In seiner Predigt bei der Jahresschluss-Andacht hat der Augsburger Bischof Zadrsa mehrfach das Bild aus dem Johannes-Evangelium aufgegriffen.
(pba) Bischof Konrad Zdarsa hat gestern bei der Jahresschluss-Andacht im Augsburger Dom daran erinnert, dass uns Christus, der gute Hirte, in jeder Situation unseres Lebens einen Sinn garantiert. "Wenn wir ihn hören, wenn wir ihm begegnen und nachfolgen, dann begegnen wir dem Sinn", sagte der Oberhirte des Bistums Augsburg, zu dem auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört. Gemeinsam mit den Weihbischöfen, den Domkapitularen und den Gläubigen dankte Zadrsa für das vergangene Jahr. Der Domchor und das Domorchester unter der Leitung von Domkapellmeister Reinhard Kammler stimmten mit dem "Te Deum" von Anton Bruckner ein klangvolles Gotteslob zum Jahresende an.
In seiner Predigt griff der Bischof mehrmals das Bild vom guten Hirten aus dem Johannes-Evangelium auf und betonte, was es bedeute, "wenn Jesus von sich als dem guten, dem wahren Hirten spricht". So spreche Jesus ja gerade deshalb so von sich, weil es ihm um die Schafe geht, "um jedes einzelne Schaf, ja sogar um das Verlorene", sagte der Bischof. Und was wären denn die einzelnen Schafe bei noch so emsigem Suchen und Futtern, um zu überleben, wenn sie keinen Hirten hätten, fragte er.
"Wenn Jesus von sich als dem guten, dem wahren Hirten spricht, dann garantiert er für den Sinn." Schließlich spreche er nicht nur von Recht und Ordnung um des bloßen Überlebens willen, "sondern vom Weg, von Wahrheit und Leben und einziger Orientierung, die er gibt". Was immer zusammen mit Jesus angegangen werde, gewinne an Sinn und könne mit Sinn erfüllt werden. "Alle Bedrängnisse sind eigentlich letztlich eine Aufforderung und ein Angebot von Gott, den Sinn unseres Lebens zu erkennen, unser Leben zu ändern und uns neu zu orientieren", verdeutlichte der Bischof.
Wenn Jesus im Johannes-Evangelium von sich als dem guten Hirten spreche, spreche er zu uns als der, "der sein Leben hingibt für die Schafe, der ganz und immer für uns da ist", so Zdarsa. "Jesus ist immer der, der sein Leben für uns hingibt, der es für uns hingegeben hat und weiter für uns hingibt als Fürsprecher beim Vater." Darum ermutigte der Bischof die Gläubigen, Jesu Einladung zu folgen und in jeder Situation unseres Lebens in eine lebendige Beziehung mit ihm zu treten.
"Jede Gelegenheit zu suchen, ihm zu begegnen, und anderen eine solche Gelegenheit der Begegnung mit ihm zu vermitteln suchen, das bedeutet lebendig glauben." Denn Christus stehe nicht hinter uns als unsere Vergangenheit, sondern vor uns als unsere Zukunft. "Und was immer uns das neue Jahr bringen wird, was uns der wahre Hirt verkündet, wird uns für alles Künftige gesagt."