Christophorus-Medaille für Josef Moll, Wendelin Reil, Martin Reisinger, Jakob Riedl und Manuel Sigl. Der damals schwer verletzte Bub ist wieder gesund.
(ty) Es war ein schrecklicher Unfall, der sich da am 5. Mai vergangenen Jahres im Gemeinde-Gebiet von Pfaffenhofen ereignet hatte. Zwischen Menzenbach und Menzenpriel kippte – wie berichtet – ein Traktor um, mit dem Vater und Sohn unterwegs waren. Während der 56-Jährige, der das Fahrzeug steuerte, mittelschwere Verletzungen erlitt, wurde der elfjährige Bub lebensgefährlich verletzt. Er war unter dem Bulldog eingeklemmt, atmete nicht mehr. Fünf Männer aus Pfaffenhofen und Hohenwart, die das Kind damals gerettet und reanimiert hatten, wurden jetzt mit der Christophorus-Medaille des Freistaats bedacht.
Die fünf beherzten Männer aus dem Landkreis Pfaffenhofen, das sind: Josef Moll aus Pfaffenhofen, Wendelin Reil aus Pfaffenhofen, Martin Reisinger aus Pfaffenhofen, Jakob Riedl aus Pfaffenhofen und Manuel Sigl aus Hohenwart. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat ihnen dafür, dass sie eine Rettungstat unter besonders schwierigen Umständen durchgeführt haben, eine öffentliche Belobigung ausgesprochen und ihnen die Christophorus-Medaille verliehen.
Zu ihrem Einsatz wurde in Zusammenhang mit der Ehrung wörtlich erklärt: "Am 05.05.2018 wurde ein elfjähriger Junge bei Menzenbach unter dem Führerhaus eines umgekippten Traktors eingeklemmt und schwer verletzt. Herr Moll setzte den Notruf ab und verständigte Herrn Riedl, der mit einem Bagger zum Unfallort kam. Herr Reisinger, der heute nicht anwesend sein kann, konnte mit der Baggerschaufel und einer Kette, die Herr Reil mitbrachte, den Traktor hochheben. Der Junge atmete nicht mehr, sodass ihn die Herren Sigl und Reil sowie ein weiterer Helfer abwechselnd reanimierten, bis der Notarzt eintraf."
Ein Großaufgebot von Einsatzkräften war damals an der Unfallstelle (Archivfoto: Zell)
Wie das Pfaffenhofener Landratsamt heute mitteilte, sei der gerettete Bub heute "wieder ganz gesund". Auch Landrat Martin Wolf (CSU) und Pfaffenhofens Dritter Bürgermeister Roland Dörfler (Grüne) waren zu der Feierstunde nach München gekommen, bei der die Lebensretter geehrt und ausgezeichnet wurden. Auch Wolf dankte den Helfern für ihre schnelle Hilfe und Unterstützung. "Ohne sie hätte der Unfall nicht so ein gutes Ende gefunden", erklärte er: "Zum Glück gibt es Menschen wie sie, die anpacken, wenn Hilfe gebraucht wird. Sie alle verdienen allergrößten Respekt und höchstes Lob."
Mit den staatlichen Auszeichnungen für die Rettung von Menschen aus Lebensgefahr werde der mutvolle und uneigennützige Einsatz zur Rettung von Menschenleben gewürdigt, heißt es von der bayerischen Staatsregierung: Es müsse als Anliegen unserer Gesellschaft angesehen werden, dass der Staat den hohen ethischen Wert des Lebenseinsatzes zur Rettung von Menschen sichtbar würdige – denn die Retter setzten auch Zeichen: "Helfen statt Wegsehen!"
Die "Bayerische Rettungsmedaille", die seit 1. November 1952 verliehen wird, erhält, wer zur Abwendung von Lebensgefahr für Menschen oder zur Rettung eines Menschen aus Lebensgefahr sein eigenes Leben einsetzt. Seit 1. Januar 1984 wird zudem die "Christophorus-Medaille" für Rettungstaten verliehen, die ohne unmittelbare Lebensgefahr, aber unter besonders schwierigen Umständen für den Retter ausgeführt worden sind. Beide Auszeichnungen werden vom bayerischen Ministerpräsidenten im Rahmen einer Feierstunde überreicht. Auszeichnungs-Vorschläge können bei der Bezirksregierung, in deren Bereich die Rettungstat stattgefunden hat, formlos eingereicht werden.
Berichte zum Unfall:
Nach tragischem Traktor-Unglück bei Pfaffenhofen: Bub außer Lebensgefahr
Pfaffenhofen: Bub unter Traktor eingeklemmt und lebensgefährlich verletzt