Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen Berichten der bayerischen Polizei
Wanderer stürzt 100 Meter in den Tod
(ty) Ein Todesopfer gab es am heutigen Nachmittag am Kehlstein bei Berchtesgaden zu beklagen. Ein 55-jähriger Tscheche verlor beim Abstieg in etwa 1650 Metern Seehöhe auf einem steilen Schneefeld den Halt und stürzte über eine nahezu senkrechte Felswand 100 Meter in den Tod. Trotz sofort eingeleiteter Rettungs-Maßnahmen kam für den Touristen jede Hilfe zu spät.
Der Tscheche war mit seiner Ehefrau am Vormittag über die Dalsenwinkelstraße zum Kehlstein aufgestiegen. In der Folge wollten sie auf der südseitig gelegenen Kehlsteinstraße wieder talwärts wandern. Da die Straße aber wegen Felsenputzarbeiten gesperrt war, entschied sich das Paar, auf dem Aufstiegsweg zurück zu wandern. Dabei querten sie in einer Höhe von etwa 1650 Meter einen sehr steilen, schneebedeckten Hang.
Aus ungeklärter Ursache verlor der 55-Jährige das Gleichgewicht und rutschte vor den Augen seiner Frau im steilen Schneefeld nach unten. In der Folge stürzte er über eine gut 100 Meter hohe und fast senkrechte Felswand ab. Ein amerikanisches Ehepaar, das sich unterhalb im Aufstieg befand, sah den Sturz. Der Amerikaner eilte quer nach oben zu dem Verunglückten, während seine Ehefrau einen Notruf absetzte.
Angesichts der erlittenen Verletzungen kam für den verunglückten Bergsteiger jede Hilfe zu spät. Die Rettungskräfte der Bergwacht konnten nur noch den Tod feststellen. Der Tote musste mit der Trage geborgen werden. Zur Betreuung der Ehefrau des Verunglückten sowie der beiden Augenzeugen aus den Vereinigten Staaten wurde der Kriseninterventionsdienst alarmiert.
Untergetauchter Reichsbürger festgenommen
(ty) Heute machte die Polizei den Fall öffentlich: Einen mit Haftbefehl gesuchten Reichsbürger nahmen oberfränkische Einsatzkräfte am 18. Mai in einem Steinbruch im Landkreis Lichtenfels fest. Der Mann hatte sich dort mit seinen beiden minderjährigen Kindern bereits längere Zeit versteckt gehalten – in einer selbst gegrabenen Erdbehausung (siehe Fotos). Vorangegangen waren Ermittlungen von Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Coburg.
Die Kripo-Beamten wollten den 50-Jährigen Mitte November vergangenen Jahres aufgrund eines vorliegenden Vollstreckungs-Haftbefehls festnehmen, konnten ihn aber zuhause nicht mehr antreffen. Im Rahmen der eingeleiteten Fahndungs-Maßnahmen brachten die Beamten in Erfahrung, dass der Gesuchte, zusammen mit seinen minderjährigen Kindern, das gemeinsame familiäre Umfeld verlassen hatte. Auch ein Aufenthalt im Ausland konnte nicht ausgeschlossen werden.
In Zusammenarbeit mit weiteren Behörden führten die Beamten der Kriminalpolizei Coburg umfassende Ermittlungen zum Verbleib der drei Personen. Hierbei stand vor allem das Wohl der Kinder im Vordergrund. Anfang Mai ergaben sich dann Hinweise darauf, dass sich der 50-Jährige mit seinen zwei Kindern in einem Steinbruch im Lichtenfelser Landkreis verborgen halten könnte. Durch operative Maßnahmen gelang es den Ermittlern, diesen Verdacht zu erhärten.
Schließlich nahmen oberfränkische Einsatzkräfte, mit Unterstützung der Polizei-Hubschrauberstaffel, in einer konzertierten Aktion den Mann und die zwei Kinder in dem Steinbruch widerstandslos in Gewahrsam. Die Kinder waren wohlauf und wurden in die Obhut des Jugendamts gegeben. Aufgrund des bestehenden Vollstreckungs-Haftbefehls lieferten Polizisten den 50-Jährigen in eine Justizvollzugsanstalt ein. Die selbstgebaute Erdbehausung wurde inzwischen geräumt und wieder mit Erdreich aufgefüllt.
