmenge heraus wurden mehrmals Gegenstände nach Polizei- und Rettungsdienstkräften sowie auf Security-Mitarbeiter geworfen.

Außerdem wurden diverse Fensterscheiben und Türen beschädigt. Nach derzeitigem Kenntnisstand erlitten fünf Security-Mitarbeiter leichte Verletzungen. Der entstandene Sachschaden wird derzeit auf 10 000 Euro geschätzt. Zur Bewältigung der Einsatzlage wurde ein Großaufgebot von polizeilichen Einsatzkräften, darunter auch ein Polizeihubschrauber, zur Unterkunfts-Dependance Fürstenfeldbruck beordert. Die Koordination übernahm die Leiterin der Polizeiinspektion Fürstenfeldbruck. Erst mit einem massiven Kräfte-Aufgebot sei es gelungen, die Aggressionen der aufgebrachten Menschenmenge zu beruhigen und die Lage zu bereinigen.

Die zuvor renitente 22-jährige Nigerianerin wurde zusammen mit ihrem Ehemann und Kind in Abstimmung mit der Regierung von Oberbayern in das Ankunfts-Zentrum München gebracht. Die zukünftige Unterbringung werde derzeit geprüft. Um die Situation nachhaltig zu beruhigen, war die Anwesenheit von Einsatzkräften bis nach Mitternacht erforderlich, so die Polizei. Im Verlauf des Abends seien etwa 100 Mal mutwillig Brandmelder in der Unterkunft ausgelöst worden.

Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts verschiedener strafrechtlich relevanter Tatbestände – wie gefährliche Körperverletzung, Körperverletzung, Bedrohung, Sachbeschädigung sowie Missbrauchs von Notrufen. Derzeit werde auch der Tatbestand des Landfriedensbruchs und die Übernahme der Sachbearbeitung durch die Kripo Fürstenfeldbruck geprüft.


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