Im Kampf gegen Einbrüche lassen die Gesetzeshüter nicht locker. Dazu gehören auch Info-Besuche in Wohngebieten.
(ty) Die Bekämpfung der Wohnungseinbruch-Kriminalität hat im Zuständigkeits-Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord, zu dem auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört, weiterhin hohe Priorität. „Durch umfangreiche Maßnahmen konnten wir die Zahlen im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Drittel von 1078 auf 731 Fälle senken. Auch im laufenden Jahr deutet sich bislang ein Rückgang an“, sagt Polizeipräsident Günter Gietl und versichert: „Wir werden auch weiterhin mit intensiven repressiven und präventiven Maßnahmen gegen diese Form der Kriminalität vorgehen, um neben dem objektiven auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken.“
Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord startete im Jahr 2016 in Kooperation mit der Stadt Ingolstadt und den Ingolstädter Verkehrsbetrieben ein gemeinsames Präventions-Projekt zum Thema Einbruchschutz (Foto unten). Seit über zwei Jahren ist seither ein graphisch auffällig gestalteter INVG-Linienbus mit der Aufschrift "Einbrecher schlafen nicht" auf öffentlichen Nahverkehrsstrecken im Raum Ingolstadt unterwegs, um ganzjährige Präsenz in der Bevölkerung zu zeigen und Interesse am Einbruchschutz zu wecken. Ziel ist es nach Angaben der Beamten, möglichst viele Nutzer auf die kostenlosen Beratungsmöglichkeiten ("Wie sie ihr Heim besser schützen können") hinzuweisen.
Im Zuge des Einbruchschutzes will das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord nach eigenem Bekunden zudem wieder gezielt an die Bürger in den Wohngebieten herantreten. Wie es heißt, werden in den nächsten Tagen und Wochen Polizeibeamte im gesamten Zuständigkeitsbereich wieder an Wohnungs- und Haustüren klingeln, um das persönliche Gespräch zum Thema Einbruchschutz mit den Bewohnern zu suchen. Junge Beamte der Bereitschaftspolizei Dachau und Eichstätt suchen hierbei den Dialog mit dem Bürger und übergeben Informations-Broschüren und Flyer.
Die Ergebnisse belegen die Wirksamkeit konsequenter Präventions-Arbeit, teilt das Polizeipräsidium mit. Auch wenn sie oft in Zahlen schwer messbar ist, zeigen die Daten zu nicht vollendeten Einbrüchen laut Polizei sehr wohl, dass Kriminellen durch verhaltensorientierte und mechanische Sicherheits-Vorkehrungen das Handwerk zu legen ist. Wie es heißt, konnten fast die Hälfte aller begangenen Einbrüche im Zuständigkeitsbereich nicht vollendet werden. Die Täter scheiterten an mechanischen Sicherungs-Einrichtungen, Alarmanlagen oder wurden von wachsamen Bürgern gestört.
Präventions-Tipps der Polizei:
- Erwecken Sie bei längerer Abwesenheit einen bewohnten Eindruck, indem sie beispielsweise Briefkästen regelmäßig entleeren lassen, Licht ab und zu eingeschaltet lassen
- Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit
- Auch wenn Sie Haus oder Wohnung nur kurzfristig verlassen: Ziehen Sie die Tür nicht nur ins Schloss, sondern schließen Sie immer ab
- Deponieren Sie Ihren Hausschlüssel niemals außerhalb ihrer Räume – Einbrecher kennen jedes Versteck
- Rollläden sollten zur Nachtzeit – und nach Möglichkeit nicht tagsüber – geschlossen werden. Sie wollen ja nicht auf den ersten Blick Ihre Abwesenheit signalisieren
- Vorsicht: Gekippte Fenster sind wie offene Fenster und von Einbrechern leicht zu öffnen
- Verzichten Sie darauf, auf Ihrem Anrufbeantworter Abwesenheitszeiten zu hinterlassen. Wer in den Urlaub fährt, sollte dies nicht allzu intensiv publik machen. Das Posten von Urlaubsfotos in sozialen Netzwerken kann für Kriminelle Rückschlüsse auf unbewohnte Wohnobjekte zulassen
- Rufen Sie die Polizei auch über 110 (Notruf), wenn Sie verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Jeder Hinweis kann wertvoll sein
Weitere Informationen, insbesondere auch zu verhaltens-orientierten und mechanischen Sicherungs-Möglichkeiten, gibt es auch unter www.k-einbruch.de und www.polizei-beratung.de .