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Zustrom nimmt ab, Ausgaben gestiegen. 380 Flüchtlinge klagen gegen Asyl-Ablehnung, rund 150 können wegen fehlender Dokumente nicht abgeschoben werden.

(ty) Zum Ende vergangenen Jahres waren im Landkreis Pfaffenhofen insgesamt 809 Asylbewerber in 63 dezentralen Unterkünften untergebracht. Zusätzlich befanden sich 288 Personen im bayerischen Transit-Zentrum Manching-Ingolstadt auf dem Gelände der ehemaligen Max-Immelmann-Kaserne bei Oberstimm, die vom Sozialamt betreut und dem Kreis Pfaffenhofen zugerechnet werden. Dazu kamen 29 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die in separaten Wohnungen einquartiert waren. Diese Zahlen gab Siegfried Emmer, der Leiter des Sozialamts, heute bekannt.

 

Wie am 7. Januar auf Anfrage unserer Zeitung aus dem Landratsamt erklärt worden war, befanden sich zu diesem Zeitpunkt 13 Flüchtlinge im laufenden Asylverfahren. 381 Personen, so hieß es weiter, hätten bereits einen ablehnenden Bescheid des Bundesverwaltungsamts bekommen: "Es wurde kein Schutzgrund zugebilligt"; sie befänden sich aber im Klageverfahren vor dem Verwaltungsgericht und seien deshalb noch nicht vollziehbar ausreisepflichtig. 147 Personen seien indes vollziehbar ausreisepflichtig, könnten jedoch nicht abgeschoben werden, da die erforderlichen heimatstaatlichen (Pass-)Dokumente fehlten oder Passersatz-Papiere bisher von den heimatstaatlichen Behörden nicht oder noch nicht ausgestellt worden seien.

 

Ende des Jahres 2017 waren nach Angaben der Behörde im Kreis Pfaffenhofen noch 947 Asylbewerber in 66 dezentralen Asyl-Unterkünften untergebracht. Außerdem waren es damals 237 Personen in der ehemaligen Max-Immelmann-Kaserne, die dem Landkreis zugerechnet wurden. Die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, für die der Landkreis zuständig war, betrug zum Ende des Jahres 2017 insgesamt 60. "Der Trend, dass weiter einzelne Unterkünfte im Landkreis geschlossen werden können und sich der Zustrom an Asylbewerbern beruhigt hat, setzte sich in 2018 somit fort", fasst Emmer zusammen.

 

Trotz dieser Entwicklung seien die Ausgaben des Landkreises Pfaffenhofen zu Lasten des Freistaats Bayern für alle Leistungen im Zusammenhang mit Asylbewerbern wieder angestiegen. Nach dem erstmaligen Sinken von 6,03 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 5,38 Millionen Euro im Jahr 2017 beliefen sich demnach die Gesamtausgaben im vergangenen Jahr auf 6,17 Millionen Euro. Sozialamt-Leiter Emmer erklärt dazu: "In den Kosten sind nicht unerhebliche Aufwendungen in den Unterhalt der Unterkünfte enthalten." Nach Jahren des Betriebs seien einige Reparaturen angefallen sowie bei Auflösung einzelner Unterkünfte entsprechende Instandsetzungen erforderlich.

 

Emmer erinnert abschließend daran, dass zum 1. August vergangenen Jahres das neue "Landesamt für Asyl und Rückführungen" seine Arbeit aufgenommen hat. Zugleich war das bayerische Transit-Zentrum Manching-Ingolstadt in die neue "Anker"-Einrichtung Oberbayern umbenannt worden. "Anker" steht für Ankunft, Entscheidung und Rückführung. Emmer erläutert: "Personen mit günstiger Bleibe-Perspektive werden zeitig in dezentrale Unterkünfte verlegt. Personen, die im Rahmen ihres Asylverfahrens schlechte Aussichten auf eine Anerkennung eines Schutz-Status haben und somit die Ausweisung in das Heimatland oder die freiwillige Ausreise bevorsteht, bleiben hier untergebracht."


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