Erneut großes Interesse bei Kunden-Veranstaltung der Pfaffenhofener Sparkasse. Notar Wolfgang Grosser klärte auf.
(ty) Nach dem Tod vererben oder lieber doch bereits zu Lebzeiten schenken? Eine Frage, die offensichtlich sehr viele Menschen bewegt. Am gestrigen Abend löste die Pfaffenhofener Sparkasse ihr Versprechen ein, eine zweite Kunden-Veranstaltung zu diesem Thema mit zwei Experten als Referenten anzubieten: Notar Wolfgang Grosser und Christian Krauß von der Versicherungskammer Bayern. Die zahlreichen Interessenten, die bei der ersten Auflage im März zu spät gekommen waren, hatten nun bei der Wiederholung des Info-Abends sozusagen ein "Vorbuchungsrecht“.
Sparkassen-Vorstandschef Norbert Lienhardt freute sich über die rund 170 Zuhörer im Casino des Geldinstituts – erneut volles Haus. Er stimmte mit ein paar Zahlen auf den Abend ein. Dabei wies er unter anderem darauf hin, dass das Vermögen der Deutschen – wie erst vor wenigen Wochen durch die Medien ging – kontinuierlich steigt und mit knapp sechs Billionen Euro Rekord-Niveau hat. Außerdem zeigte er auf, wie privilegiert Schenkungen gegenüber Erbschaften steuerlich sind. Ist eine Schenkung also grundsätzlich die bessere Alternative für den Vermögens-Übergang? Unter bestimmten Voraussetzungen ja, so pauschal lasse sich das aber nicht sagen.
Notar Grosser zeigte auf, was für eine Schenkung sprechen kann – aber auch, was ihr vielleicht entgegensteht und besonders gut überlegt sein muss. Der große Vorteil einer Schenkung: Sie sei eine gute Möglichkeit, um im Vergleich zur Erbschaft erheblich Steuern zu sparen. Sie berge aber auch Gefahren. So bedeute die Schenkung den sofortigen Vermögensübergang beziehungsweise Vermögensverlust, der nicht so einfach rückgängig gemacht werden könne. Anders als das Testament, das man zu Lebzeiten jederzeit wieder ändern könne.
Die Botschaft des Abends war: Eine Schenkung kann viele Vorteile bringen, aber nur wenn sie wohl überlegt und strategisch gut geplant ist. Vor allem müssten die steuerlichen Aspekte mit einem Steuerberater geklärt sowie die genauen Modalitäten in einem notariellen Vertrag festgehalten werden. Grosser betonte abschließend aber auch, dass die Steuer-Ersparnis nicht das Haupt- oder einzige Motiv für eine Schenkung sein solle.
Christian Krauß, Direktionsbeauftragter für Verkauf bei der Bezirksdirektion Oberbayern-West der Versicherungskammer Bayern, beleuchtete speziell die Übertragung von Kapitalvermögen. Er zeigte auf, wie man mit einer intelligenten Versicherungslösung teils hohe Steuersummen sparen kann.