Der Vorstand der Pfaffenhofener Feuerwehr wurde bei der gestrigen Generalversammlung wiedergewählt. Die Verantwortlichen blickten außerdem auf ein ereignisreiches Jahr zurück.
Von Alexander Kaindl
Die Herausforderungen sind vielschichtig, doch auf eines könne man bei der Feuerwehr der Stadt Pfaffenhofen immer zählen: den großen Einsatz für die Bürger. Bei der Generalversammlung warfen die Verantwortlichen einen Blick zurück und nannten eindrucksvolle Zahlen. Wie wichtig die Einsatzkräfte sind, verdeutlichte Karl-Heinz Denk, der wie die weiteren Vorstands-Mitglieder wiedergewählt wurde, in einem Satz: "Nach uns kommt keiner mehr." 235 Einsätze standen im vergangenen Jahr an, die Floriansjünger leisteten insgesamt 9935 Stunden ehrenamtliche Arbeit.
Eigentlich wirft man bei einer Generalversammlung immer einen Blick auf das abgelaufene Jahr. Im Casino der Sparkasse machte die Feuerwehr der Stadt Pfaffenhofen das gestern Abend auch – 2019 war aber dennoch in aller Munde. Wie könnte es nach den Einsätzen der vergangenen Wochen im Katastrophengebiet auch anders sein? "Die super Zusammenarbeit, die super Stimmung – das ist das, was die Feuerwehr-Familie ausmacht", lobte beispielsweise Kreisbrandrat Armin Wiesbeck. Kommandant Roland Seemüller verdeutlichte den Einsatz der Pfaffenhofener im schneeüberzogenen Südbayern: Das "Blitzkontingent" mit rund 125 Einsatzkräften aus dem Landkreis Pfaffenhofen war innerhalb von vier Stunden marschbereit, der Zug nach Miesbach kam schnell ins Rollen. Dort wurden dann mehrere Gebäude von den Schneelasten befreit.
Aber auch im vergangenen Jahr hatten die Pfaffenhofener Floriansjünger genügend zu tun: 235 Einsätze wurden gezählt. Einer davon wird ihnen wohl noch lange in schmerzhafter Erinnerung bleiben: Jener in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag, als für ihren Feuerwehr-Kameraden Berti Bachthaler jede Hilfe zu spät kam. "Wir können uns nur bei ihm für seinen Einsatz bedanken. Er war immer da", meinte Denk.
Im Jahr 2017 hatte es für die Kreisstadt-Feuerwehr ebenfalls 235 Einsätze gewesen, die Zahl blieb also gleich – obwohl die Stadt größer wird. Seemüller lieferte die Erklärung: "Der Dienst der Stadtwerke nimmt uns viel Arbeit bei kleineren Einsätzen ab. Ein herzliches Dankeschön", sagte er. Dazu zählten beispielsweise das Beseitigen einer Ölspur oder der Klassiker: ein herausgehobener Gully-Deckel.
154 Mal musste die Wehr der Stadt trotzdem noch zu einer technischen Hilfeleistung ausrücken. Am häufigsten, nämlich 28 Mal, war eine "Raum-/Wohnungsöffnung bei akuter Gefahr" der Grund für die Alarmierung. Zudem gab es 81 Brand-Einsätze, darunter drei Großbrände: Die Einsätze am Ahornring, an der Wolfstraße und an der Joseph-Hipp-Straße seien die größten Aufreger gewesen. Die gute Nachricht: "Es gab nur vier Fehlalarme von Brandmelde-Anlagen", so Seemüller. Diese Zahl war in der Vergangenheit weitaus höher.
Auch gesellschaftlich hatte das abgelaufene Jahr einiges zu bieten. Der Vorsitzende Denk nannte unter anderem die vereinsinternen Feiern oder die Messe im Oktober. 279 Mitglieder zählt die Wehr aktuell, darunter 92 Aktive und mittlerweile 17 Jugendliche. Das sind elf mehr als noch im Vorjahr. Martin Grabmair, der sich nun auch "wieder als Jugendwart fühlt", freute das natürlich besonders. Er berichtete vom Engagement des Nachwuchses und betonte, weiterhin an der Geburtstags-Aktion festhalten zu wollen: Seit Ende 2017 werden alle im Stadtgebiet lebenden Jugendlichen zu ihrem zwölften Geburtstag persönlich angeschrieben. Sie bekommen eine Einladung zu einer Jugendgruppen-Übung und ein kleines Geschenk.
