Die Autobahn musste in beide Richtungen komplett gesperrt werden. Lkw-Gespann und acht geladene Fahrzeuge wurden zum Raub der Flammen.

(ty) Gegen 7.30 Uhr war am heutigen Morgen der oberpfälzischen Polizei-Einsatz-Zentrale Oberpfalz ein Pannen-Lkw auf der Autobahn A3 in Fahrtrichtung Regensburg gemeldet worden. Während sich die Beamten noch auf der Anfahrt befanden, teilten dann Passanten mit, dass ein ungarischer Autotransporter auf der Sinzinger Autobahnbrücke in Brand geraten sei. Die ersten Beamten der Regensburger Verkehrspolizei mussten dann bestätigen: Der Transporter steht im Vollbrand. Der Laster war den Angaben zufolge mit insgesamt acht Fahrzeugen beladen. "Offenbar von einem Reifen ausgehend, breitete sich der Brand auf das gesamte Gespann aus", so ein Polizei-Sprecher. Der Lkw-Lenker hatte sich unverletzt in Sicherheit bringen können.

Zunächst wurde die A3 in Richtung Regensburg komplett gesperrt. Weil laut Polizei aber "durch kleinere Explosionen" auch Teile herumgeschleudert wurden sowie wegen der "massiven Rauch- und Hitze-Entwicklung" musste die Autobahn dann auch in Richtung Nürnberg gesperrt werden.

"Einen weiteren Gefahrenherd für die Einsatzkräfte bildeten die verbliebenen Kraftstoffe in den jeweiligen Fahrzeugtanks", heißt es von der Polizei. Die Löscharbeiten dauerten bis etwa 9 Uhr an, danach musste das ganze Gespann von der Feuerwehr weiterhin abgekühlt werden.

Laut Mitteilung des Polizeipräsidiums sind rund 30 Meter der – auf Brücken freilich besonders wichtigen – Leitplanken durch die Hitze "erheblich beschädigt" worden. Eine Prüfung der Fahrbahn sowie der Brücken-Statik erfolge nach der Bergung des ausgebrannten Transporters. "Diese gestaltet sich nicht leicht, da alle geladenen Fahrzeuge einzeln abtransportiert werden müssen", heißt es weiter. Eine komplette Abschleppung des gesamten Gespanns sei nicht möglich.

Die Polizei war mit einer Vielzahl von Beamten im Einsatz. Wie es heißt, wurden – gemeinsam mit der Autobahn-Meisterei und der Feuerwehr – Verkehrssperren und Umleitungen eingerichtet, Rettungsgassen freigehalten und der Brand selbst polizeilich aufgenommen. "Die meisten Autofahrer verhielten sich vorbildlich", so ein Sprecher. "Vereinzelt jedoch musste festgestellt werden, dass die Rettungsgasse nicht ordnungsgemäß freigehalten wurde und Feuerwehr-Fahrzeuge mit einzelnen Behinderungen zu kämpfen hatten."

Die umfangreichen Bergungsarbeiten dauern an, hieß es in einer offiziellen Meldung aus dem Polizeipräsidium gegen 12.30 Uhr. Inzwischen wurde demnach die Autobahn in Richtung Nürnberg komplett freigegeben. In Richtung Regensburg sei derzeit eine Spur wieder befahrbar. Auf den Ausweichstrecken – beispielsweise der ehemaligen B8, jetzt Staatsstraße 2660 über Etterzhausen – komme es immer noch vereinzelt zu Stauungen. 

Der entstandene Sachschaden an dem Lkw-Gespann sowie den geladenen Fahrzeugen wurde vorläufig auf etwa 60 000 Euro geschätzt. Darüber hinaus sei "ein erheblicher Schaden" an der Leitplanke sowie möglicherweise außerdem an der Fahrbahndecke zu erwarten.