41-Jährigem droht Strafverfahren. Das Unglück ereignete sich gestern Nachmittag auf der A96 im Kreis Landsberg.
(ty) Gestern gegen 16 Uhr war ein 21-Jähriger mit seinem BMW auf der linken Spur der A96 in Richtung München unterwegs, als er zwischen Windach und Greifenberg (Kreis Landsberg/Lech) aus bisher unbekannter Ursache einen rechts neben ihm fahrenden VW-Caddy touchierte. Beide Fahrer blieben unverletzt. Durch den Unfall kam es jedoch zu Stauungen, in deren Verlauf es zu einem schweren Crash kam. Während eine 52-jährige Opel-Fahrerin, ein 27-jähriger Peugeot-Lenker und nach bisherigem Ermittlungsstand auch der 54-jährige Fahrer einer Mercedes-E-Klasse ihre Wagen noch abbremsen konnten, erkannte eine 19-Jährige aus Landsberg mit ihrem Ford Focus die Situation zu spät und es gab einen Auffahr-Unfall. Danach krachte noch ein 80-jähriger Mercedes-CLS-Fahrer in die Unfallstelle.
So schilderte die Verkehrspolizei heute das Unfall-Geschehen, dessen Bilanz wie folgt lautet: Die 19-jährige Ford-Lenkerin erlitt schwere Verletzungen, sieben weitere Personen wurden leicht verletzt, der Sachschaden summiert sich auf über 50 000 Euro. Fünf der beteiligten Autos mussten abgeschleppt werden.
An der Unfallstelle waren mehrere Rettungsfahrzeuge, zwei Rettungshubschrauber sowie die Feuerwehren aus Greifenberg, Windach und Eresing im Einsatz. Wegen der Landung der beiden Helikopter musste die Autobahn in beiden Richtungen zeitweise gesperrt werden. Die A96 in Richtung München konnte etwa bis 19 Uhr nur einspurig befahren werden, es kam deshalb zu massiven Behinderungen.
Während der Unfallaufnahme erkannte ein Polizeibeamter, dass aus einem im Stau stehenden Reisebus der Transport eines Verletzten zum Rettungswagen mit dem Handy gefilmt worden sei. "Bei der sofort durchgeführten Nachschau konnte ein 41-jähriger Münchner als Täter ermittelt werden", berichtet die Fürstenfeldbrucker Verkehrspolizei. Auf den Mann komme nun ein Strafverfahren nach Paragraf 201a des Strafgesetzbuchs – mit einer Strafandrohung von bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafe – zu.