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Der abstiegsbedrohte Fußball-Zweitligist FC Ingolstadt trennt sich vom Trainer-Duo und präsentiert drei Altbekannte, die nun die Katastrophe verhindern sollen.

(ty) Beim Fußball-Zweitligisten FC Ingolstadt, der auf dem letzten Tabellenplatz steht und sieben Spieltage vor Saison-Ende akut vom Abstieg bedroht ist, dreht sich das Personal-Karussell weiter. Zuletzt hatte man sich von Geschäftsführer Harald Gärtner verabschiedet, am gestrigen Dienstag wurden weitere tiefgreifende Entscheidungen verkündet: Demnach trennten sich die Schanzer von Chef-Coach Jens Keller und dessen Assistent Thomas Stickroth. Nun sollen zwei alte Bekannte die Katastrophe verhindern: Tomas Oral und Michael Henke. Zugleich übernimmt Thomas Linke, ebenfalls mit FCI-Vergangenheit, bis zum Sommer den Posten als sportlich Verantwortlicher.

"Die Schanzer trennen sich von ihrem Chef-Trainer Jens Keller und dessen Assistenten Thomas Stickroth mit sofortiger Wirkung", heißt es in einer Pressemitteilung des abgestürzten Vereins, dessen Trainer-Verschleiß inzwischen tragische Dimensionen annimmt. Das Aus für Keller und Stickroth sei "das Ergebnis einer außerordentlichen Aufsichtsrat-Sitzung, die am Montag bis spätnachts tagte", wurde dazu erklärt. Anlass sei die fünfte Pflichtspiel-Niederlage in Folge (zuletzt 1:2 gegen Sandhausen) gewesen. Der einstige Erstligist scheint vor dem Absturz in die Dritte Liga zu stehen – nur mehr ein sportliches Wunder dürfte den Abstieg abwenden können.

Der noch verbliebene FCI-Geschäftsführer Franz Spitzauer lässt sich dazu wie folgt zitieren: "Diese Entscheidung fiel definitiv nicht leicht. Aber nach den jüngsten Resultaten fehlte den Verantwortlichen die Überzeugung, dass wir den Klassenerhalt in der aktuellen Konstellation doch noch sicherstellen können." Am Dienstagmorgen seien Keller und Stickroth darüber in Kenntnis gesetzt worden. Keller erklärte laut FCI-Mitteilung: "Die Entscheidung kommt für mich überraschend, schließlich wurde vor kurzem noch über eine Verlängerung gesprochen." Er wünsche "dem Team alles Gute für den Saisonendspurt".

Das Duo Keller/Strickroth hatte erst am 2. Dezember vergangenen Jahres beim FC Ingolstadt übernommen. Neben drei Siegen gelangen den Schanzern seither zwei Remis; sieben Partien gingen allerdings verloren. "Wir möchten uns bei Jens und Thomas für ihren Einsatz bedanken und wünschen beiden alles Gute auf ihrem weiteren Weg", lässt Spitzauer zum Rauswurf der beiden noch wissen. Es muss weitergehen. Sofort.

"Die Schanzer haben mit Tomas Oral einen neuen Chef-Trainer für die kommenden sieben Wochen gefunden", wurde dann ebenfalls am Dienstag in einer weiteren Pressemitteilung erklärt. Der 45-Jährige, der schon einmal zwischen November 2011 und Sommer 2013 für den Klub tätig war, erhält den Angaben zufolge einen Vertrag bis 30. Juni dieses Jahres und soll den FC Ingolstadt zum Klassenerhalt führen.

"Wir wissen alle, dass das eine schwere Aufgabe ist. Aber es ist nicht unmöglich", wird Oral zitiert. Doch er sei "absolut davon überzeugt", heißt es weiter: "Wenn alle an einem Strang ziehen und das Eigene in den verbleibenden sieben Wochen hinten anstellen, haben wir eine realistische Chance, den FCI auch in der kommenden Saison in Liga 2 zu sehen." Was soll er freilich auch anderes sagen. Oral zur Seite stehen wird nach FCI-Angaben bei dieser schwierigen Mission kein geringerer als Michael Henke, der ebenfalls schon für die Schanzer tätig war (2013-2017).

Thomas Linke als neuer sportlich Verantwortlicher erklärte zu dem neuen Trainer-Duo: "Tomas hat den Verein schon einmal in einer schwierigen Situation vor dem Abstieg gerettet. Wir sind überzeugt davon, dass er gemeinsam mit Michael, der für eine erfolgreiche Ära auf der Schanz steht, die richtigen Maßnahmen ergreifen wird und wir am Ende den Klassenerhalt sicherstellen."

 

Linke plötzlich wieder da? Ja, auch das ist eine neue Entwicklung. "Im Zuge der personellen Neuausrichtung", so wurde am Dienstag in einer weiteren Pressemitteilung proklamiert, kehre Thomas Linke "vorübergehend in das Tagesgeschäft zurück". Der externe Berater der Schanzer rücke ab sofort als sportlich Verantwortlicher wieder näher an die Profi-Mannschaft heran und werde dieses Amt bis 30. Juni bekleiden.

"Wir sind froh, dass Thomas uns seine Bereitschaft signalisiert hat, in den bevorstehenden, intensiven Wochen bis Saisonende voll zur Verfügung zu stehen", sagte dazu FCI-Geschäftsführer Spitzauer. "Damit ist auch genügend Zeit, eine Nachfolge-Regung für die nun ab dem 1. Juli vakante Position zu finden." Der 49-jährige Linke, der zwischen 2011 und 2017 als Sportdirektor beim FC Ingolstadt tätig war, war im November vergangenen Jahres als externer Berater zu den Schanzern zurückgekehrt.


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