Nach dem Vorfall am 7. Oktober ermitteln die bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus und das LKA in alle Richtungen. Was bislang bekannt ist.
(ty) Bislang Unbekannte haben bei Allersberg offenbar einen Anschlag auf einen ICE verübt. Möglicherweise wollten sie den Zug entgleisen lassen. Wie heute gemeldet wird, war ein Stahlseil über die Gleise gespannt worden. Außerdem wurden Holz- und Eisenteile gefunden, die möglicherweise auf den Gleisen angebracht waren. Ferner wird von einem Droh-Schreiben in arabischer Sprache berichtet, das in der Nähe des Tatorts entdeckt wurde. An einem Brückenpfeiler fanden sich zudem arabische Schriftzeichen. Die bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus bei der Generalstaatsanwaltschaft München und das Landeskriminalamt ermitteln in alle Richtungen.
Wie aus einer heute veröffentlichen, gemeinsamen Pressemitteilung der bei der Generalstaatsanwaltschaft München angesiedelten bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) und des bayerischen Landeskriminalamts (LKA) hervorgeht, hatte am 7. Oktober gegen 23.15 Uhr der Lokomotiv-Führer des ICE 821 (Dortmund – München) auf der Fahrt von Nürnberg-Hauptbahnhof nach München-Hauptbahnhof auf Höhe von Allersberg (Mittelfranken) ein verdächtiges Geräusch an seinem Zug gehört. Er habe dann am Hauptbahnhof in München den Triebwagen kontrolliert und dabei eine Beschädigung an der Frontscheibe bemerkt.
„Seitens der Verantwortlichen der Deutschen Bahn AG wurde ein Kurzschluss auf der Bahnstrecke festgestellt“, heißt es weiter. Bei nachträglichen Untersuchungen durch die Bundespolizei ergaben sich dann den Angaben zufolge am 24. Oktober sowie vertiefend am 26. Oktober Anhaltspunkte dafür, „dass offensichtlich von Unbekannten ein Stahlseil über die Gleise gespannt wurde“. Reste davon seien an der Strecke gefunden und sichergestellt worden – ebenso wie „Holz- und Eisenteile, die möglicherweise auf die Gleise aufgebracht waren“. Die Rede ist von einem gefährlichen Eingriff in den Schienenverkehr.
Außerdem sind – so wurde heute ebenfalls offiziell bekanntgegeben – in der Nähe des Tatortes ein Drohschreiben in arabischer Sprache sowie an einem Brückenpfeiler ein Graffiti mit arabischen Schriftzeichen gefunden worden. „Die Generalstaatsanwaltschaft München, Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET), übernahm am 26. Oktober zusammen mit dem bayerischen Landeskriminalamt die Ermittlungen.“ Unterstützt werden die Ermittler dabei vom Polizeipräsidium Mittelfranken, von der Bundespolizei, vom Bundeskriminalamt und vom Polizeipräsidium München.
„Eine konkrete Bewertung des möglichen Schadens-Potenzials bei derartigem Vorgehen wird unter fachlicher Einbindung des Eisenbahn-Bundesamtes erstellt“, erklärten ZET und LKA. Die Bewertung des Drohschreibens sei noch nicht abgeschlossen. „Es wird derzeit unter anderem in enger Zusammenarbeit mit der operativen Fallanalyse ausgewertet und bewertet.“
Mittlerweile seien am Tatort mehrere Absuchen durchgeführt worden, bei denen auch ein Hubschrauber zum Einsatz gekommen sei. „Die Ermittlungen werden intensiv in alle Richtungen geführt“, erklärten die genannten Behörden in ihrer Presseinformation.
Weitere Auskünfte könnten derzeit nicht erteilt werden. Hinweise über verdächtige Personen oder über verdächtige Wahrnehmungen nimmt das bayerische Landeskriminalamt unter der Telefonnummer (08 00) 3 00 00 60 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.