Auch Frontscheibe getroffen, hoher Schaden. Bundespolizei ermittelt und warnt: Immer wieder bringen sich hier junge Leute selbst in Lebensgefahr.
(ty/zel) Bislang nicht identifizierte Jugendliche haben am gestrigen Abend in Reichertshofen einen vorbeifahrenden Regional-Express, der von Ingolstadt nach München unterwegs war, mit Schottersteinen beworfen. Der Zug sei dabei erheblich beschädigt worden, teilte die Bundespolizei mit. Auch die Frontscheibe sei getroffen worden. Der Sachschaden wird auf mindestens 10 000 Euro beziffert. Die Gesetzeshüter ermitteln und bitten um Zeugen-Hinweise. Immer wieder halten sich hier junge Leute im Gleisbereich auf und bringen sich damit selbst in Lebensgefahr.
Wie die örtlich zuständige Bundespolizeiinspektion Nürnberg berichtet, hatten Mitarbeiter der Deutschen Bahn am gestrigen Abend die Beamten über einen Regional-Express informiert, der gegen 20 Uhr in unmittelbarer Nähe zur Skater-Anlage in Reichertshofen mit Schottersteinen beworfen worden war. Der Lokführer des betroffenen Regional-Express, der in Richtung München unterwegs war, sowie mehrere Reisende sahen den Angaben zufolge auch fünf Jugendliche, die – im Gleisbereich stehend – Schottersteine mit großer Wucht auf das Fahrzeug warfen.
Einschlag-Spuren an dem Zug.
Nach Angaben der Bundespolizei wurde durch die Steinwürfe sowohl die Frontscheibe als auch eine Seitenscheibe des Zugs erheblich beschädigt. "Zudem weisen mehrere Wagen Einschlag-Spuren von Steinen auf", sagte heute ein Sprecher. Mit Verweis auf die Geschwindigkeiten erklärte er gegenüber unserer Zeitung, dass bei einem solchen Steinwurf die Frontscheibe eines Zuges durchschlagen werden könnte.
Der an dem getroffenen Zug entstandene Sachschaden beläuft sich laut heutiger Mitteilung der Beamten auf mindestens 10 000 Euro. Das sei das Ergebnis einer ersten Inaugenscheinnahme. Der Schaden könnte auch noch höher liegen. Die Nürnberger Bundespolizei ermittelt jedenfalls jetzt in diesem Fall. Etwaige Zeugen, die Hinweise auf die mutmaßlichen Täter oder auch zum Tathergang geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer (09 11) 20 55 51 0 mit der Nürnberger Bundespolizei in Verbindung zu setzen.
Skater-Anlage an der Bahnstrecke.
Ein Sprecher erklärte unserer Redaktion: In diesem Strecken-Abschnitt, im Bereich der Skater-Anlage, seien wiederholt Kinder und Jugendliche festgestellt worden, die sich im Gleisbereich aufhalten. Die Bundespolizei warnt einmal mehr: "Der Aufenthalt im Gleisbereich ist lebensgefährlich – auch wenn kein Zug zu sehen ist. Züge nähern sich je nach Windrichtung fast lautlos."
Der Bremsweg eines 100 Kilometer pro Stunde schnellen Zugs könne bis zu 1000 Meter betragen. Die Beamten appellieren auch an Erwachsene und Erziehungsberechtigte, mit ihren Kindern zu sprechen und ihnen diese Gefahren zu verdeutlichen. Beamte der Ingolstädter Bundespolizei führen in diesem Bereich auch verstärkte Kontrollen durch. Außerdem gibt es Präventions-Aktionen.