Verfolgung durch halb Deutschland
(ty) Heute in den frühen Morgenstunden sprengten mehrere Männer einen Geldautomaten im Fürther Stadtteil Ronhof. Nach einer längeren Verfolgungsjagd nahmen Polizeibeamte dann Tatverdächtige in Rheinland-Pfalz fest. Aber der Reihe nach. Kurz vor 4 Uhr hörten zahlreiche Anwohner der Erlanger Straße einen Knall. Kurz darauf sahen Zeugen mehrere Personen mit einem dunklen Pkw davonfahren. Wie sich nach Eintreffen der Polizei herausstellte, wurde ein Geldautomat aufgesprengt und nach ersten Erkenntnissen auch Bargeld gestohlen.
Nachdem Hinweise auf das Fluchtfahrzeug und dessen Fluchtrichtung vorlagen, leitete die mittelfränkische Polizei umgehend eine Großfahndung ein. Beamte der Inspektion Höchstadt erkannten den flüchtenden Pkw – einen VW Tuareg – und versuchten, diesen anzuhalten. Der Fahrer jedoch beschleunigte sein Fahrzeug auf über 200 km/h und raste auf der A3 in Richtung Würzburg. Inzwischen waren etliche Streifenwagen sowie ein Polizei-Bubschrauber an der Verfolgung beteiligt.
Über Würzburg und Aschaffenburg verlagerte sich die Verfolgung nach Hessen und Rheinland-Pfalz. Dort bereits alarmierte Polizisten übernahmen letztlich die weitere Verfolgung. Am Ende gelang die Anhaltung in Worms. Nach ersten Erkenntnissen wurden zwei Tatverdächtige festgenommen. Im Fahrzeug fand sich Beweismaterial, das auf den Sachverhalt in Fürth hindeutet.
Schlag gegen internationale Bande
(ty) Seit über einem Jahr ermittelt die Ansbacher Kriminalpolizei mit der eigens errichteten Ermittlungs-Kommission "EKO Goldmünze" im Bereich des Phänomens "falsche und betrügerische Gewinnversprechen". Nun gelang es, eine Tatverdächtige festzunehmen. Der Ermittlungsrichter erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth Haftbefehl gegen die 56-Jährige. Die Ermittlungen zur Identifizierung und Festnahme der Hintermänner werden weiterhin mit hohem Aufwand betrieben.
Die meist im Seniorenalter befindlichen Opfer werden telefonisch davon in Kenntnis gesetzt, dass sie einen hohen Bargeld-Betrag gewonnen haben. Vor Auszahlung des Gewinns muss jedoch eine Gebühr entrichtet werden. Im weiteren Verlauf werden die Opfer durch geschickte Gesprächsführung dazu gebracht, vermeintlichen Notaren hohe Geld- oder Wertgegenstände zu übergeben.
Nach umfangreichen und länderübergreifenden Ermittlungen gelang es der EKO in enger Abstimmung mit den Staatsanwaltschaften Ansbach und Nürnberg-Fürth, eine Tatverdächtige zu identifizieren. Die 56-Jährige aus Oberfranken wird verdächtigt, in mehreren Fällen bundesweit als Geld-Abholerin fungiert zu haben. Hierbei gab sie sich als Notarin aus. Nach vorliegenden Erkenntnissen erhielt sie zur Tatbegehung Anweisungen von einem "Callcenter" aus dem Ausland. Die in Empfang genommenen Bargeld-Beträge wurden durch die 56-Jährige dann auf ausländische Bankkonten transferiert.
Laut heutiger Mitteilung, war es am 14. Mai im Rahmen kriminaltaktischer Arbeit gelungen, die Tatverdächtige zu identifizieren. Im Verlauf der weiteren Maßnahmen wurde die 56-Jährige in Nordrhein-Westfalen auf frischer Tat festgenommen. Sie nahm hier von einem weiteren Betrugsopfer mehrere tausend Euro in Empfang. Die 56-Jährige wird zudem verdächtigt, in mindestens sieben Fällen als Geld-Abholerin agiert und entsprechende Bargelder in das Ausland transferiert zu haben. Der bislang bekannte Schaden wird auf mindestens 200 000 Euro geschätzt.
