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Der Mann wurde inzwischen festgenommen und vom Dienst suspendiert, gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen. Offenbar gibt es mehrere Opfer.

(ty) Das bayerische Landeskriminalamt ermittelt gegen einen Polizisten, der sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert sieht. Nach Angaben des LKA geht es um sexuellen Missbrauch von Kindern, Jugendlichen und Schutzbefohlenen sowie um das Verbreiten von pornografischen Schriften. Der Beamte wurde laut heutiger Mitteilung bereits am 14. März festgenommen. Am Folgetag erging Haftbefehl gegen den Mann, der zugleich vom Dienst suspendiert wurde. Die Rede ist von mehreren mutmaßlichen Opfern. Das LKA schließt nicht aus, dass es weitere Fälle gab.

 

Am 21. Februar dieses Jahres hatte laut aktueller Meldung des bayerischen Landeskriminalamts (LKA) eine Anwältin für ihren Mandanten Anzeige gegen einen Polizeibeamten erstattet – wegen sexueller Handlungen mit einem Jugendlichen. "Der Tatverdächtige hat die Straftat wohl vor über 15 Jahren begangen", heißt es dazu aus dem LKA. "Zudem ergab sich der Verdacht des Verbreitens pornografischer Schriften." Das zuständige Polizeipräsidium Oberbayern-Nord sei jedenfalls sofort aktiv geworden.

Kriminalpolizisten ermittelten den Angaben zufolge gegen den Beamten, der im ehemaligen Schutzbereich Fürstenfeldbruck seinen Dienst verrichtete. Im März dieses Jahres habe zeitgleich ein Vater der Polizei mitgeteilt, dass sein Sohn während eines Schüler-Praktikums bei der Polizei einen Beamten kennengelernt habe, der ihm nach dem Praktikum pornografische Fotos und Filme geschickt haben soll. Dabei handelt es sich laut Landeskriminalamt um denselben Mann.

Aufgrund des dienstlichen Bezugs der im Raum stehenden Straftat hatte laut heutiger Mitteilung sofort das LKA-Dezernat für interne Ermittlungen  unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft München II den Fall übernommen. "Weitere Ermittlungen bestätigten den Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen", heißt es weiter.

Am 14. März sei der Mann festgenommen worden, außerdem sei seine Wohnung durchsucht worden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft München II sei dann am 15. März ein Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen ergangen. Zeitgleich habe das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord den Mann vom aktiven Polizeidienst suspendiert.

"Aufgrund der aktuellen Ermittlungen sind weitere jugendliche Geschädigte bekanntgeworden", berichtete heute das bayerische Landeskriminalamt. Es sei außerdem "nicht auszuschließen, dass sich die Zahl der Opfer noch erhöhen wird". Die Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern, Jugendlichen und Schutzbefohlenen sowie wegen des Verbreitens von pornografischen Schriften werden laut LKA fortgeführt.

Zum Hintergrund: Das Dezernat 13 des bayerischen Landeskriminalamts führt Ermittlungen auf Grund von Straftaten, die Polizei-Beschäftigte während des Diensts beziehungsweise mit starkem Bezug zum Dienst vorgeworfen werden. "Jedes strafrechtliche Ermittlungs-Verfahren wird in enger Abstimmung mit der jeweilig zuständigen Staatsanwaltschaft geführt", erklärt das LKA. Die zuständige Staatsanwaltschaft entscheide – wie bei jedem anderen Bürger – über die Anklage-Erhebung.


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