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Derzeit läuft auch beim Caritas-Zentrum in Pfaffenhofen die bundesweite Aktionswoche der Schuldner-Beratung

(ty) Der "Albtraum Miete" steht im Zentrum der bundesweiten Aktionswoche der Schuldner-Beratung von 3. bis 7. Juni. "Mehr als ein Viertel der Ratsuchenden gibt mindestens 50 Prozent des Einkommens für Wohnkosten aus", zitiert Sabine Schuster, Fachreferentin für Soziale Arbeit beim Caritas-Verband der Erzdiözese München und Freising den Überschuldungs-Report 2019 des Instituts für Finanzdienstleistungen. "Für viele Verschuldete sind die hohen Mieten ein Albtraum", sagt sie, die die 57 Schuldner-Berater der Caritas in Oberbayern fachlich berät.

Caritas-Direktor Georg Falterbaum fordert, dass der soziale Wohnungsbau erheblich gestärkt werden muss, damit mehr bezahlbare Mietwohnungen geschaffen werden. "Die Wohnungsnot ist längst mitten in der Gesellschaft angekommen. Die verantwortlichen Politiker müssten dringend aktiv werden und den sozialen Wohnungsbau wieder ankurbeln."

Schon der Zugang zum Wohnungsmarkt sei für Überschuldete schwierig, beklagt Sozialpädagogin Schuster. Das habe unter anderem mit der den Vermietern häufig vorzulegenden Schufa-Auskunft zu tun: Die Schufa sollte Überschuldete im Insolvenz-Verfahren nicht mit einer schlechteren "Benotung" abstrafen, da dieses Verfahren eine Form der Schulden-Regulierung und somit nichts Negatives seien.

Negativ-Merkmale sollten sich, so Schuster, auf Miet- und ähnliche Schulden beschränken. Auch die Sozialleistungsträger seien gefordert, die Grenzen für die anerkennungsfähigen Kosten der Unterkunft wie Miet- und Heizkosten realistisch abzubilden und deren Übernahme möglichst unbürokratisch zu organisieren.

"Betroffene sind häufig mit ihrer Situation überfordert und setzen falsche Schwerpunkte. Teilweise ist der Druck der Gläubiger so groß, dass Raten-Zahlungen geleistet werden und für die Miete kein Geld mehr übrig bleibt", erläutert die langjährige Beraterin Maria Hasenbank vom Caritas-Zentrum in Pfaffenhofen. Geringverdienern machten die steigenden Mieten zusätzlich zu schaffen, sagt sie. Sie müssten einen immer größer werdenden Anteil des Einkommens für die Unterkunft ausgeben.

"Gerade für Bezieher von Grundsicherungs-Leistungen wird es immer schwieriger, weil die Jobcenter diese Kosten nur im Rahmen ihrer Vorgaben anerkennen. Das sind klassische Wege in die Überschuldung." Hasenbank wirbt um Verständnis für die Betroffenen: "Die Menschen, die zu uns in die Schuldner- und Insolvenz-Beratung kommen, brauchen eine Chance für den Neustart."

Das Grundrecht auf bezahlbaren Wohnraum stand schon im vergangenen Jahr bei der deutschlandweiten Caritas-Kampagne "Jeder Mensch braucht ein Zuhause" im Mittelpunkt.

Kontakt: Sozialberatung für Schuldner im Caritas-Zentrum Pfaffenhofen, Ambergerweg 3, 85276 Pfaffenhofen, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!; telefonische Beratung findet statt am Dienstag von 8.30 bis 9.30 Uhr und am Mittwoch von 14 bis 15 Uhr; Rufnummer (0 84 41) 80 83 - 8 80. Terminvergabe ist jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat von 9.30 bis 10.30 Uhr.


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