Mann verliert vier Finger
(ty) In einem Industriebetrieb an der Industriestraße in Nördlingen ereignete sich gestern Morgen ein tragischer Arbeitsunfall. Beim Reinigen einer Querschneide-Maschine schlug ein offenbar nicht gesichertes Schlagmesser fallbeilartig nach unten. Hierbei wurden einem 27-Jährigen, der sich mit beiden Händen in diesem Bereich befand, vier Finger der rechten Hand fast vollständig abgetrennt. Der Mann wurde mit dem Hubschrauber in die Uni-Klinik nach Tübingen gebracht.
Frau von Hund schwer verletzt
(ty) Ein herrenloser Hund griff gestern bei Hausen (Kreis Forchheim) das Pferd einer 46-Jährigen an. Beim Versuch, diesen zu verscheuchen, verbiss er sich in ihrem Arm und verletzte die Frau schwer. Gegen 14 Uhr war sie zu Fuß neben ihrem Pferd südlich von Hausen unterwegs, als sich von hinten der freilaufende Hund näherte. Zunächst versuchte dieser, in die Hinterläufe des Pferdes zu beißen. Beim Versuch, den Hund davon abzuhalten, verbiss sich das Tier in den Oberarm der Frau.
Vermutlich durch einen Tritt des Pferds ließ der Hund von der 46-Jährigen ab und lief weg. Die Frau trug durch den Hundebiss massive Verletzungen am Oberarm davon, die eine Operation zur Folge hatten. Bei dem Hund handelt es sich um einen etwa kniehohen, dunklen Boxer oder Rottweiler. Die Polizei hat die Ermittlungen zum Hundebesitzer aufgenommen. Hinweise werden unter (0 91 91) 70 90 0 erbeten.
Zurückweisungen und Haftbefehle
(ty) Die steigenden Fluggast-Zahlen spiegeln sich auch in der Arbeit der Memminger Polizei am Allgäu-Airport wider. In den vergangenen Tagen wurden gegen mehrere einreisende Personen Haftbefehle vollstreckt. So musste ein 49 Jahre alte Mazedonierin für rund 160 Tage und ein Kosovo-Albaner für 30 Tage in die Justizvollzugsanstalt Memmingen eingeliefert werden. Ein 43 Jahre alter Bulgare konnte hingegen durch Zahlung von 500 Euro die Vollstreckung seines Haftbefehls abwenden und nach Sofia ausreisen.
Ferner wurde vier Georgiern, einer 26 Jahre alte Serbin sowie einem 28 Jahre alten Albaner die Einreise verweigert. Die betreffenden Personen wurden am Flughafen München der Bundespolizei zur Zurückweisung übergeben. Ein 24 Jahre alter Mazedonier hingegen, dem am Flughafen Frankfurt-Hahn durch die Bundespolizei die Einreise verweigert wurde, konnte von der Landespolizei am Allgäu-Airport nach Skopje zurückgewiesen werden.
Unbelehrbarer Schwarzfahrer
(ty) Ein amtsbekannter 22-Jähriger, der nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist, hat sich schon wieder ein Auto zugelegt. Wie die Polizei in Erfahrung brachte, hat der junge Mann einen 18 Jahre alten roten Renault Clio gekauft und ist mit diesem unterwegs. Möglicherweise sind an dem Pkw die Kennzeichen OAL-PV 123 angebracht, denn in der Nacht zum gestrigen Donnerstag wurden diese beiden Kennzeichen eines Pkw, der an der Münchener Straße in Buchloe im Allgäu geparkt abgestellt war, gestohlen.
Der junge Mann war schon mehrfach wegen seines Hangs zum Autofahren mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Wer Hinweise zum Standort des roten Renault Clio oder zum Verbleib der Kfz-Kennzeichen geben kann, wird gebeten sich an die Polizeiinspektion Buchloe, Telefonnummer (0 82 41) 96 90 -0 zu wenden.