Übung ist ein gutes Stichwort: 3448 Stunden (193 Übungen) verbrachten die Aktiven laut Vize-Kommandant Manfred Schweigard mit der Vorbereitung auf die Einsätze. Diese wiederum schlugen mit 4952 Stunden zu Buche. Zusammen mit den 73 Lehrgängen (1207 Stunden) und der Öffentlichkeitsarbeit (328) kamen so 9935 geleistete Stunden ehrenamtlicher Arbeit zusammen.
Kassier Bernd Kirchhoff präsentierte dann im gewohnt launigen Vortrag die Finanzen des Feuerwehr-Vereins. Man stehe weiterhin gut da, insgesamt gab es in der Kasse ein Plus von rund 1000 Euro. Somit betrug der Kontostand zum Jahreswechsel rund 21 400 Euro. Ein Teil des Gewinns stammte aus dem Absatz der Löscheimer bei der Messe im Oktober. Kirchhoff selbst sei zunächst skeptisch gewesen, ob von den 500 bestellten Eimern überhaupt fünf verkauft werden würden. "Tobias Tangermann erwies sich dann aber als ein wahres Verkaufsgenie", meinte Kirchhoff mit einem breiten Grinsen. So wurden letztlich tatsächlich 259 Eimer an den Mann oder die Frau gebracht.
Am einen oder anderen Ende drückt der Schuh bei der Pfaffenhofener Wehr aber doch. Das hatte auch Bürgermeister Thomas Herker (SPD) erkannt, denn immer wieder flechteten die Verantwortlichen in ihren Vorträgen den versteckten Hinweis ein, dass der Platz im Feuerwehrhaus langsam knapp wird. "Wir werden hier, wie immer, ein offenes Ohr haben. Sobald weitere Flächen verfügbar sind, gehen wir die Sache an", versprach er. Herker, der wie viele andere Ehrengäste aus Stadtpolitik, Wirtschaft oder von umliegenden Hilfsorganisationen der Einladung gefolgt war, betonte schließlich den Wert der Feuerwehr: "Ihr setzt Eure Gesundheit zum Wohle der anderen Bürger in Pfaffenhofen ein. Man merkt schnell: Der Feuerwehrler ist eine besondere Rasse."
Der Rathauschef leitete schließlich auch die Neuwahlen. Alle bisherigen Amtsräger sollten bestätigt werden: So bleibt Denk Vereins-Vorsitzender, Quirin Axthammer ist weiterhin sein Vize, Kirchhoff fungiert weiterhin als Kassier und Sabine Prechter wurde als Schriftführerin wiedergewählt. Kassenprüfer sind nach wie vor Herbert Payer und Manfred Heckmeier.
Eine besondere Ehre wurde dann noch einigen weiteren Mitgliedern des Feuerwehr-Vereins zuteil: Sylvia Bäuml, Andreas Maisel (jeweils zehn Jahre), Bernhard Eisenmann, Georg Hammerschmid, Hellmuth Inderwies, Florian Nischwitz, Bernhard Stadler (jeweils 20 Jahre), Bernhard Käser (25 Jahre), Adolf Jung sowie Anton Sieber senior (jeweils 60 Jahre) wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt.
Damit waren die Personalien aber noch nicht erschöpft: Jörg Brendel, Armin Hergl, Sebastian Huber, Simon Huber, Fabian Schuhmann, Manuel Seeberg und Florian Zimmermann wurden zu Feuerwehrmännern ernannt. Außerdem durften sich Peter Köpf und Andreas Heckmeier über die Beförderung zum Oberfeuerwehrmann freuen. Simon Moser und Max Prechter sind nun Löschmeister und Christian Schröder gar Oberlöschmeister. Nur eines fehlte gestern Abend noch: ein Schäffler-Tanz. Schließlich gehört der Großteil der Pfaffenhofener Brüder im Kranze auch der Feuerwehr an.
Bilder von der Versammlung und Einsätzen: