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Unglaubliche Szenen sollen sich gestern mitten auf der Autobahn zwischen Parsberg und Beratzhausen abgespielt haben. Zum Glück gab es keinen Unfall.

(ty) Am späten Nachmittag ist es gestern auf der Autobahn zwischen den Anschlussstellen Parsberg (Kreis Neumarkt) und Beratzhausen (Kreis Regensburg) zu einer heftigen körperlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Verkehrsteilnehmern gekommen. Es ist beinahe unglaublich, was die Polizei da berichtet: Ein 30-Jähriger soll einen anderen Pkw-Lenker auf der Autobahn bis zum Stillstand ausgebremst haben, dann soll er ausgestiegen sein und den 59-Jährigen verprügelt haben. Selbst die Gesetzeshüter, die sich für gewöhnlich beim Formulieren zurückhalten, sprechen von "Wild-West auf der A3".

 

Der 59-jährige Ingenieur war den Angaben zufolge mit seinem Pkw auf der linken Spur unterwegs, als ein anderer Wagen sehr dicht auffuhr sowie unentwegt die Lichthupe betätigte. Der herankommende Fahrer wollte den Ingenieur offenbar zum Spurwechsel bewegen, obwohl sich dieser gerade in einem Überholvorgang befand. "Als der angedachte Fahrstreifenwechsel nicht sofort vollzogen wurde, überholte der Drängler den Pkw auf der rechten Spur und scherte relativ knapp vor dem Überholten wieder auf die linke Spur zurück", berichtet die Parsberger Autobahnpolizei. Dann eskalierte die Situation vollkommen.

 

"Im Anschluss verlangsamte er seine Fahrt und brachte den überholten Pkw durch verschiedene Brems- und Fahrmanöver auf der linken Spur zum Stillstand." Der Fahrer des vorderen Autos stieg dann laut Polizei aus, rannte wutentbrannt zur Fahrertür des ausgebremsten Wagens und schlug in Wild-West-Manier mit Fäusten sowie Füßen gegen die Fahrertür des 59-Jährigen. Nachdem die Fahrertür dann geöffnet worden sei, sei der aggressive Mann unvermittelt auf den Ingenieur losgegangen. Er habe diesem mit den Fäusten ins Gesicht und gegen den Oberkörper geschlagen.

 

Als von anderen Verkehrsteilnehmern die Polizei gerufen worden sei, habe sich der zu diesem Zeitpunkt noch nicht identifizierte Schläger und Autobahn-Rowdy aus dem Staub gemacht. Er konnte allerdings inzwischen über das Pkw-Kennzeichen ermittelt werden, wie die Beamten heute mitteilten. Es handelt sich demnach um einen 30-jährigen Chinesen aus Erlangen. Gegen ihn sei ein Strafverfahren eingeleitet worden. Zudem müsse der Asiate "aufgrund der gezeigten Aggressivität um seine Fahrerlaubnis fürchten", so ein Polizei-Sprecher.

 

Der mitten auf der Autobahn attackierte 59-Jährige sei leicht verletzt worden, heißt es weiter. Durch die Brems- und Fahrmanöver des 30-Jährigen waren nach Angaben der Polizei noch weitere Fahrzeuge zum Anhalten auf der A3 gezwungen worden. "Alle Beteiligten können von Glück reden, dass bei dem tätlichen Angriff keine weiteren Fahrzeuge in die bei Dunkelheit ungesichert auf der Bundesautobahn stehenden Verkehrsteilnehmer krachte."  


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