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Martin Braun, der Vorsitzende der Jägervereinigung im Landkreis Pfaffenhofen, moniert den Umgang mit dem Verbiss-Gutachten.

(ty) Bei der diesjährigen Hubertusfeier erinnerte am gestrigen Abend vor über 100 Waidleuten im Pfaffenhofener Stockerhof der Vorsitzende der Jägervereinigung im Landkreis Pfaffenhofen, Martin Braun, an die Tradition, Bedeutung und Ethik der Jagdausübung. Aber es gab auch eine Behördenschelte. Unter des Gästen befand sich neben Pfaffenhofens Altlandrat Rudi Engelhard (CSU) auch der jüngst zum Landtags-Abgeordneten gewählte und damit bald ehemalige Landrat von Neuburg-Schrobenhausen, Roland Weigert (FW). 

„Die Menschheit hat seit ihrem Bestehen auch durch die Jagd überlebt und niemand von der heutigen Bevölkerung wäre am Leben, hätten die Vorfahren nicht gejagt“, so Braun. Er bezeichnete die Jagd als historisches Grundrecht, das einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leiste. Zur Ausübung dieses Handwerks gehöre auch die Waidgerechtigkeit und die mit ihr unmittelbar verbundene Hege des Wildes. Bestrebungen von unterschiedlicher Seite, damit verbundene Verpflichtungen aus dem Jagdrecht streichen zu lassen, erteilte der Jagdfunktionär eine eindeutige Absage.

Kritische Worte fand Braun in diesem Zusammenhang zum so genannten Verbiss-Gutachten, das von der bayerischen Forstverwaltung alle drei Jahre erstellt wird und den Zustand des heranwachsenden Waldes unter Einfluss des Schalenwild-Verbisses beschreibt. Es sei ein missbrauchtes, billiges Machwerk, mit dem versucht werde, die Bestände des Schalenwildes deutlich zu reduzieren. „Das Motto 'Wald vor Wild' sollte heißen 'Wald mit Wild'“, monierte Braun.

Am Ende seiner Rede verlas er die Hubertus-Erklärung des bayerischen Jagdverbandes, die unter anderem darauf hinweist, dass die heimischen Wildtiere Teil der Schöpfung sind und zur bayerischen Heimat gehören. Wildtiere brauchen demnach artgerechten Lebensraum und eine breite gesellschaftliche Allianz, um zu überleben.

In seinem Grußwort wies der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU) darauf hin, dass es nicht als selbstverständlich anzusehen sei, dass die Jäger Zeit für ihre vielfältigen Tätigkeiten aufbrächten. „Wir sind froh, dass wir sie haben“, so Wolf. Eine besondere Herausforderung könnte die Afrikanische Schweinepest für Jagd und Landwirtschaft bedeuten. Diese Tierseuche, von der Haus- und Wildschweine betroffen sind, steht sozusagen vor der Haustüre: Insgesamt rund 5800 Fälle gab es bis Oktober im Baltikum, in Belgien, Polen, der Tschechischen Republik, Ungarn, Rumänien und der Ukraine.


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