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Mit einer dreisten Lügen-Geschichte wollten zwei Rumänen Geld ergaunern. Kriminelle sind dieser Tage offenbar verstärkt unterwegs.

(ty) Am gestrigen Vormittag war gegen 10 Uhr eine Zivilstreife der Kelheimer Polizeiinspektion im Bereich Holzharlanden unterwegs, als die Beamten – die von der Kreisstadt her kamen – an der Einmündung zu einem Feldweg einen Pkw mit bulgarischer Zulassung bemerkten, an dem das Warnblinklicht aktiviert war. Der Beifahrer habe außerhalb des Wagens gestanden und sei gerade dabei gewesen, einen anderen Verkehrsteilnehmer anzuhalten – der habe zwar kurz gestoppt, sei dann aber gleich wieder weitergefahren. Auch die Zivilbeamten seien schließlich angesprochen worden – und genau das wurde den beiden Rumänen zum Verhängnis.

 

Der Mann, der die Beamten angesprochen hatte, „täuschte eine Hilfe-Situation vor“, berichtet die Polizei. Er erzählte demnach von seiner angeblich kranken Tochter, die in einem Krankenhaus in Frankfurt liege – und nun sei sein Tank leer. Der Rumäne habe jedenfalls um Bargeld gebeten, um rasch tanken zu können. Das geliehene Geld, so habe er erklärt, werde er auch sicher wieder zurückschicken. Nun gaben sich die Ordnungshüter als Zivilpolizisten zu erkennen – und die Lügengeschichte des Rumänen flog unmissverständlich auf.

Der Mann hatte laut heutiger Mitteilung der Polizei nämlich erstens sehr wohl Bargeld bei sich – und zweitens war der Tank seines Wagens noch zu gut einem Viertel gefüllt. Recherchen der Kelheimer Gesetzeshüter ergaben später, dass die beiden Rumänen vor kurzem mit derselben Masche auch bereits im schwäbischen Raum unterwegs waren.

 

Sowohl der Pkw-Lenker als auch sein Beifahrer wurden zur Kelheimer Polizeiwache mitgenommen. Wegen versuchten Trickbetrugs mussten die beiden nach Rücksprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft eine finanzielle Sicherheitsleistung erbringen, ehe sie wieder entlassen wurden. 

Die Kelheimer Polizei mahnt in diesem Zusammenhang zur Vorsicht. „Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, einem Autofahrer zu helfen, der mit einer Panne liegen geblieben ist“, so ein Sprecher. Doch jüngste Betrügereien durch reisende Täter zeigen allerdings wieder einmal, dass Kriminelle „schlichtweg die Gutmütigkeit und Arglosigkeit ihrer Mitmenschen ausnutzen“ sowie durch das Auftischen einer vermeintlich tragischen Geschichte Mitleid erregen und somit allzu oft schnelles Geld ergaunern.

 

Nach Erkenntnissen der Kelheimer Polizei sind in diesen Tagen verstärkt südosteuropäische Täter-Gruppierungen mit einer solchen „Notlage-Masche“ unterwegs. Es sind also durchaus Vorsicht sowie ein gesundes Misstrauen angezeigt. Die Kelheimer Ermittler bitten darum, dass sich etwaige Opfer von solchen Trickbetrügern melden.

Die beiden im konkreten Fall gestellten Rumänen waren den Angaben zufolge in einem blauen VW-Passat mit bulgarischer Zulassung unterwegs. Hinweise nimmt die Kelheimer Inspektion unter der Telefonnummer (0 94 41) 50 42 0 oder jede andere Polizei-Dienststelle entgegen.


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