Auto-Klau in Sachsen-Anhalt, wilde Flucht auf der A9, Festnahmen im Kreis Freising. Zwei 31-Jährige jetzt in U-Haft.
(ty) Wie berichtet, waren vorgestern auf einem Acker bei Mintraching (Kreis Freising) nach einer langen Verfolgungsjagd alle drei Insassen eines als gestohlen gemeldeten Autos festgenommen worden. Der Pkw-Fahrer war laut Polizei zuvor in extrem verkehrsgefährdender Weise rund 200 Kilometer auf der A9 von Oberfranken nach Oberbayern unterwegs und missachtete dabei vielfältige Anhalte-Versuche der Gesetzeshüter. Sechs Polizeiautos wurden beschädigt. Die beiden 31-jährigen Männer sitzen inzwischen in U-Haft, die 20-jährige Frau wurde entlassen. Das teilte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute mit und nannte weitere Details zu dem spektakulären Fall.
Die Erdinger Kriminalpolizei geht demnach – anhand der bisherigen Erkenntnisse – davon aus, dass der letztlich sichergestellte "Kia Rio" irgendwann zwischen Sonntag und Dienstag in Merseburg (Sachsen-Anhalt) gestohlen worden war. Ohne im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis zu sein, habe einer der beiden 31-Jährigen seinen gleichaltrigen Bekannten sowie die junge Frau dazu eingeladen, mit dem gestohlenen Fahrzeug einen Ausflug zu unternehmen. Als die Polizei später versuchte, das Auto anzuhalten, soll der 31-Jährige mit dem entwendeten Pkw in hoher Geschwindigkeit geflüchtet sein.
"Dabei nahm er rücksichtslos die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer in Kauf", heißt es aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. Auf der Flucht vor der Polizei – in halsbrecherischer Fahrt mit teils hohen Geschwindigkeiten – sei es mehrfach zu konkreten Gefährdungen anderer Verkehrsteilnehmer gekommen. Nach mehreren massiven Straßenverkehrs-Gefährdungen auf der mehr als 200 Kilometer langen Fluchtstrecke in Richtung Oberbayern sowie einer absichtlichen Kollision mit einem Polizei-Fahrzeug war das Fluchtauto – wie berichtet – letztlich in einem Acker bei Mintraching liegen geblieben. Für die drei Insassen klickten wenig später die Handschellen. Sie hatten laut Polizei noch versucht, sich zu Fuß aus dem Staub zu machen. In diesem Zusammenhang seien von den Beamten auch Warnschüsse abgegeben worden.
Die zuständige Staatsanwaltschaft Landshut stellte laut heutiger Mitteilung jeweils Haftbefehls-Antrag gegen die beiden 31-jährigen Männer – den Angaben zufolge wegen Diebstahls, vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Straßenverkehrs-Gefährdung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte. Der 31-jährige Mitfahrer stehe im Verdacht, als Anstifter fungiert zu haben, heißt es von der Polizei.
Der zuständige Ermittlungsrichter habe die Haftbefehls-Anträge der Staatsanwaltschaft bestätigt sowie Untersuchungshaft gegen die beiden Männer angeordnet. Die 20-jährige Mitfahrerin sei gestern wieder aus dem Polizei-Gewahrsam entlassen worden. "Die Aufklärung der Umstände des Fahrzeug-Diebstahles bedürfen weiterer Ermittlungen", so ein Polizei-Sprecher.
Erstmeldung zum Thema:
Spektakuläre Verfolgungsjagd endet mit drei Festnahmen im Kreis Freising