Die diesjährige Lutz-Stipendiatin Laura Bärtle (20) ist in Pfaffenhofen angekommen. Die Treppe in dem historischen Gemäuer wurde ihr schon zum Verhängnis.
(ty) Die diesjährige Pfaffenhofener Lutz-Stipendiatin ist in den Flaschlturm eingezogen, in dem sie nun kostenlos wohnt. Im Garten des historischen Stadtturms am Platzl wurde die 20-jährige Autorin Laura Bärtle von SPD-Stadtrat und Kultur-Referent Steffen Kopetzky sowie vom städtischen Kultur-Manager Sebastian Daschner willkommen geheißen. Sie wird nun drei Monate in der Kreisstadt verbringen und unter anderem einen Pfaffenhofen-Text verfassen, der dann öffentlich vorgetragen wird.
Laura Bärtle ist mit ihren 20 Jahren die bisher jüngste Lutz-Stipendiatin. Durch Workshops und Seminare fand sie Zugang zum Schreiben, ist als Autorin bereits seit 2015 bundesweit aktiv. Sie war Preisträgerin des Lyrix-Wettbewerbs für junge Literatur und wurde eingeladen, am Treffen junger Autoren der Berliner Festspiele teilzunehmen. Sie war Stipendiatin beim Literaturlabor Wolfenbüttel und Nominierte für den Theo-Preis, den Berlin-Brandenburgischen Preis für junge Literatur.
Im vergangenen Jahr hat sie in Freiburg ihr Abitur gemacht und seitdem ist sie viel gereist – war ein paar Monate in Griechenland, noch länger in Indien, hat aber auch als Kellnerin gejobbt, um Geld zu verdienen.
Jetzt freut sie sich sehr auf ihr Studium: Sie hat sich in der österreichischen Hauptstadt für den Studiengang "Kreatives Schreiben" beworben und es hat geklappt: Ab Oktober studiert sie "Sprachkunst" an der Universität für angewandte Kunst Wien.
Nun aber verbringt sie erst einmal drei Monate in der Hallertau, um hier einen Pfaffenhofen-Text zu schreiben und auch an der Erzählung weiter zu arbeiten, die sie mit ihrer Bewerbung für das Lutz-Stipendium eingereicht hatte – und die den vier Juroren so gut gefallen hatte. "Aneinander entlang", so lautet der Arbeitstitel, aber fertig ist der Text noch nicht: "Ich hab das Gefühl, da geht's noch weiter", sagt sie. Außerdem habe sie noch viele Ideen für neue Texte: "Ich will die Zeit nutzen und mich da oben an dem großen Tisch ausbreiten."
Aber auch die Stadt möchte sie freilich kennenlernen, auf Pfaffenhofen und die Pfaffenhofener sei sie schon gespannt – immerhin ist dies ihr erster Aufenthalt in Bayern. Der Flaschlturm mitten in der Altstadt habe ihr auf Anhieb gut gefallen. "Der ist schön zum Wohnen – allerdings bin ich auch schon die Treppe runtergefallen", sagt Laura Bärtle. Von Freiburg angereist ist sie nicht mit dem Zug, sondern ihre Mutter hat sie mit dem Auto hergefahren – dabei hat sie nicht nur Gepäck für drei Monate mitgebracht, sondern auch ein E-Piano.
Von Laura Bärtles Schreibkunst können sich alle Interessierten am 26. Juli bei einer Lesung überzeugen: Zum Abschluss ihrer Zeit in Pfaffenhofen präsentiert sie einige ihrer Arbeiten, darunter auch ihren "Zwischenfall" – den von allen Lutz-Stipendiaten verlangten Text über Pfaffenhofen.